Wie kommt eine IQ Test Differnz von 126 zu 110 zustande?
Hallo,
ich bin gerade 19 Jahre alt, falls das wichtig ist. zu meiner Frage:
Bei einem HAWIK IQ test, der vor zwei Jahren von einem Psychologen durchgeführt wurde, kam bei mir damals als Ergebniss ein Wert von 126 raus. Der Test wurde gemacht, da ich 2 Jahre lang den Schulbesuch verweigerte, über langeweile in der Schule klagte, eine gerinige Frustrationtoleranz und Ausdauer besaß , hoher Selbstanspruch (...) also die typischen Anzeichen für eine, wenn auch mindersteistende, Hochbegabte. Außerdem wurde meine Schwester in jungen Jahren auch auf Hochbegabung getestet.
Die Psychologin meinte damals zu mir (steht auch im Bericht), dass ich so unsicher gewesen sei und deshalb zögerlich und langsam, dass mein wahrer IQ vermutlich noch höher liegen würde.
Ich kann dem zustimmen, nach einer Phase der Schulverweigerung ist man verunsichert und ich habe eh immer Angst Fehler zu machen, deshalb habe ich lange gezögert, Antworten zu geben, von deren Wahrhaftigkeit ich nicht 100%ig überzeugt war.
Das Testergebniss und eine Therapie, in der meine "Hochbegabung" mitunter Thema war, ermutigten mich, an mich zu glauben. Ich bestand mein Abi trotz einer Gynasiumszeit von nur 7 Jahren (1 weniger als normal) und ohne zu lernen mit 2,2. Eigentlich ok. Immer wieder schaffte ich es in Arbeiten ohne auch nur die geringste Vorbereitung die 14 oder 15 Punkte zu knacken und gewann am Ende sogar den Scheffelpreis und einige Komplimente die das Wort "intelligent" beinhalteten, ohne, dass jmd außer meiner Therapeutin von dem Test erfahren hätte. Nur mündlich war ich noch immer eine 3er Schülerin, aber das 2,2er Resultat ist ja nicht soo schlecht.
Happy End, könnte man meinen. Die Hochbegabte hat die Kurve bekommen und ganz ohne Aufwand und mit einem Schuljahr weniger ein einigermaßen gutes Abi hingelegt. Hätte sie wirklich gelernt und nicht 1 Jahr Stoff verpasst, hätte das ein noch viel besseres Abi werden können.
Nun zum Problem:
Ich habe mir nach dem bestandenen Abi dann übermütig gedacht, ich könnte noch einen Test machen, um ohne ängstlich sein und zu hohen Selbstanspruch quasi zu versuchen über die 130 zu kommen, damit ich es auch wircklich als Hochbegabung betiteln darf. Diesmal bei Mensa. Nun der Schock: Das Ergebniss war 110. Ich zweifel jetzt natürlich wieder an mir und frage mich, was denn nun stimmt. Natürlich habe ich beim Mensa Test lieber zu kurz als zu lang gedacht, vllt zu impulsiv und undurchdacht entschieden.
Vllt liegt es an meiner schlechten Konzentration in Situationen, in denen Ich unter Druck stehe. Der Mensa Test ist ja ein Gruppe-n und nicht Einzeltest, das ist natürlich nicht Konzentrationsfördernd. Und zwischen den Aufgaben darf man sich nicht kurz regenerieren. Außerdem ist bein Bus ausgefallen und ich kam total gestresst nach einer nervenaufreibenden Taxifahrt mit weitern Hindernissen ne Minute vor Testbeginn gestresst an.
weiteres im Komi
5 Antworten
Ja, es gibt sehr viele FAktoren, die den IQ negativ beeinflussen können. Darum sollte er auch nur von Fachleuten angewendet werden, die diesen TEst und das dazugehörige Verhalten interpretieren können.
Ich kenne den Mensatest nicht, aber ob er ein Gruppentest ist, der dir vielleicht nicht liegt, dürfte eigentlich keine Rolle spielen. Aber Stress, Gehetztheit, Angst, Wut, heißes Wetter, Krankheit spielen natürlich eine Rolle.
Ich habe schon Tests mittendrin abgebrochen, weil sie wegen des Verhaltens des Probanden nicht auswertbar waren.
