Wie kann man Handwerksberufe attraktiver gestalten?

9 Antworten

Ordentlich investieren und potenziell das durchsetzen, was schon in der Nachkriegszeit in der britischen Besatzungszone stattfand: eine Stärkung der Ausbildungsstätten. Dezentralisierung der Macht. Der Kapitalismus gehört reguliert, aber eben nicht nur von der Staatsmacht, sondern eben durch das, was wir glücklicherweise immer noch zu haben scheinen. Gerne darf sich da auch an der Sowjetunion orientiert werden, denn die haben es in der Frühzeit richtig gemacht.

Sie müssten mehr Wertschätzung und größere Rolle im Politikum erhalten, ohne wirklich den Wandel zu stoppen, der auch viele Berufe ausmerzen wird. Es braucht politische Begleitung, statt kulturelle Abwertung.

Handwerk lebt davon, dass Leute rausgehen und sich die Hände schmutzig machen.

Das ist aber in Großteilen nicht mehr in.

Lt. der Handwerksmeister die mir vertraut sind, bewerben sich auf die Ausbildungsstellen entweder welche die Feuer und Flamme für den Job sind oder Leute die sonst gar nichts bekommen. Die Kunst ist es, diese auseinander zu halten. Das Problem ist, dass sie Leute brauchen und daher auch mal die zweite Kategorie einstellen, was dazu führt, dass die guten Leute absolut keinen Bock auf Berufsschule und überbetriebliche Ausbildung habe, weil dort nur Idioten sind.

Das einzige was man machen kann, ist dafür zu sorgen, dass die Berufe nicht automatisch als wertlos oder minderwertig angesehen werden. Wenn sich jemand traut, ins Handwerk zu gehen, soll er nicht automatisch das Gefühl haben, dass er sich unter Wert verkauft.

Vielleicht früher erklären, dass nicht jede(r) Influencer werden kann!

Auch ist es wichtig das Wording zu verändern! Wie oft höre ich bei Unterhaltungen der/die ist ja "NUR" Elektriker etc.

Eltern sagen zu ihren Kindern, wenn sie z.B. unterwegs sind und einen dreckigen, durchgeschwitzten Handwerker sehen, "siehst du, pass gut in der Schule auf, ansonsten endest du auch so!"

Das ist das Schlimme! Es darf keine Schande sein, nicht studiert zu haben und im Handwerk zu arbeiten.

Ordentlich bezahlen, ordentlich ausbilden und vor allem die jungen Nachwuchskräfte nicht nur als billige Arbeitskräfte sehen, sondern als echte Kollegen. Ich glaube, da hapert es bei vielen Firmen immer noch ein wenig. Da werden immer noch dumme Sprüche geklopft wie "Lehrjahre sind keine Herren Jahre" und so weiter. Wenn man mit seinen Azubis anständig umgeht, dann hat man hinterher auch anständige Fachkräfte. So ist jedenfalls meine Erfahrung.


Ifosil  06.09.2024, 08:25

Hatte über das Thema auch schon hitzige Diskussionen in meiner Gaming-Community, einige sind auch aus dem Handwerk. Jammern auch rum, dass sie niemanden finden. Aber geben ihren wenigen Azubis, vollkommen gehässig jeden Dreckjob. Lachen sich sogar über diese tot. Da ist mir mal die Hutschnur geplatzt und habe die auch gleich konfrontiert, dass sie sich nicht wundern brauchen, dass deren Azubis immer abhauen nach nur wenigen Monaten im Betrieb.

Vor allem im Discord ständig über die Azubis gehetzt.

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Sozialhilfe, Bürgergeld, Arbeitslosengeld runtersetzen dürfte am effektivsten sein.