Wie kann man diese Karikatur von Thomas plaßmann interpretieren?

3 Antworten

Es kommt darauf an, ob man Verantwortung für sich und sein Leben übernimmt oder aber die Verantwortung komplett abgibt. Das Leben der Eltern einfach kopieren wäre ein Lebensweg, keine eigenen Wege zu testen. Politische Richtungen werden zum Beispiel oft aus dem engen sozialen Umfeld kopiert. Aber auch die berufliche Laufbahn: Sind Eltern Akademiker steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ähnliche Richtungen einschlagen. Aber auch Handwerker. Der elterliche Betrieb, der von den Kindern übernommen wird: Viele Unternehmer übergeben an entsprechend ausgebildete Kinder ihr Unternehmen, wenn sie selber in Rente gehen.

Es ist eine Mischung aus Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und der Umwelt, was aus uns wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es geht darum, dass die Chancen eines Kindes stark vom sozialen Status des Elternhauses abhängen. Darüber wird schon lange geredet. Ich finde das aber zweifelhaft.

Ja, es ist so, dass Kinder von Eltern, die eine höhere Bildung haben, oft selbst wieder so einen Weg einschlagen, und andersrum. Aber warum ist das so? Oft wird einfach gesagt, dass die Schule keine Chancengleichheit böte, dass Geld eine Rolle spielt.

Ich sehe das etwas anders. In unserem Schulsystem hat prinzipiell jeder dieselben Möglichkeiten. Geld spielt eine sehr geringe Rolle, und es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten für Familien mit geringem Einkommen. Es ist eher das Klima, in dem Kinder aufwachsen. Die einen Kinder bekommen vorgelesen, die anderen ein Handy. Die einen werden zu Hause animiert zum Basteln, malen, handwerken. Die anderen "chillen". Interessanterweise ist der Anteil der Kinder, die in den Kindergarten gehen, ebenfalls in gebildeteren Schichten höher als in anderen. Das alles trägt bereits zu einem besseren Schulstart bei, und setzt sich über die ganze Schulzeit fort.

Das alles könnten Eltern aus Familien mit geringem Einkommen auch machen. Die meisten tun es aber nicht. Was soll der Staat da machen?


HeleneSagt  28.09.2024, 22:42

Das Problem sind fehlende Betreuungsmöglichkeiten. "Gebildete Schichten" erhalten aufgrund ihrer Berufstätigkeit einen Betreuungsplatz. Deswegen ist die korrekte Bezeichnung hier: die berufstätigen Eltern. Bereits bei der Bewerbung um einen Kita-Platz muss ein Arbeitsvertrag vorgelegt werden, der höhere Chancen auf die Platzvergabe einräumt.

Die Schule lebt leider durch den Lehrermangel davon, dass Eltern viel zu Hause auffangen. Auch hier bekommt nur jemand einen Ganztagesplatz, wer eine Berufstätigkeit nachweisen kann. Ansonsten bleibt die Betreuung der Hausaufgaben und Nachhilfe von Unterricht, zu Hause.

Es spielt darauf an, dass die beruflichen Perspektiven immer mehr vom Elternhaus abhängig sind. Leider ist Deutschland da weit zurückgefallen. Die alten Aufstiegsversprechen gelten nicht mehr.