WIe lange dauert der Weg vom weiblichem Körper zum männlichen Körper?

3 Antworten

Es lässt sich nicht allgemein beantworten, wie viel Zeit sowas in Anspruch nimmt, weil das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird und jeder da auch anders herangeht.

Grundsätzlich muss man, wenn man es nicht aus irgendwelchen Gründen absetzen möchte, Testosteron den Rest seines Lebens nehmen. In Deutschland ist eine gegengeschlechtliche Hormontherapie in der Regel frühestens ab 14 Jahren möglich, Hormonblocker gehen auch noch eher. Es gibt seitens der Therapeuten keine festen Richtlinien dafür, wie lange man für die Hormontherapie in Therapie sein muss - das ist deren individuelle Entscheidung. Die aktuellsten Leitlinien empfehlen mindestens 6 Monate psychotherapeutische Begleitung, meiner persönlichen Erfahrung nach bewegt sich das häufig zwischen 3-12 Monaten.

Für die Mastektomie bei trans Männern sind nach neusten Leitlinien ebenfalls 6 Monate psychotherapeutische Begleitung empfohlen. Bis vor kurzem waren es jedoch noch 18 Monate - ich weiß aktuell leider nicht, woran sich die Krankenkasse orientiert. Viele Ärzte möchten auch, dass man zu diesem Zeitpunkt seit mindestens 6 Monaten auf Testosteron ist.

Genitalengleichende Operationen sind nach den neuen Leitlinien nach mindestens 12 Monaten psychotherapeutische Begleitung empfohlen (hier bis vor kurzem ebenfalls 18 Monate, aber ebenso bin ich mir nicht sicher, woran sich die Krankenkasse momentan orientiert).

Bei trans Männern sind es bezüglich der genitalangleichenden Operationen einige Eingriffe, zwischen denen man mehrere Monate Pause machen muss. Dies zieht das Ganze ein bisschen in die Länge. Allein dieser Schritt kann gut 1 1/2 - 2 Jahre in Anspruch nehmen.

Wenn man jetzt also mal fiktiv denkt, man fängt mit 18 Jahren die Hormontherapie an, etwa ein halbes Jahr später die Mastektomie, dann etwa mit 19 die genitalangleichenden Operationen, wäre man mit um die 21/22 Jahre „fertig“. Aber das wäre wirklich eine zügige Herangehensweise

Aber wie gesagt, das ist von vielen weiteren Faktoren abhängig. Wie schnell schreibt der Therapeut die Indikationsschreiben; läuft der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse gut durch; wie sind die Wartezeiten bei den Kliniken; wie gut erholt man sich nach den einzelnen OPs… aber vor allem auch, welches Tempo man selbst wählt. Man kann anstreben, mit 21 durch zu sein, aber man kann sich auch Zeit lassen und alles nach und nach planen.

Bezüglich der Bundeswehr habe ich mittlerweile von mehreren trans Männern gehört, die dort tätig sind. Ich würde mich da aber von der Bundeswehr beraten lassen

wie lange das alles genau dauert kann ich dir nicht beantworten, aber du kannst jetzt schon anfangen. Möglicherweise hast du noch die Chance einen Pubertätsblocker zu bekommen, dann wird der weibliche Körper gar nicht so sehr ausgebildet, du kannst jetzt schon anfange dich in Fachpsychologische Unterstützung zu begeben und ärztlich beraten zu lassen. Dann geht es später alles deutlich schneller und unkomplizierter.


13Flammenherz13 
Beitragsersteller
 11.07.2021, 14:43

Dass werde ich meiner mutter sagen, wenn ich darf, werde ich es machen....

Der Ex meiner Schwester hat es umgekehrt gemacht M2F mit Op und allem. Ich glaube alles in allem hat es etwa 4 Jahre gedauert. Die weiblichen Hormone wird er wohl sein Leben lang nehmen müssen.