Wie komme ich aus dem Stress raus?
Hey,
ich merke langsam das mein Körper dem Druck und dem Stress nicht mehr gewachsen ist und ich nicht nur psychisch sehr leide sondern auch körperlich.
Ich bin Studentin und lebe noch bei meiner Mutter. Meine Mutter hat borderline und ist eine Narzisstin durch und durch. Macht mich fertig das ich Zuviel esse und ein Stück dreck bin.
Natürlich möchte ich möglichst schnell raus weshalb ich auch überlege das Studium erstmal zu verschieben, weil ich in diesem Umfeld kein Zuhause finde und kein Platz zum aufladen habe sozusagen.
Bis Anfang des Monats hatte ich neben der Uni einen Job mein Vertrag lief aber leider aus und ich bekam noch keinen neuen.
BAföG würde ich vielleicht bekommen das weiß ich nicht, weil meine Mutter sich partout weigert ihren Teil des Antrags auszufüllen. Von dem Gehalt neben der Uni ist es unmöglich allein zu leben nichtmal in einem Studentenwohnheim oder wg die Preise sind hier nicht niedrig angesetzt…
Aktuell lebe ich davon alte Sachen von mir zu verkaufen, Bürgergeld bekomme ich ebenfalls nicht solang das Bafög nicht abgelehnt wurde. Gleiches gilt für Wohngeld usw.
Natürlich geht auch mit dem Studium gewisser Stress einher den jeder Student hat nur bei mir ist das Problem das ich ihn nicht auffangen kann. Früher lebte ich bei meinem Vater und hatte auch da den Stress den man halt hat aber ich konnte es gut weg stecken weil ich ein Safe Space hatte und es mir im allgemein gut ging. Jetzt geht es mir von Grund auf nicht gut weshalb ich zusätzlichen Stress nicht verarbeiten kann. Bei meinem Vater zu leben ist heute aber nicht mehr möglich….
Mein Arzt sagte vor einigen Jahren zu mir bei einem Ultraschall meines Bauchs das ich mein Leben ändern muss, weil meine Organe drunter leiden. Er hat gesagt auch wenn ich erst 20 bin sehen meine Organe nicht gesund aus und das sei eine Nebenwirkung vom Stress. Jetzt bin ich an dem Punkt wo ich es spüre mein Immunsystem lässt nach letzte Woche hatte ich eine blasenentzündung mit Erkältung, darauf einen Magen Darm Infekt und jetzt eine Zahnfleisch Entzündung mit geschwollenen lymphknoten und ebenfalls wieder Magen Darm.
Ich habe versucht mir einen Therapie Platz zu organisieren aber es läuft schleppend… die Auswahl an therapeutischen Plätzen ist sehr begrenzt.
jetzt fragt man sich wahrscheinlich ok aber wo ist jetzt der Stress das kann man doch weg stecken. Es ist nicht alles.. Ich bin in einer schweren Phase meiner Beziehung wo wir nicht wissen ob wir weiter machen oder aufgeben es ist zwischen liebe und Hass.. wir können uns nicht lösen und das belastet zusätzlich. In der Vergangenheit gab es viel Eifersucht, Fremdgehen seiner Seite und viel Streit natürlich auch viel gutes sonst wäre ich nicht noch da, wie es immer so ist. aber trotzdem ist das sehr belastend.
Ich bin Aktivistin und kürzlich wurde meine Gruppe körperlich angegriffen weshalb ich jetzt viel mit der Polizei zutun habe was auch nicht ganz spurlos an mir vorbei geht. Außerdem habe ich mit der Polizei aufgrund meiner Nachbarn viel zutun, da ich ständig sehe wie der alkoholisierte Vater die Kinder schlägt und die Mutter nur zusieht…
Ausserdem habe ich 5 Katzen aus dem Tierschutz die eine gewisse Pflege benötigen. Das schaffe ich ohne Probleme aber wenn mal eine krank wird was nicht selten passiert eben weil sie gewisse Vorerkrankungen haben oder nicht mehr jung sind geht mir das schon sehr nahe… Sie sind mein einziger halt und ich hab ergossen Angst das ihnen was zustößt. Einer dieser Katzen wurde ins Gesicht getreten als sie draußen war weshalb die komplette Schnauze gebrochen war inklusive Zahn.. Diese Pechsträhne zieht sich und es passiert immer etwas nicht nur mit den Katzen sondern auch mit der Familie, mir und anderen Dingen.
Ich fühle mich wie in einem Teufelskreis und hasse mich das ich nicht stark genug bin und mich so anstelle…Ich weiß nicht wie ich hier raus kommen soll. Der Berater vom Arbeitsamt hat auch keinen Lösungsansatz weder finanziell noch wohnlich…
5 Antworten
Sprich mit dem Bafög-Amt. Einfach gesagt, du kannst einen Antrag auf Vorleistung stellen, wenn deine Mutter sich weigert, ihren Teil auszufüllen. Dann bekommst du dein Bafög und das Amt holt sich das von deiner Mutter wieder.
Klingt außerdem als wäre der Wechsel der Uni etwas, worüber du nachdenken solltest. In eine Stadt mit niedrigeren mieten.
WOW, ganz schoen viel Probleme auf einmal. Da musst Prioritaeten setzen.
- Deine Finanzen. Deine Eltern sind unterhaltspflichtig. Da ein Leben mit einer Borderline Mutter unzumutbar ist, faellt es fuer sie auch flach, Naturalunterhalt zi leisten.
- Wende dich bitte an die Bafoeg Stelle. Du bist mit Sicherheit nicht die Erste, wo Eltern beim Ausfuellen der Formulare Schwierigkeiten machen. Da muss es von Amt's wegen irgend einen Ausweg geben.
