Wie könnte man das Problem mit der Pro-Aging-Trance lösen?
Was kann man gegen die Pro-Aging-Trance machen?
Also gegen die Tatsache, dass hierzulande viele Menschen bei dem Thema "Abschaffung des Alterns" irrational argumentieren und diesem Ziel von vornherein ablehnend begegnen.
Gibt es ein Problem????
ja die meinen Altern wäre gut
Altern ist Scheißdreck...
Ja, da hast du recht, deshalb wird ja auch daran gearbeitet, es so schnell wie möglich zu beseitigen.
12 Antworten
Das Altern ist ein ganz normaler Prozess im Leben eines Lebewesen. Das braucht man auch gar nicht verhindern müssen, weil jeder irgendwann stirbt.
Und ja: Das ist traurig. Betroffene und ihre Angehörige leiden vorher und nachher, aber so ist das Leben nun mal.
Ich sehe darin übrigens auch keine einzigen Vorteile, die gegen das Altern sprechen würden. Zudem haben wir sowieso schon eine Überbevölkerung auf dieser Welt. Wie soll das denn aussehen, wenn die Menschen nur noch durch Unfälle/unverhinderbare, tödliche Krankheiten sterben?
Wir sind sowieso schon zu viele Menschen auf dieser Welt.
Selbst, wenn die Planeten in unserem Sonnensystem (und zwar alle!) für uns Menschen lebensfähig wären, wird es irgendwann keinen Platz mehr geben.
Ich finde es gut, dass die Menschen sterben. Es sterben jeden Tag unvermeidlich Menschen und das ist richtig und gut so (ausgenommen Menschen, die ermordet werden, weil dafür kann man halt nix.).
Kriegt das mal in euren Kopf rein!
Deine Argumentation ist schlicht irrational, lass mich daher auf die einzelnen Punkte kurz eingehen.
Das Altern ist ein ganz normaler Prozess im Leben eines Lebewesen. Das braucht man auch gar nicht verhindern müssen, weil jeder irgendwann stirbt.
Nur weil etwas bisher ein "normaler Prozess" ist, bedeutet das nicht, dass man es auch dabei belassen sollte - genauso wie die Tatsache, dass der (altersbedingte) Tod bisher unabwendbar ist. Damit hättest du früher auch für die Pest argumentieren können (es ist ganz normal, dass viele Menschen an der Pest sterben, warum also versuchen, etwas daran zu ändern?) und heute für die Tatsache, dass immer noch alle zehn Sekunden weltweit ein Kind an Hunger stirbt.
Und ja: Das ist traurig. Betroffene und ihre Angehörige leiden vorher und nachher, aber so ist das Leben nun mal.
Siehe oben. Dass etwas momentan so ist, ist kein Argument dafür, nichts dagegen zu unternehmen.
Ich sehe darin übrigens auch keine einzigen Vorteile, die gegen das Altern sprechen würden.
Vorteile, die eine Beseitigung des Alterns mit sich brächte, sehe ich einige - und ich kann mir eigentlich nichts vorstellen, was diese an Signifikanz noch überbieten würde: Ein früheres Erreichen von verjüngenden Biotechnologien würde tagtäglich über 100 000 Menschenleben retten, diese und unzählige andere Menschen von ihren altersbedingten Gebrechen und Krankheiten befreien, das Leiden von Angehörigen vermeiden, gebrechliche Menschen wieder zu produktiven Mitgliedern der Gesellschaft werden lassen und somit auch noch immense wirtschaftliche Vorteile in Milliardenhöhe bringen.
Zudem haben wir sowieso schon eine Überbevölkerung auf dieser Welt. Wie soll das denn aussehen, wenn die Menschen nur noch durch Unfälle/unverhinderbare, tödliche Krankheiten sterben?
Wir sind sowieso schon zu viele Menschen auf dieser Welt.
Die Erde hält grundsätzlich ein Vielfaches der derzeitigen Weltbevölkerung aus.
Das Problem ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern dass die Methoden, die wir zurzeit für unser Überleben anwenden, völlig veraltet sind. Man ist bereits dabei, neue Methoden (Solarenergie, synthetische Kraftstoffe, In-vitro-Fleisch, Vertical Farming, Insektenfutter für Haus- und Nutztiere etc.) zu implementieren, aber das geht eben nicht von heute auf morgen.