Allerdings gebe ich auf IQs nicht allzuviel. Mich interessieren viel mehr die Ergebnisse der Untertests und die Relation der Tests zu einander. Ich rechne daher den IQ selbst kaum mal aus, weil mich der Wert nur begrenzt interessiert. Und ich gebe ihn dem Probanden bzw. seinen Eltern auch fast nie bekannt. Denn Laien verstehen diesen Wert immer falsch. Wie so ein Stempel auf der Stirn.
Wenn Max einen IQ von 100 hat, kann er eine ganz andere Intelligenz haben als Moritz, der auch einen IQ von 100 hat. Es kommt nicht auf den IQ an, sondern auf das Ergebnis der Untertests.
Du beantwortest deine Frage ja schon selbst.
Die Umstände, und in welcher Verfassung du bist, haben einen starken Einfluss auf jedes Testergebnis. Davon sind IQ-Tests nicht ausgeschlossen. Das mit dem underperformen unter Druck kenne ich auch. Ging mir in Klassenarbeiten immer so. Wenn's mir egal war und ich nicht gelernt hab, hab ich lockere Einsen hingeknallt, wenn ich unbedingt ne gute Note schreiben wollte, hat es mit Mühe und Anstrengung für ne 3 gereicht.
Das liegt daran, dass man sich dadurch ablenkt. Man ist nicht bei der Sache und denkt ständig darüber nach, ob man auch schnell genug ist und wieviel noch vor einem liegt und wieviel Zeit man noch hat. Um gut performen zu können, braucht man, was in der Neurologie "positive focus" genannt wird. Da ist deine Konzentration quasi nach außen gerichtet, sehr offen für alles, und auf deine Stärken konzentriert. Bei "negative focus" (nach innen gerichtet, geschlossen, Konzentration auf alles, was schiefläuft) kommt genau das dabei raus, was du beschreibst. Auch diese Art von Konzentration ist wichtig, denn jeder hat Fehler, etc., aber bei nem Test ist sowas nicht hilfreich.
Ganz abgesehen von deiner Intelligenz scheinst du aber deine eigenen Gefühle sehr schlecht zu verstehen. Und dadurch auch nicht sonderlich gut unter Kontrolle zu haben. Das kann zum einem an deinem Alter liegen (die Schaltkreise im Hirn, die dafür zuständig sind, vernünftige Entscheidungen zu treffen, und die eigenen Gefühle zu deuten und Impulse zu kontrollieren, sind erst mit Mitte 20 fertig), zum anderen brauchst du vielleicht auch einfach Therapie. Scheinst ja nicht in den normalsten Umständen aufgewachsen zu sein.
In deinem Alter ist die Gefühlswelt, und wie man sich und seine Umgebung wahrnimmt, aus neurologischen Gründen einfach noch sehr chaotisch, nichtsdestrotrotz klingt es anhand deiner Beschreibung so, als sei das bei dir nochmal stärker ausgeprägt.
Und hochbegabt sein ist auch nicht unbedingt ein Segen. Die meisten erfolgreichen Menschen (auch Wissenschaftler und Erfinder) haben einen IQ im Bereich von 110-125, wenn ich mich recht erinnere.
IQ ist ein sehr starker Indikator für Erfolg in unserer heutigen Gesellschaft (genauso wie Impulskontrolle), aber das gilt nicht zwangsweise für Hochbegabte. Denn unserere sozialen und wirtschaftlichen Infrastrukturen sind zwar auf überdurchschnittlich intelligente Menschen ausgelegt, aber nicht zu intelligente Menschen. :D
Mit intelligent meine ich nicht die Summe aller kognitiven Fähigkeiten, sondern das, was in der Psychologie als Intelligenz bezeichnet wird und von IQ-Tests abgeprüft wird: Rationales Denken, Analytische Fähigkeiten, Logik, Abstraktion, etc.
Du scheinst auch dein Selbstwertgefühl von äußeren Dingen abhängig zu machen und hast teilweise sehr hohe (vielleicht sogar unrealistische) Ansprüche. Sind auch beides keine guten Angewohnheiten. Kann man sich aber alles abtrainieren sowas.
Angewohnheiten sind nichts weiter als Dinge, auf die man sich selber konditioniert hat. Kann man sich auch wieder wegkonditionieren. Dauert halt im Zweifelsfall nur ne Weile und erfordert Arbeit.
Und zwischen den Aufgaben darf man sich nicht kurz regenerieren. Außerdem ist bein Bus ausgefallen und ich kam total gestresst nach einer nervenaufreibenden Taxifahrt mit weitern Hindernissen ne Minute vor Testbeginn gestresst an. Bei einem Konzentrationstest, der mit dem ersten IQ Test durchgeführt wurde, war mein Ergebniss nämlich unterdurchschnittlich schlecht. Es trat laut Bericht eine Blockade auf, kurze Zeit wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte.
