Wie lange sperre ich einen Streuner ein?
Hallo zusammen,
ich habe vor einem Monat einen Streuner gefangen und habe in 4 Wochen einen Kastrationstermin.
Sie kommt nicht raus, wenn jemand bei ihr im Zimmer ist. Ist sie alleine, schläft sie auf den Sessel, frisst, putzt sich und bewegt sich frei.
Wenn sie kastriert ist möchte ich ihr wieder Freigang gewähren, jedoch kann ich nicht einschätzen wann hierfür der richtige Zeitpunkt ist, damit sie auch bliebt (sie wurde umgesiedelt).
Sollte ich sie einsperren bis sie zutraulicher wird, sodass wir auch in Zukunft die Chance haben sie anzufassen und z.B. zum Tierarzt zu bringen? (in einen Lebendfalle wird sie nicht nochmal gehen). Oder sollten wir sie doch nach der Kastration gleich rauslassen, da sie ja ein Streuner ist und sich innen nicht wohl fühlt?
Danke für eure Hilfe.
LG Maya
Woher weißt du denn, dass es ein Streuner ist?
Sie lebte 6 Jahre am Campingplatz hier am Ort. Der wurde jetzt geschlossen & die Frau, die sie gefüttert hat zieht weg & hat um Hilfe gebeten. Die Babykatzen konnten wir vermitteln
kannst Du ein bißchen mehr berichten? Was heißt "umgesiedelt"? Vorher am Campingplalltz und jetzt? wo seid Ihr jetzt? Ist sie jetzt dauernd eingesperrt mit Katzenclo usw?
Sie ist in meinem Elternhaus, 2km vom Campingplatz. Der Raum im Erdgeschoss hat Fenster, Polstermöbel, Klo usw. Sie ist bereits stubenrein. Meine Eltern füttern sie wenn sie bleibt
3 Antworten
Du solltest einen Kontakt/Bindung zu ihr aufbauen und nach der Kastration genug Zeit geben, dass sie wieder ganz stabil ist.
Jetzt im Winter macht ihr das Eingesperrtsein nicht so viel aus. Sie wird froh sein, einen warmen Platz mit Esse zu haben. Meine zugelaufene Streunerkatze war auch den ganzen Winter drin und beschwerte sich nicht. Aber eine Frage: Du liest vor und hältst Dich dort auf, aber Deine Eltern wohnen dort. Dann wäre es doch wichtig, dass Deine Eltern eine Bindung aufbauen.Es wäre nämlich schon gut, wenn Ihr sie behalten könntet - mit späterem Freigang natürlich. Jede Streunerkatze hat auch gerne ein Zuhause.
Ja meine Mama geht auch täglich zu ihr und redet viel mit ihr 🙂 zu mir in die Wohnung kann ich sie leider nicht holen, da sie hier keine Möglichkeit auf späteren Freigang hat.
zeigt sie denn Anzeichen, dass sie raus will oder unruhig ist?
Sie schläft am Fenster. Und die erste Woche hat sie nachts miaut. Aber ansonsten nicht. Ich mache mir nur Sorgen weil sie sich nach wie vor versteckt, wenn jemand kommt. Sie kriecht immer in eine Schachtel, wenn sie hört dass jemand kommt. Erst 2 mal saß sie am Fenster als ich rein kam. Konnte mich dann auch dazu setzen und lesen und sie ging nicht weg. Aber ansonsten habe ich sie noch nicht zu Gesicht bekommen.
Weiß auch gar nicht wie ich sie fange, wenn sie zum Tierarzt muss. :( da mache ich bestimmt den ganzen Fortschritt kaputt.
Das ist richtig. Kannst Du mit der Kastration nicht noch warten? Im Winter jetzt würde ich sie ohnehin noch nicht rauslassen, erst im Frühjahr. Bis dahin denke daran: Zwinge sie zu nichts, lass sie freiwillig kommen. Nur so entsteht Vertrauen. Versuche mal sie zu locken mit einer sanften Stimme, eher ein leichtes Singsang, ohne große Tonschwankungen. (Ich sage immer, meine Katze hört nur, wenn ich mit Engelsstimmen zu ihr rede)
Ich würd sie sobald sie nach der Kastra wieder fit genug ist Kann natürlich sein dass sie erstmal zum Campingplatz geht-aber dann auch sieht dass da keiner mehr ist der sie füttert .Dann weiß sie dass sie bei Euch Fressen und ein warmes Plätzchen hat und wird normalerweise auch zurückkommen.Ich denke einen Monat drinnen müsste ausreichend sein um zu wissen dass ihrBezugspunkt nun bei Euch ist .Das schlimmste was man tun kann ist einen ehemaligen Streuner zuu lang einzusperren -dann ist er nämlich weg weil er bzw.sie seine Freiheit braucht .