Überbevölkerung ist heute kein Problem und wäre auch dann kein Problem, wenn sich die Bevölkerung schlagartig verdoppeln würde. Wir werfen die Lebensmittel weg, die zwei Milliarden Menschen ernähren könnten, und verwenden das, was Nahrung für 500 Millionen Menschen sein könnte, um es in Ethanol zu verwandeln. Wenn wir die Überernährung einschränken würden, könnte dies weitere ein bis zwei Milliarden Menschen ernähren. Verdreifachung der landwirtschaftlichen Produktion durch besseres Saatgut, das bereits in Testkulturen aus der regulären Züchtung vorhanden ist. Verzehnfachung bis Verdreißigfachung der landwirtschaftlichen Produktion durch Gewächshäuser. China deckt 35% seines Gemüsebedarfs mit 3% der Ackerfläche, die mit Foliengewächshäusern bepflanzt ist. Wir können mit der Hälfte der Anbaufläche zwanzigmal so viele Menschen ernähren. Alle Menschen zu ernähren ist heute trivial und wir haben eine Sicherheitsmarge von 70%. Die Nahrungsmittelproduktion könnte auf 30% zurückgehen, und es wäre alles in Ordnung. Langfristig können wir mit der Hälfte des Landes zwanzigmal so viele Menschen ernähren.
Die Weltbevölkerung hat sich seit 1970 verdoppelt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einer Hungersnot stirbt, ist zehnmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung nur halb so groß war wie heute, und zwanzigmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung mehr als viermal so groß war wie heute.
Und ja, es kann sein, dass man sich vorerst zwischen Inanspruchnahme der Therapien und Kindern entscheiden müsste - auch wenn ich und viele Experten dieses Szenario als eher unwahrscheinlich einstufen.
https://www.fightaging.org/archives/2006/09/overpopulation/
https://my.vanderbilt.edu/greencities/files/2014/08/overpopulation-is-not.pdf
Zudem geht die Geburtenrate in der industrialisierten Welt bereits seit mehreren Jahrzehnten stetig nach unten und es ist abzusehen, dass sich der Trend fortsetzen wird. Es ist jedenfalls kein Grund, alte Menschen keine Medizin für ihre Leiden zur Verfügung zu stellen. Das mit dem Problem der Überbevölkerung zu begründen, ist menschenverachtend und auch in keiner Weise zeitgerecht.
Zum Abschluss noch eine Studie, die demonstriert, dass ein massives Bevölkerungswachstum als Folge des Sieges über das Alterns kein realistisches Szenario ist:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3192186/
Ich finde es gut, dass die Menschen sterben. Es sterben jeden Tag unvermeidlich Menschen und das ist richtig und gut so (ausgenommen Menschen, die ermordet werden, weil dafür kann man halt nix.).
Etwas wird nicht automatisch gut oder richtig, nur weil man wiederholt sagt, dass es das wäre.
Pro-Aging-Trance
Das ist doch wieder so ein Kampfbegriff. Warum willst du die Meinung anderer Menschen abwerten indem du ihnen unterstellst, dass sie in einer art "Trance" sind?
Wenn du das ändern willst, betreiibe aufklärung und argumentiere für deine Sicht der Dinge, aber nicht indem du die Meinung anderer Menschen einfach abwertest.
Ich selbst bin nicht gegen Anti-Aging. Ich würde auch gerne länger leben.
Was soll ich machen? Auf einem Friedhof gegen den Tod demonstrieren? Ich denke es gibt in dieser Welt wichtigere Probleme. Ich meine, persönlich ist es zwar wünschenswert länger jung zu bleiben und länger zu leben, global gesehen wird es aber viele Probleme verursachen.
Mit Familienmitgliedern und Freunden darüber diskutieren, spenden (geht auch ohne Kosten für dich - z. B. via AmazonSmile), hier auf gutefrage darüber aufklären, Exemplare des Buches "Ending Aging: The Rejuvenation Breakthroughs That Could Reverse Human Aging in Our Lifetime" (auf Deutsch: "Niemals alt: So lässt sich das Altern umkehren. Fortschritte der Verjüngungsforschung") kaufen und an Bibliotheken spenden, ...
Es gibt so viele Möglichkeiten und zumindest die eine oder andere davon sollte für jeden umsetzbar sein.
Wie gesagt, ich denke es gibt aktuell wichtiger Themen für die man sich engagieren sollte.