- Hast du das Finanzielle erledigt, lass das Kindergeld auf dein Konto gehen.
- Suche dir ein AG Zimmer
- Schau dich um nach einem Mini-, Nebenjob. Dieses sollte dir momental wichtiger sein, anstatt deine Zeit als Aktivistin zu vergeuden und Schwierigkeiten mit der Polizei zu bekommen.
- Traurig aber wahr. Mit 5 Katzen wirst du nirgends ein WG Zimmer bekommen. Wahrscheinlich noch nicht einmal eine Einraumwohnung.
- Bzgl. der Nachbarn informiere das Jugendamt.
- Ueberdenke deine jetzige Beziehung. Wenn diese nur ein weiterer Stressfaktor darstellt, beende sie. Du brauchst genug Kraft, um die o.g. Punkte abzuarbeiten.
Gutes Gelingen.
Du hast sehr viele offene Baustellen, die du nach und nach abarbeiten solltest.
Ich würde dir meinen Weg schreiben mit der Maßgabe, das es eine individuelle Entscheidung ist, mit was man anfängt.
Zuerst würde ich reinen Tisch mit deinem Freund/ Exfreund machen da hier anscheinend hoher emotionaler Stress vorliegt.
Danach würde ich die 5 Katzen anschaffen, da hier durch Futter und Co. ein hoher Kostenfaktor vorliegt.
Das Studium würde ich definitiv weiter durch ziehen, sofern deine Noten vertretbar sind und du schon gut voran gekommen bist.
Beim BaFöG kannst du einen Antrag auf vorzeitige Auszahlung stellen, sodass deine Mutter dort nicht unterschrieben muss.
Der ausgelaufene Arbeitsvertrag lässt sich vielleicht neu verhandeln. Sprich hier evtl. nochmal mit dem alten Arbeitgeber. Ansonsten brauchst du einen neuen Nebenjob. Aktuell ist der Arbeitsmarkt da recht offen für alles aufgrund des Personalmangels.
Die Wohnverhältnisse sind schwierig. Da du nicht mehr bei deinem Vater wohnen kannst und deine Mutter kein gutes Wohnumfeld für dich darstellt, bleibt nur Wohnheim oder WG übrig. Wenn du die oben genannten Punkte berücksichtigst, ist das Polster schon etwas größer. Vielleicht kann dir auch aus deiner Gruppe jemand was günstiges vermitteln oder dich für eine gewisse Zeit aufnehmen.
Natürlich geht auch mit dem Studium gewisser Stress einher den jeder Student hat
Nein. Die Probleme, die du beschreibst, liegen ganz deutlich außerhalb des normalen Rahmens. Das hat (zum Glück!) nicht jeder.
- Das Wichtigste ist, von deiner Mutter wegzukommen, allerdings wird das auch schwierig. Bevor du aber nicht von deiner Mutter wegkommst, sehe ich auch keinen Sinn in einer Therapie, ehrlich gesagt.
- Ich hasse es, dir das sagen zu müssen, aber du musst dich von deinen Pflegekatzen vorläufig erstmal trennen. Du wirst jetzt eine ganze Weile damit zu tun haben, dein eigenes Leben zu ordnen, dich quasi selbst zu pflegen, dass du weder finanziell noch nervlich Kapazitäten hast, dich um andere Lebewesen zu kümmern. Sobald du a) deinen eigenen Haushalt, b) ein geregeltes Einkommen und c) beruhigte Nerven hast, kannst du deine Pflegetätigkeit wieder aufnehmen.
- Auch um deine Aktivistenaktivität und die Probleme deiner alkoholisierten Nachbarn solltest du dich erstmal überhaupt nicht kümmern. Ja, es gibt viele schlechte Dinge in der Welt und es ist löblich, sich engagieren zu wollen, aber als erstes sollte man immer sein eigenes Leben im Griff haben bzw. in den Griff bekommen. Das ist auch ein wichtiger Grundsatz im Rettungswesen, Selbstrettung kommt immer vor Fremdrettung!
- Trenn dich von deinem Freund. Es ist offensichtlich, dass dich die psychologischen Probleme deiner Mutter schon so gut dahingehend erzogen haben, dass du Menschen mit Hang zu psychopathischen und manipulativen Verhaltensmustern alles verzeihst und emotional abhängig bist von ihnen.
- Suche dir irgendeinen Job. Irgendwas, wovon du wenigstens notdürftig leben kannst. Und frage nach Leuten, bei denen du temporär zur Untermiete wohnen kannst. Du solltest doch tausend Kontakte zu anderen Aktivisten etc haben, irgendjemand wird dir ja wenigstens einen Schlafplatz anbieten können.
- Bafög: Stelle einen Antrag auf Vorausleistung: https://www.xn--bafg-7qa.de/bafoeg/shareddocs/downloads/formblaetter/v2022/formblatt_8.pdf?__blob=publicationFile&v=4
- Sobald du aus dem Haushalt deiner Mutter raus kommst, beantragst du die Abzweigung des Kindergelds an dich.
- Mit Bafög und Kindergeld und ggf. Job suchst du dir dann eine WG.
Lass dich mal vom Studentenwerk beraten und nimm Angebote von Hilfsorganisationen an, dann würde ich eher mal die niedrig hängenden Früchte ernten und z.B schauen dass du deine Katzen weg bekommst und deine Aktivitäten als Aktivistin sein lässt. Dann hast du vielleicht bisschen mehr Zeit dich um andere Dinge zu kümmern.