Ist der Unterschied etwa mit einer Konzentrationsschwäche a la ADS zu begründen? Ich habe beim Mensa Test schon bemerkt, dass ich unter Zeitdruck stand und was mir teils die Konzentration geraubt hat. Aber beim ersten Test stand ich ja auch unter (Leistungs-)Druck.
Oder war mein Selbstanspruch zu hoch? Der Fakt, dass meine Schwester in Teilbereichen einen IQ von 140 hat zu viel Druck? In so Situationen dreh ich schon manchmal durch und verweigere auch immer noch, dass meine Leistungen "gesehen " und bewertet werden.
Mich verwirrt diese Differenz extrem und es ist mir ehrlich gesagt auch peinlich, dass vor meiner Therapeutin anzusprechen. Ich fühle mich wie ein Versager. Jetzt halt doch dumm. Lag der schulische Erfolg daran, dass ich die letzten 3 Jahre auf ner Privatschule war? In ner Klasse mit vielen ehemaligen Realschülern, klischeehaft sind die ja weniger intelligent. Alles ergibt keinen Sinn mehr.. Hat hier irgendjemand eine schlüssige Erklärung, wie diese unterschiedlichsten Werte zustande kamen? Beim ersten Test spielte vllt auch motivierende Rebellion mitrein. Ich WOLLTE wirklich gut sein. Und stand mir mit dem Ergeiz dennoch im Weg. Beim zweiten war ich weniger motiviert/ konzentriert. Aber von 126 (+) runter auf 110? das ist schon ein Ding..
Danke fürs Lesen! Ich verstehe gerade wirklich die Welt nicht mehr.
1) Weshalb beharren Sie so auf Ihrer "Hochbegabung"?
2) Weshalb sind Sie so auf einen hohen IQ versessen? Den können Sie nicht durch die "Umstände" beeinflussen.
3) Hat den zweiten Test auch ein Psychologe durchgeführt?
Ihr Weg zum Abitur hat mit Schulleistung (also nicht mit Intelligenz) zu tun, und die wird mit einem Schulleistungstest gemessen.
beim online test von mensa kamen auf 29/33 richtig raus, d.h. chance auf aufnahme, also 130.
ich verstehe echt die welt nicht mehr..
Dass du deswegen die Welt nicht mehr verstehst, ist nicht gut. :D
Was ist daran denn so krass wichtig?
Versuch lieber dich irgendwo einzubringen. Ob nun in nem Job oder im Studium oder in ner Ausbildung. Da kriegst du viel greifbareres Feedback, und auch viel nützlicheres. Vergleich dich nicht immer mit anderen. Ab und zu kann man das zwar machen, und sollte es auch, vor allem wenn man merkt, dass man irgendwelche zwischenmenschlichen Sachen, die notwendig sind, überhaupt nicht auf die Reihe bekommt. Aber du wirst in der Regel von anderen sehr viel positives Feedback bekommen. Was dann besonders wichtig ist, wenn du es nicht von dir selbst bekommst. Man sollte zwar auch nicht davon abhängig sein, was andere von einem halten, aber ohne Kontakt mit anderen kann man auch keine neuen Herausforderungen annehmen, keine Verantwortung übernehmen, und sich nicht weiterentwickeln. Dann bleibt man stecken und das merkt dein Unterbewusstsein, und das ist sehr frustrierend.
Man hat nachgewiesen, dass hochbegabte Menschen ab IQ 135 im Erwachsenenleben nicht signifikant erfolgreicher sind als Menschen, die darunter liegen. Nicht jeder Nobelpreisträger ist besonders hochbegabt. Dumm natürlich auch nicht, das ist klar. ;-) Ich selbst habe mal im IST von Amthauer einen IQ von 126 geschafft, aber nur weil ich in den Sprachtests sehr gut war. In den Tests "Rechnerisches Denken" fiel ich im Sturzflug auf 97 ab. LOL. Keine Ahnung, ob ich wirklich in Mathe doof bin. Ich glaube eher, dass in meinem HIrn sofort die Haltung einsetzt: "Kann ich nicht, will ich nicht." In den Tests mit den Würfelaufgaben etc.. war ich --- na ja..... ABer ich wollte ja auch nie Ingenieurin werden...