Ich kenne nichts anderes, das tagtäglich über 100 000 Menschenleben kostet, diese Menschen und ihre Angehörigen zuvor lange leiden lässt und zudem noch so astronomische Kosten im Gesundheitssystem und auf dem Arbeitsmarkt verursacht. Denk doch bitte mal darüber nach und lies zumindest das oben genannte Buch. Das Geld dieses Kaufes geht an die Forschung, somit ist das ja schon mal ein Anfang. ;)
Ich habe schon viel darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Lebensverlängerung zu gewaltigen globalen Problemen führen würde. Ich denke die Menscheit ist einfach noch nicht reif dafür.
Erstere ist kein Argument gegen die Wünschenswertigkeit einer Beseitigung des Alterns, weil sie bereits jetzt existiert und dadurch nicht beeinflusst würde. Die Therapien werden nämlich allein schon aus ökonomischen Gründen für jedermann gratis zugänglich sein.
Überbevölkerung
Die Erde hält grundsätzlich ein Vielfaches der derzeitigen Weltbevölkerung aus.
Das Problem ist nicht die Anzahl der Menschen, sondern dass die Methoden, die wir zurzeit für unser Überleben anwenden, völlig veraltet sind. Man ist bereits dabei, neue Methoden (Solarenergie, synthetische Kraftstoffe, In-vitro-Fleisch, Vertical Farming, Insektenfutter für Haus- und Nutztiere etc.) zu implementieren, aber das geht eben nicht von heute auf morgen.
Überbevölkerung ist heute kein Problem und wäre auch dann kein Problem, wenn sich die Bevölkerung schlagartig verdoppeln würde. Wir werfen die Lebensmittel weg, die zwei Milliarden Menschen ernähren könnten, und verwenden das, was Nahrung für 500 Millionen Menschen sein könnte, um es in Ethanol zu verwandeln. Wenn wir die Überernährung einschränken würden, könnte dies weitere ein bis zwei Milliarden Menschen ernähren. Verdreifachung der landwirtschaftlichen Produktion durch besseres Saatgut, das bereits in Testkulturen aus der regulären Züchtung vorhanden ist. Verzehnfachung bis Verdreißigfachung der landwirtschaftlichen Produktion durch Gewächshäuser. China deckt 35% seines Gemüsebedarfs mit 3% der Ackerfläche, die mit Foliengewächshäusern bepflanzt ist. Wir können mit der Hälfte der Anbaufläche zwanzigmal so viele Menschen ernähren. Alle Menschen zu ernähren ist heute trivial und wir haben eine Sicherheitsmarge von 70%. Die Nahrungsmittelproduktion könnte auf 30% zurückgehen, und es wäre alles in Ordnung. Langfristig können wir mit der Hälfte des Landes zwanzigmal so viele Menschen ernähren.
Die Weltbevölkerung hat sich seit 1970 verdoppelt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einer Hungersnot stirbt, ist zehnmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung nur halb so groß war wie heute, und zwanzigmal geringer als damals, als die Weltbevölkerung mehr als viermal so groß war wie heute.
Und ja, es kann sein, dass man sich vorerst zwischen Inanspruchnahme der Therapien und Kindern entscheiden müsste - auch wenn ich und viele Experten dieses Szenario als eher unwahrscheinlich einstufen.
https://www.fightaging.org/archives/2006/09/overpopulation/
https://my.vanderbilt.edu/greencities/files/2014/08/overpopulation-is-not.pdf
Zudem geht die Geburtenrate in der industrialisierten Welt bereits seit mehreren Jahrzehnten stetig nach unten und es ist abzusehen, dass sich der Trend fortsetzen wird. Es ist jedenfalls kein Grund, alte Menschen keine Medizin für ihre Leiden zur Verfügung zu stellen. Das mit dem Problem der Überbevölkerung zu begründen, ist menschenverachtend und auch in keiner Weise zeitgerecht.
Zum Abschluss noch eine Studie, die demonstriert, dass ein massives Bevölkerungswachstum als Folge des Sieges über das Alterns kein realistisches Szenario ist:
Das ist ja in der Theorie alles schön und gut, aber die politische und ökonomische Realität der Welt sieht anders aus. Deine Annahme
Die Therapien werden nämlich allein schon aus ökonomischen Gründen für jedermann gratis zugänglich sein.