Danke für deinen Input. Wenn ich sie bis zum Kastrationstermin drin lasse und dann noch das Fäden ziehen abwarte, ist schon Ende Februar. Dann habe ich sie 8 Wochen drin behalten. Das sollte somit reichen und sie darf dann wieder raus. Ich habe das Gefühl sie wird nicht mehr "zahm", dafür ist sie wsl schon zu alt und zu lange ohne menschenkontakt gewesen. Aber wenn sie zum Essen wieder kommt bin ich schon glücklich. :)
Keine Frage, ich möchte nur erzählen was aus meiner Lola geworden ist, für alle die in Zukunft hier lesen und wissen möchten wie es ausging.
Ich habe Lola jeden Tag besucht und unzählige Bücher mit ihr gelesen. Die Fortschritte waren klitzeklein, aber vorhanden. Auf einmal blieb sie auf dem Sessel sitzen wenn ich rein kam und hat sich nicht verkrochen (solange ich mich ihr nicht genähert hab). Sie hat sogar manchmal mit einem Miau geantwortet, wenn ich mit ihr gesprochen hab. Jeden Tag konnte ich langsam ein Stück näher an sie ran. Immer gab es mal wieder schlechtere Tage. Und nach 82 Tagen konnte ich sie das erste Mal streicheln. Ich dachte sie reagiert ganz panisch, sobald ich sie das erste mal berühre, doch sie hat erst skeptisch geguckt und auf einmal angefangen zu schnurren ❤️ von da an hab ich sie jeden Tag gestreichelt und sie hat sich direkt in die Hand gekuschelt. Aber immer mit einer gewissen Vorsicht. Wenn ich mich bewegt habe, hat sie sofort gezuckt. Sowohl die Kastration als auch alle Impftermine hat sie gut überstanden und nach 4,5 Monaten hab ich das Fenster aufgemacht, damit sie raus kann. Die erste Woche hat super geklappt. Sie kam mehrmals am Tag heim, um die Lage zu checken. Wenn ich am Abend zum Füttern kam, hat sie schon gewartet und sie hat nachts drin auf dem Sessel geschlafen. Und nach 6 Tagen kam die Katze vom Nachbarn. Ich habe sie streiten hören und die Katze verjagt. Ich hab das Fenster zugemacht, damit Lola in Ruhe schlafen kann. Am nächsten morgen hab ich es wieder geöffnet. An diesem Tag kam sie am Abend ein letztes Mal nach langem Rufen zum Essen. Seitdem ist sie verschwunden und ich vermisse sie ganz arg. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell von einer anderen Katze verjagen lässt, aber anscheinend fühlt sie sich hier nicht mehr wohl. Ich habe eine Kamera mit Bewegungsmelder aufgestellt, aber sie war seit 5 Tagen nicht wieder da. Auch den Campingplatz, wo ich sie letztes Jahr weggeholt hatte, hab ich schon mehrmals gecheckt. Das Fenster ist immer offen für sie und es steht Trockenfutter bereit (das mochte sie am liebsten). Vielleicht kommt sie ja wieder wenn sie Hunger hat und sich an uns erinnert.
Ich hoffe ich sehe sie irgendwann wieder. 💔
Vielen Dank. Ich gehe jeden Tag nach der Arbeit hin und bleibe eine bis zwei Stunden bei ihr. (morgens füttert meine Mama sie) Ich lese viel laut vor damit sie sich an meine Stimme gewöhnt.
Sobald ich den Raum verlasse, sehe ich über die Kamera, dass sie sofort zum Essen maschiert oder sich aufs Fensterbrett setzt um rauszugucken. Sobald sie jedoch hört, dass ich komme verkriecht sie sich in der Schachtel.
Ich weiß, dass Streuner sehr viel Geduld brauchen, aber sie wochenlang da einzusperren tut mir sehr Leid.