Wie kann man Kriegsfotograf werden?

6 Antworten

Hallo

Kriegsfotografen sind meist ausgebildete Fotoreporter oder Agenturfotografen (also mit Pressepass oder UN-Pass). Es gibt auch "normale" Fotografen die auch einige Zeit als Kriegsfotograf arbeiten. Sei es um damit eine Auftragslücke (Leerlauf) zu überbrücken sei es wegen der Möglichkeiten schnell bekannt zu werden (Kriegsfotografen kommen jeden Tag an emotional drastische Motive ran und sind als Aufmacherfotos in denn Zeitungen) oder auch nur aus persönlichen Engagement bzw der Aufgabe als Zeitzeuge zu wirken.

Als "Kriegsfotograf" muss man erst mal das Fotografen-Handwerk beherrschen und zwar Blind und unter maximalen Stress. Man muss zudem in der Lage sein die eigene Hardware am Leben zu halten (selber servicieren/reparieren).

Dann braucht man schon Erfahrung aus der Streetfotografie/Fotoreportage man muss mit anderen Menschen auf eine nonverbaler Ebene kommunizieren können, also Menschen lesen/verstehen, "präsent" sein und gleichzeitg dabei "unsichtbar" bleiben. Naturtalente können das nach wenigen Wochen. Wer das nicht kann bleibt besser bei der Produktfotografie. Und als Kriegsfotograf sollte man ein "Auge" haben also erst mal "Objektiv" sehen (also so wie eine Kamera und nicht so wie das Gehirn es interpretiert) und das Thema Bildkomposition sollte schon aus dem "Bauch" oder Handgelenk kommen (also ohne nachzudenken)
Dann sollte man sich im Kriegsgebiet gut auskennen und die lokale Sprache beherrschen und lokale Sitten/Gebräuche kennen. Die meisten Kriegsfotografen arbeiten mit lokalen Fotografen vor Ort zusammen also mus sman sich erst mal gut vernetzen und erst mal Zeit und Geld in dnen lokalen Partner investieren. Das sind auch meist die Agenturfotografen (Fotografenkollektive). Es gibt auch einige Unabhängige die alles selber kontrollieren und einen völlig autarken Ansatz umsetzen wollen. Und dann gibt es noch die Dangerfreaks/Adrealinseeker. Im Prinzip gibt es keine "Regeln".

Hallo!

Wie schon gesagt, reicht dafür eine Kamera und ein wenig Wahnsinn.

Letztendlich macht sowas aber nur Sinn, wenn du eine Zeitung/Agentur in der Hinterhand hat, auf welche du dich im Fall der Fälle verlassen kannst. Diese haben entsprechende Kontakte und Netzwerke, um sowas zu organisieren. Du musst dich z.T. bei den Kriegsparteien akkreditieren und deren Vertrauen gewinnen. Ein Presseausweis der DPA, AP etc. hilft hier sicherlich weiter als die Aussage, dass man zu Hause keinen Bock mehr hatte zu arbeiten und nun ein paar Fotos für die Schülerzeitung machen möchte.

Des Weiteren macht sowas nur Sinn, wenn du die geschossenen Fotos auch zeitnah (Stundenfrist) in ein entsprechendes Pressenetzwerk inkl. Beschreibung einspielen kannst.

Da dies natürlich auch alles vergütet werden soll, müssen deine Fotos von entsprechender Qualität sein. D.h. wiederum, dass du vorher deine Qualität als Fotoreporter unter Beweis stellen musst.

Gruß
Falke


Damit sich das hohe Risiko für das Arbeiten in Kriegsgebieten wenigstens finanziell auszahlt, sollten bereits reichlich Erfahrung in  Reportage-Fotografie vorhanden und, durch Auszeichnungen und vor allem erfolgreich verkauften Reportagen hinlänglich belegt und erwiesen sein. 

Ohne einschlägige journalistische Erfahrung zur Vorrecherche und Umsetzung ist so ein Job schlicht ein Himmelfahrts-Kommando.

Fazit: Einen Ausbildungsberuf "Kriegsfotograf" gibt es nicht. 

Neben reichlich Lebenserfahrung auch "unter Feuer", absolute Stress-Resistenz, solide einschlägige Sprachkenntnisse vor Ort (englisch verhandlungssicher), sind erwiesene! fachliche Eignung als Reportage-Fotograf unabdingbar. 

Ich denke, dass es dafür keinen bestimmten Weg gibt. Du kannst dir eine Kamera kaufen und dich nach Syrien absetzen. In diesem Fall wärst du dann ein Kriegsfotograf. Die Bilder, die du dann dort machst, kannst du an bestimmte Agenture anbieten.


NosUnumSumus  31.01.2016, 03:31

Aber Vorsicht!
Personen, die auf den Fotos zu sehen sind, müssen vor der Veröffentlichung dieser von ihnen aufgenommenen Bilder um Erlaubnis gebeten werden! :-)

1

Ich meine auch, das diese "Kriegsfotografen" oft einfache Reporter sind die eben dann in solche Gebiete gehen. Allerdings wird es da einiges zu klären geben, wobei wir dir wahrscheinlich nicht helfen können.