Müsstest du mal erklären, ich halte sie für völllig haltlos. Was für ökonomische Gründe sollen das sein? Das wäre höchstens dann der Fall, wenn solche Therapien ganz einfach wären, so wie ein Impfung etwa. Aber es gibt keinen Grund dafür, das anzunehmen. Viel wahrscheinlicher ist es dass es sich dabein um aufwändige Gentherapien handeln wird die hundertausende, wenn nicht Millionen kosten werden.
Es klingt zunächst utopisch, stellt sich aber, wenn man genauer hinschaut, als unvermeidlich heraus. Und diese Einschätzung stammt nicht von mir, sondern von Experten in diesem Bereich (siehe weiter unten).
Das Altern kostet dem Staat tagtäglich so unglaublich viel Geld (es macht krank und arbeitsunfähig), dass jede Nation, die diese Therapie nur einer Elite zugänglich machen würde, nach kurzer Zeit bankrott ginge. Das wäre schlicht finanzieller Selbstmord für das Land. Die Behandlung wird also definitiv für jeden verfügbar sein - und zwar kostenlos.
In diesem heuer publizierten Paper werden die enormen wirtschaftlichen Vorteile einer Beseitigung des Alterns sehr gut dargelegt:
https://www.nature.com/articles/s43587-021-00080-0
Es könnte auch sein, dass es für Politiker unmöglich wäre, wiedergewählt zu werden, wenn sie nicht mit dem Versprechen antreten, die Behandlung für alle zu ermöglichen. Das ökonomische Argument ist aber bereits ausreichend robust.
Das Problem betrifft jeden auf dem Planeten. Milliarden an Menschen, die die Therapien benötigen, wird zu rapide steigender Produktqualität bei rapide sinkenden Preisen führen. Du darfst auch nicht vergessen, dass Alterungslosigkeit durch Biotechnologie das Problem der alternden Gesellschaft lösen würde. Und uns in Zukunft viel widerstandsfähiger gegen Epidemien, Pandemien und andere gesundheitliche Krisen machen würde. Und so weiter und so fort.
Das Bevölkerungswachstum ließe sich vorerst regulieren, indem man dem Individuum die Entscheidung freistellt, Kinder zu bekommen oder die Therapien in Anspruch zu nehmen. Da aber inzwischen nicht wenige Industrieländer mit einem Bevölkerungsrückgang kämpfen und ansonsten langfristig auf die Migration angewiesen sind, wäre etwas Wachstum sogar wünschenswert.
https://www.longevity.technology/longevity-escape-velocity-by-2035-and-it-will-be-free/
https://www.lifespan.io/news/only-the-rich/
Hier noch eine gute Erklärung dazu:
https://youtu.be/aCffvy0pxqo?t=11m16s
Neben dem ökonomischen Aspekt: Im Gegensatz zu den derzeitigen medizinischen High-Tech-Therapien, die weder die maximale Lebenserwartung verlängern noch die Menschen davor bewahren, krank zu werden oder zu bleiben, werden diese Therapien tatsächlich funktionieren. Daher wird die Öffentlichkeit lautstark fordern, dass Gesetze erlassen werden, die die Kosten dafür übernehmen. Und das wird geschehen, lange bevor die Therapien für den menschlichen Gebrauch voll entwickelt sind. Sobald klar ist, dass wir das Ziel erreichen werden, werden diese Dinge also geregelt werden.
Das Altern zu Stoppen hat fatale Folgen/Nebenwirkungen.
Altern verlangsamen heißt genau so viel, wie Zellteilung verlangsamen. Dann würden Wunden langsamer heilen und das Immunsystem würde kaputt gehen...
Das ist Blödsinn. Wir werden nicht verjüngen, indem wir die Zellteilung stoppen oder verlangsamen, sondern indem wir die aufgetretenen molekularen und zellulären Schäden durch regenerative Medizin reparieren und Teil davon ist es, die Stammzellreservoirs mit neuen Stammzellen auffrischen. Wenn überhaupt, wäre also das Gegenteil der Fall.
