Was haben die 10 Gebote und der achtfachen Pfad (Buddhismus) gemeinsam und worin unterscheiden sie sich?

9 Antworten

Dem kann ich nur zustimmen, dass man den achtfachen Pfad nicht mit den 10 Geboten vergleichen kann.

Ersten:

Die ersten vier Gebote zeigen uns die Beziehung des Menschen zu Gott auf.

Indem es im Buddhismus diese göttliche Beziehung überhaupt nicht gibt fehlt ihm der fundamentale Teil für die Überwindung des Leides.

Zweitens:

Diese liegt nicht primär in der Begierde begründet, sondern im "Getrennt sein von Gott".

Das Leid und der Tod sind deshalb über die Menschen gekommen, weil er seinem Schöpfer misstraute und aufgrund dessen auch seine Ordnung nicht mehr beachtet hat. Dieses Fehlverhalten(Ungerechtigkeit) brachte die Schuld über den Menschen, die die Lebensbeziehung zu Gott zerstört hatte.

Die Folgen dieses ungerechten Verhaltens werden in 1. Moses 3, 1ff beschrieben.

Drittens:

Seit diesem Zeitpunkt ist die Beziehung des Menschen zu Gott zerstört und kann mit keinem menschlichen Bemühen beseitigt werden.

Seine Schuld, die seitdem zw. Gott und dem Menschen steht, kann der Mensch durch nichts beseitigen. Daran würden auch 1000 Leben nichts ändern.

Deshalb ist der achtfache Pfad nicht in der Lage den Menschen vom Leid zu befreien, weil damit das Grundproblem des Menschen, "sein Getrennt sein von Gott", nicht gelöst werden kann.

Viertens:

Dies zeigt auch zugleich, dass es auch keine Beziehung zu den 10 Geboten geben kann, weil weder die 10 Gebote noch der achtfache Pfad den Menschen die Befreiung vom Leid und vom Tod bringen kann.

Diese Befreiung ist nur durch Gott möglich, weil auch nur Er die Schuld des Menschen und sein Getrennt sein von Ihm überwinden, bzw. beseitigen kann.

Fünftens:

Mit dem Einhalten von Geboten oder anderer Regeln kann das nicht erreicht werden.

Darum gibt es keine Selbstbefreiung von Leid und Tod, sondern sie ist nur durch Gott möglich.

Dazu möchte ich zuletzt einen Gedanken anführen, der dieses menschliche Grundproblem klar ausspricht, aber zugleich den göttlichen Ausweg aufzeigt:

Er sandte seinen Sohn in der Gestalt der Sünde und verurteilte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, die vom Gesetz verlangt wird, durch Christus erfüllt würde.*** Römer 8, 3.4.

Was soll damit bewusst gemacht werden?

Dass Christus die Ungerechtigkeit der Menschen auf sich genommen hat, an ihrer Stelle dafür bestraft wurde und auf diese Weise die offene Schuld, die zwischen Gott und den Menschen steht, auf diese Weise beseitigt wird.

Nur auf diesem Wege konnte das Getrennt sein von Gott beseitigt, bzw. aufgehoben werden.

Nur auf diese Weise bekommt der Mensch wieder Zugang zur Unsterblichkeit, die der er am Anfang durch sein Fehlverhalten verloren hatte.

Diese Aufhebung des Leides und des Todes findet seine Erfüllung in der Auferstehung von den Toten am Jüngsten Tag. >Dann wird der Mensch wieder in der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott leben können, befreit von all dem, was die Trennung des Menschen von Gott bewirkt hatte<. (Offenbarung 21, 1-6)

Darum kann der "achtfache Pfad" weder das Leid, noch den Tod beseitigen, sondern das kann nur Gott.

Es liegt am Menschen die Befreiung von Gott und die Gemeinschaft mit Ihm im Vertrauen anzunehmen, weil es ohne Ihn keine Befreiung gibt.


NoName2 
Beitragsersteller
 23.09.2010, 18:33

Du hast meine Frage nicht genau gelesen, ich hab nicht gefragt, ob man die vergleichen kann, sondern WIE man sie vergleichen kann. Normalerweise besteht vergleichen daraus, Gemeinsamkeiten und UNTERSCHIEDE rauszuarbeiten und daraus einen Fazit zu bilden.

evangelista  24.09.2010, 10:56
@NoName2

Auf den Unterschied habe ich hingewiesen und auch die Schlussfolgerung (Fazit) von den 10 Geboten und dem achtfachen Pfad gezogen.