Das ist Blödsinn. Wir werden nicht verjüngen, indem wir die Zellteilung stoppen oder verlangsamen, sondern indem wir die aufgetretenen molekularen und zellulären Schäden durch regenerative Medizin reparieren
Du hast recht, das ist Blödsinn. Apoptose und Seneszenz vollständig zu verhindern hieße überall im Körper Krebsherde entstehen zu lassen. Daher spricht auch kein ernstzunehmender Wissenschaftler von einer realistischen Chance für eine "Abschaffung" des Alterns, sondern nur für dessen Hinauszögerung. Daß die "Anti-Aging"-Industrie ihren Kunden etwas anderes einzureden versucht scheint zumindest beim FS ja geklappt zu haben.
Aubrey de Grey ist für dich also kein ernstzunehmender Wissenschaftler? Andere Biologen wie David Sinclair, Bill Andrews, Steve Horvath, Greg Fahy, David Gobel, Michael Rae, George Church, Kelsey Moody, David Spiegel, die 32 anerkannten Wissenschaftler, aus denen sich das Research Advisory Board der SRF zusammensetzt und für die Plausibilität des Ansatzes ein Endorsement unterschrieben haben: https://www.sens.org/about-us/leadership/research-advisory-board/ sowie alle Wissenschaftler, die diese Vision teilen und in den Laboren all ihre Energie darin investieren, scheinen da nicht zuzustimmen.
Apoptose und Seneszenz vollständig zu verhindern hieße überall im Körper Krebsherde entstehen zu lassen. Daher spricht auch kein ernstzunehmender Wissenschaftler von einer realistischen Chance für eine "Abschaffung" des Alterns, sondern nur für dessen Hinauszögerung. Daß die "Anti-Aging"-Industrie ihren Kunden etwas anderes einzureden versucht scheint zumindest beim FS ja geklappt zu haben.
Dein einziges Argument hier ist die Behauptung, dass die Nebenwirkungen des Aufhaltens des Alterungsprozesses die Anfälligkeit für Krebs erhöhen würden - doch damit gehst du an der eigentlichen Prämisse der Frage vorbei. Krebs ist selbst eine altersbedingte Krankheit, und so ist es nur logisch, dass ein Teil des Stoppens des Alterungsprozesses das Stoppen von Krebs ist. In der Tat hat sich bereits gezeigt, dass jede der vielen Möglichkeiten, mit denen wir den Alterungsprozess bei Labortieren verlangsamen (aber noch nicht aufhalten) können (Kalorienrestriktion, Rapamycin, Acarbose bei Männchen, Mutationen im IGF-1-Signalweg usw.), die Entstehung und das Fortschreiten von Krebs zumindest in dem Maße verzögert, wie andere Aspekte des Alterns verlangsamt werden, so dass Krebs bei Tieren, die eine Altersverzögerung durchlaufen, später auftritt, langsamer wächst und später tödlich verläuft als bei Tieren, die wie üblich altern. In vielen Fällen sterben Tiere, deren Alterung verzögert wurde, mit weniger und kleineren nicht-tödlichen Tumoren in ihrem Körper als ihre Wurfgeschwister, die normal gealtert sind und daher in einem früheren Alter starben.
Wenn diese Eingriffe die Krebserkrankung nicht verzögern würden, während sie das Altern insgesamt verzögern (was wiederum schon allein aufgrund der Definition unmöglich ist), würden sie natürlich auch nicht die Lebensspanne verlängern, was die Conditio sine qua non für medizinische Eingriffe in den Alterungsprozess ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als Krebs bei Labornagern eine wichtigere Todesursache ist als beim Menschen.
Die vollständige Aufhebung des Alterungsprozesses bedeutet per definitionem, dass der Körper gegen Krebs unempfindlich gemacht werden muss. Der aussichtsreichste Ansatz hierfür ist die WILT-Strategie ----------> PMID: 15247008, 15970505,
und:
https://www.researchgate.net/publication/226415415_WILT_Necessity_Feasibility_Affordability
Aubrey de Grey ist für dich also kein ernstzunehmender Wissenschaftler?
Ich würde es nicht auf ihn schieben wollen, daß du Unsterblichkeit als "bereits absehbar" bezeichnest. Wer vom SENS ist denn dieser Meinung und hat sie wie begründet? Auf die Schnelle hab ich dazu nichts gefunden, aber du steckst da ja viel tiefer drin.
Ich glaube niemand findet altern gut?
Es ist eher dass sie a) den Traum das altern schon bald besiegen zu können nicht glauben oder b) die Gefahren sehen die das mit sich bringen würde
und diesem Ziel von vornherein ablehnend begegnen.
naja dafür gibt es ja Gründe? Nur weil du die nicht siehst?