Ihre Befolgung(die niemanden 100%ig gelingt) bringt dem Menschen nicht die Befreiung von den Begierden, Reinkarnation, bzw. vom Tod.

Um das erreichen zu können, müssten wir 100%ig die 10 Gebote, bzw. den achtfachen Pfad einhalten, nur ist das nicht möglich.

Gott weiß das, dass es dem sündhaften Menschen nicht mehr möglich ist den Geboten gerecht zu werden.

Deshalb kommt Er ihm in seiner ausweglosen Lage zu Hilfe und bietet ihm durch seine Gnade die Befreiung an, die durch den Opfertod Christi möglich geworden ist.

Es ist ein Wahnsinn Menschen einzureden, sie müsste tausende oder zigtausende male Leben, um vielleicht das Ziel ihrer Befreiung zu erlangen.

Darauf habe ich bereits hingewiesen, dass der Mensch in seiner Leben kein einziges Mal einer Begierde erliegen dürfte, wenn er zur Befreiung gelangen möchte. Nur gibt es diesen Menschen nicht!

Genauso wenig wie man die 10 Gebote 100% einhalten kann. Eine einzige Verfehlung würde bereits ausreichen, um keine Erlösung zu finden.

Darum sitzen wir alle im selben Boot, egal welcher Kultur wir auch angehören mögen!

Aus diesem Grund ist auch die Erlösung des Menschen das zentrale Thema des AT und NT. Sie ist ein Gnadenakt Gottes und kann durch nichts erarbeitet oder verdient werden.

Das christliche Leben ist dann die Folge dieser Gnade (Annahme und Vergebung), aber nicht die Voraussetzung unserer Befreiung (Erlösung), weil sie einzig und allein von der Erlösungstat Christi abhängig ist.

Sie kann nur im Vertrauen angenommen werden und weder erarbeitet noch verdient werden.

LeenaPopeena  18.01.2011, 15:05
@evangelista

DEN Buddhismus als einheiltliches Konzept gibt es einfach nicht, so wie du es darstellst. Auch hier gibt es z. B. die Möglichkeit, sich an den Amina-Buddha zu wenden, der auch dann Menschen ins Nirwana verhelfen kann, wenn sie die Erleuchtung alleine nicht gefunden haben. Ähnlcih fungieren ja auch die Bodhisattwas als Hilfestellung auf dem Weg.

Sowohl in den 10 Geboten als auch im achtfachen Pfad wird der Menschen zu einem bestimmten moralischen Verhalten aufgefordert.

Beginnt doch jedes der Gebote mit der Aufforderung:

"Du sollst...."

Genauso wird auch ein Buddhist dazu aufgefordert sein Leben nach diesen 8 Prinzipien auszurichten.

Worin sich aber die 10 Gebote vom achtfachen Pfad unterscheidet besteht darin, dass es beim achtfachen Pfad nur um das Verhalten zum Mitmenschen geht.

Das Verhalten des Menschen Gott gegenüber gibt es jedoch im Buddhismus nicht, weil es in ihrem Lebensverständnis keine Gottesbeziehung gibt.

So gibt es wohl Ähnlichkeiten aber auch den gravierende Unterschied zwischen den 10 Geboten und dem achtfache Pfad.

Die weiteren Aspekte der Gebote/achtfache Pfad wurde bereits von Evangelista ausführlich erörtert.