Klar wollen wir alle nicht sterben aber aus einer gesellschaftlichen, distanzierten Perspektive, würde ein Ende des Alterns zur Bevölkerungsexplosion führen.
Oder eben zu autoritärer Geburtenkontrolle.
Oder eben dazu dass nur die reichen sich die Technologie leisten können.
Es gibt da sehr viele Nachteile die abgewogen werden sollten
Ganz davon abgesehen dass der 0815 Mensch eben keine Ahnung von nichts hat, der würde auch ablehnend anderen "sci fi" entwicklungen gegenüber stehen lol
naja dafür gibt es ja Gründe? Nur weil du die nicht siehst?
Diese Gründe sehen ich und andere sehr wohl, nur sind sie von einem objektiven Standpunkt aus meist irrational und rechtfertigen in keiner Weise, Verjüngungstherapien nicht so schnell wie möglich zu entwickeln.
Klar wollen wir alle nicht sterben aber aus einer gesellschaftlichen, distanzierten Perspektive, würde ein Ende des Alterns zur Bevölkerungsexplosion führen.
Allgemein lässt sich wieder sagen, dass eine langsamere Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten ein Problem mit Überbevölkerung höchstens zeitlich verzögern würde und dass ein Überbevölkerungsproblem wesentlich geringer wäre als das derzeitige Problem von 100 000 Toten pro Tag durch Alterskrankheiten.
Es würde aber sehr wahrscheinlich auch gar nicht zu einem Problem mit Überbevölkerung kommen - beziehungsweise wäre dieses Problem lösbar. Durch neue Technologien wie erneuerbarer Energien und Fleisch aus dem Reagenzglas wird sich die Tragfähigkeit der Erde erhöhen. Denn das Problem bei Überbevölkerung ist nicht der Platz auf der Erde, sondern die Umweltbelastung, die jeder einzelne verursacht. Wenn wir die Umweltbelastung reduzieren, können problemlos sehr viel mehr Menschen auf der Erde leben.
Außerdem geht aufgrund sinkender Geburtenraten die Wachstumsrate der globalen Gesamtbevölkerung bereits seit den 1970er Jahren kontinuierlich zurück. Während die Wachstumsrate im Jahr 2010 1,2 Prozent pro Jahr betrug, wird für das Jahr 2050 nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent prognostiziert. Wir nähern uns also in diesem Jahrhundert einem Plateau.
Selbst bei einer unbegrenzten Lebenserwartung würden wir ein Plateau erreichen, an dem die Bevölkerungszahl nicht mehr wächst, wenn die durchschnittliche Geburtenrate auf unter zwei Kinder pro Familie sinkt: Bei einer durchschnittlichen Geburtenrate von einem Kind pro Familie beispielsweise würden pro Generation halb so viele Kinder geboren wie in der vorherigen Generation, und nach 32 Generationen würden wir, wenn man von einer Startpopulation von sieben Milliarden Menschen ausgeht, nach dieser vereinfachten Rechnung ein Bevölkerungsplateau von vierzehn Milliarden Menschen erreichen, wie man mit dieser Formel berechnen kann:
Σ(i=0;t) N0 * (c * 0,5)^i
wobei t die Anzahl der betrachteten Generationen bezeichnet, N0 ist die Startpopulation und c ist die durchschnittliche Anzahl von Kindern für den weiblichen Teil der Bevölkerung (ungefähr die Hälfte ist weiblich, also 0,5). i wird bei jeder Addition um 1 hochgezählt, bis zu t.
Dieses Prinzip erschließt sich nicht unbedingt auf Anhieb. Dann hilft es, es sich anhand eines einfachen Diagramms zu veranschaulichen:
Wir starten mit einer Bevölkerung von acht. Wenn jedes Paar nur ein Kind bekommt, kommen in der zweiten Generation vier Menschen dazu. In der dritten addieren wir zwei, und zum Schluss noch einmal ein Kind. Schließlich landen wir bei einer Gesamtbevölkerung von 8+4+2+1 = 15 Menschen. Jede Person bis auf die letzte hat nun ein Kind bekommen und wenn jedes Paar nur ein Kind bekommen will oder darf, dann wächst zu diesem Zeitpunkt die Bevölkerungszahl nicht mehr weiter an! Dieses Prinzip gilt auch dann noch, wenn die durchschnittliche Anzahl von Kindern pro Frau zwischen eins und zwei liegt.
Außerdem würde die Bevölkerungszahl umso langsamer ansteigen, je später sich ein Paar dafür entscheidet, Kinder zu bekommen. Ein demografischer Wandel würde sich sehr langsam vollziehen und uns bliebe viel Zeit, um darauf zu reagieren.
Eventuell muss tatsächlich irgendwann eine Geburtenregelung eingeführt werden. Doch was ist schlimmer? Dass wir weniger Kinder haben oder dass Menschen elendig an Krebs, Alzheimer und anderen degenerativen Erkrankungen sterben?
Wenn wir bereits eine alterungslose Gesellschaft wären und Probleme mit Überbevölkerung oder Ressourcenknappheit hätten - was würden wir machen? Neue Technologien entwickeln und eventuell auf weitere Kinder verzichten - oder langsam und schmerzhaft verlaufende Krankheiten einführen?
Work on it.
Oder eben zu autoritärer Geburtenkontrolle.
Nein, keine autoritäre Kontrolle, sondern beispielsweise die Regelung, dass man bei zu vielen Kindern beim nächsten Mal keine Behandlung mehr bekommt (Verjüngungstherapien müssten nämlich immer wieder angewendet werden, da sie das Altern nicht stoppen, sondern nur rückgängig machen können).
Oder eben dazu dass nur die reichen sich die Technologie leisten können.
1. Verjüngungstherapien sind medizinische Behandlungen, die altersbedingten Krankheiten vorbeugen und damit Leben retten. In diesem Sinne unterscheiden sie sich nicht von Krebstherapien oder Antibiotika, die bereits jetzt von Ärzten verschrieben und verabreicht werden. Wie bei allen anderen lebensrettenden Behandlungen ist der Preis also angesichts des Nutzens, den sie uns bringen, irrelevant, und er ist mit Sicherheit kein triftiger Grund, sie gar nicht erst zu entwickeln. Die gezielte Verhinderung der Entwicklung solcher Therapien wäre somit eine künstliche Zurückhaltung des medizinisch-technischen Fortschritts und deren Abwesenheit würde niemandem helfen. „Wenn es nicht alle haben können, sollte es keiner haben!“ ist eine Logik, die gesamtgesellschaftlich betrachtet doch recht merkwürdig erscheint, insbesondere wenn man sie auf andere Lebensbereiche anwendet: Niemand käme beispielsweise auf die Idee, Kanalisationssysteme abzuschaffen, weil nicht alle Länder und Menschen Zugang dazu haben. Das Ziel sollte sein, sie auf diese Regionen auszudehnen – und nicht, allen anderen Menschen diese lebensverbessernde Technologie wegzunehmen.
2. Die Warnung, wir müssten eine Dystopie mit einer jung bleibenden Elite und normal alternden und sterbenden Bevölkerung vermeiden, indem wir nichts gegen das Altern unternehmen, übersieht noch einen anderen Aspekt – nämlich die Möglichkeit, dass Menschen mit asozialen Neigungen diese Therapien wahrscheinlich auf eigene Faust entwickeln würden. In diesem Fall hätten sie logischerweise eine viel größere Kontrolle über die Verfügbarkeit der Therapien, als wenn andere sie zuerst entwickeln. Die beste Verteidigung gegen Gefahren dieser Art ist daher, verantwortungsvolle Wissenschaftler so schnell wie möglich die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um den medizinischen Kampf gegen das Altern führen zu können, und sich aktiv gegen negative Folgen zu wappnen. Es ist daher naheliegend, dass es eher unverantwortlich ist, diesen Vorgang zu hindern – und nicht, ihn zu beschleunigen.
Die Technikgeschichte lehrt uns, dass neue Technologien zwar in der Regel zunächst sehr teuer sind, letztendlich aber erschwinglich und weit verbreitet werden. So dauerte es beispielsweise nur 15 Jahre, bis die Kosten für die vollständige Genomsequenzierung von 100 Millionen Dollar auf 300 Dollar sanken und die personalisierte Medizin weltweit Realität wurde:
https://www.genome.gov/about-genomics/fact-sheets/Sequencing-Human-Genome-cost
Im Bereich der Medizin gibt es mehrere andere Beispiele für den gleichen Trend sinkender Kosten und Preise. Das Medikament Metformin, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt wird (und wahrscheinlich das erste Medikament ist, das den Alterungsprozess bei gesunden Menschen verlangsamt, was derzeit Gegenstand von Untersuchungen ist), war anfangs teuer, aber schließlich sank sein Preis auf wenige Dollar. Er fiel von 1,24 Dollar pro Tablette im Jahr 2002 auf 31 Cent im Jahr 2013:
https://www.pbs.org/newshour/health/whats-behind-skyrocketing-insulin-prices
Ein klassisches Beispiel für sinkende Preise außerhalb der Medizin sind Computer und Elektronik. Zu Beginn des Computerzeitalters waren Computer riesige Maschinen mit sehr begrenzten Möglichkeiten:
https://www.computerhistory.org/timeline/computers/
Nur wenige Einrichtungen in der Welt konnten es sich leisten, bestenfalls ein paar von ihnen zu besitzen. Mit der Verbesserung der Technologie wurde die Herstellung von Computern (und von Elektronik im Allgemeinen) jedoch kontinuierlich optimiert, so dass wir heute alle mit winzigen Computern – Smartphones – in unseren Taschen herumlaufen, die Tausende Male kleiner, Millionen Male günstiger und Milliarden Male leistungsfähiger sind als die Computer, mit denen die NASA die ersten Menschen auf den Mond schickte:
https://www.computerweekly.com/feature/Apollo-11-The-computers-that-put-man-on-the-moon
Der Markt für Verjüngungstechnologien wäre der größte in der Geschichte, und einige Investoren, wie der milliardenschwere Investmentexperte Jim Mellon, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Amazon-Gründer Jeff Bezos, sind bereits darauf aufmerksam geworden. Jeder einzelne Mensch auf der Welt altert und ist somit ein potenzieller Kunde. Natürlich würden die Menschen, die über Reichtum und damit über größere Mittel verfügen, die Spitzentechnologie höchstwahrscheinlich zuerst erhalten (wie wir im Laufe der Geschichte immer wieder gesehen haben), vor allen anderen. Das war schon immer so, und es war schon immer so, dass sich diese Technologie und der Zugang dazu kurz darauf verbreitet haben.
Dass verschiedene Interessensgruppen den Zugang zu den Therapien einschränken, ist aus mehreren Gründen höchst unwahrscheinlich. Menschen werden dafür stimmen, die Therapien zu bekommen, und deshalb diejenige Partei wählen, die sich dafür einsetzt, dass sie für jedermann erhältlich werden.
Wahrscheinlich 90% des medizinischen Budgets der industrialisierten Welt werden auf die eine oder andere Weise für die Krankheiten und Behinderungen des Alterns verwendet. Das sind Billionen und Billionen von Dollar beziehungsweise Euro. Wenn wir die Menschen davor bewahren können, diesen Weg einzuschlagen, indem wir nur Milliarden ausgeben, ist das ein großer Nettogewinn.
Wenn die Menschen bis in ihre 80er, 90er Jahre und darüber hinaus gesund bleiben können, können sie, wie bereits weiter oben angerissen, weiterhin ihren Beitrag zum Wohlstand der Gesellschaft leisten. Sie tragen zum kollektiven Wohlstand bei, anstatt ihn für sich zu entziehen (letzteres ist der Grund, weshalb das „Ergrauen“ von Ländern wie Japan die Wirtschaft so stark belastet). Das bedeutet, dass es aus Sicht einer Regierung, selbst der Regierung eines sehr steuerscheuen Landes wie den USA, wirtschaftlich selbstmörderisch wäre, die Investitionen nicht vorzuziehen, um sicherzustellen, dass jeder diese Therapien so schnell wie möglich erhält. Länger zu leben wäre also kein Luxusgut, sondern, wie Bill Gates sagen würde, ein globales öffentliches Gut.
Ganz davon abgesehen dass der 0815 Mensch eben keine Ahnung von nichts hat, der würde auch ablehnend anderen "sci fi" entwicklungen gegenüber stehen lol
Das hat mit "sci fi" absolut nichts zu tun.
Muss einem egal sein, wir alle sterben irgendwann, ob durch Altern, Suizid oder einen Unfall. Fortpflanzung wäre dann ziemlich sinnlos, außer wir wollen den Planeten komplett vernichten.
Krankenversicherung Rentenversicherung Trauer Tod usw willst du das