...nein, die kann man nicht miteinander vergleichen. evangelista beschreibt das wieder mal in seiner typischen missionarischen art, und allein mit seiner für ihn typischen offenbarungs-mentalität, eigentlicht recht anschaulich, dass man diese NICHT vergleichen kann und sollte. Die ersten 2 gebote werden ausschliesslich für den eigenen gott schon mal verbraucht, und die restlichen 8 sind eigentlich für jeden sittsam lebenden menschen normal,und sollten eigentlich als selbstverständlich gelten, da bräuchte man KEINEN gott exta für, so wie der buddhismus es uns recht klar darstellt: rechtes handeln soll töten und sinnliche ausschweifungen verhindern, auch das rechte behandeln von tieren ist hier gemeint, und keinesfalls eines zu opfern! Das rechte streben soll den willen bezeichnen, wie hass begierde zorn und dergl., zu unterbinden und die rechte achtsamkeit bedeutet ganz im hier und jetzt zu leben, und nicht grübelnd in der vergangenheit zu sitzen und auch nicht in der zukunft zu schwelgen. Wenn man nur dieses mit den 10 geboten vergleicht müsste eigentlich jedem hinterfragendem menschen der unterschied klar und deutlich vor augen sehen.. und als lebensphilosophie ist der buddhismus als lebensform, die (noch) ganz ohne irgend einen erfundenen und hochstilisierten gott, auskommt eigentlich erstrebenswert, zumal diese nicht so egozentrisch und inqusitorisch sich darstellt und auch verhält!! also, nochmals, bitte nicht vergleichen, das wäre panzer mit einer friedenstaube zu vergleichen...


evangelista  23.09.2010, 07:28

Rubicoon

Leider besteht eben die menschliche Unzulänglichkeit darin, dass der Mensch immer hinter allen moralischen Prinzipien hinter her läuft.

Auf diese Tatsache hat Christus schon hingewiesen:

"Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach."

Matthäus 26, 41

Auch Paulus hat auf dieses menschliche Grundproblem hingewiesen:

"Denn ich weiß, dass in mir, d.h. in meinem Fleisch nichts Gutes wohnt.

Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.

Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich."

Römer 7, 18.19

Und der Begründer der Relativitätstheorie Albert Einstein drückte es mit folgenden Bild aus:

"Es ist leichter einen Planeten aus der Bahn zu werfen als einen Menschen zu ändern."

So besteht immer die Diskrepanz zwischen den aufgestellten moralischen Forderungen und dem tatsächlichen Handeln des Menschen.

Im Buddhismus nennt man es "Begierde" und im jüdisch - christlichen Glauben nennt man es die "sündhafte Natur" des Menschen, auf die Christus hingewiesen hat.

Buddha war sich bewusst, dass es nach seiner Vorstellung für den Menschen sehr schwer ist seine Begierde total überwinden zu können. Denn jede einzelne Begierde würde ihn wieder zur nächsten Reinkarnation führen. Deshalb würde auch ein Leben nicht ausreichen, um dieses Ziel erreichen zu können Er "glaubte" selber daran bereits 100.000mal geboren worden zu sein.

Darum ist dieser menschliche Erlösungsweg über den achtfachen Pfad zur Befreiung von der Begierde(sündhaften Natur) oder über die 10 Gebote eine Utopie, weil auf diesen Weg die Befreiung des Menschen nicht möglich ist. Und wie ich bereits darauf hingewiesen habe würden auch 1000 Leben nicht ausreichen, weil jede erneute Begierde die Befreiung verhindern würde.

Fortsetzung

evangelista  23.09.2010, 08:09
@evangelista

Darum reicht keine Lebensphilosophie aus, sei es nun der Buddhismus, die Stoiker, Epikuräer, Platoniker usw. das menschliche Grundproblem zu lösen.

Wir finden doch die verschiedensten Vorstellungen, bzw. auf welchem Weg der Mensch seine Begierden, bzw. seine sündhafte Natur überwinden könnte.

Verfiel man doch im verfälschten Christentum auch wieder auf die heidnische Vorstellung, dass man sich durch bestimmte Bußübungen, Selbstkasteiungen, selbst auferlegte Bürden usw. von seinen Begierden befreien könnte.

Andere gingen deswegen wieder in die Einsamkeit(Eremiten), um den Begierden entfliehen zu können.

Wiederum andere setzten sich ihr ganzes Leben auf eine Säule (Säulenheilige) und glaubten auf diese Weise das Problem bewältigen zu können.

So gibt es viele menschliche Versuche seine sündhaften Natur überwinden zu können.

Nur sind alle diese menschlichen Bemühungen, und seien sie noch so aufrichtig, zum Scheitern verurteilt.

Darum ist der Mensch auf die Hilfe Gottes angewiesen, weil nur Er das Problem der Begierde/Sünde lösen, bzw. befreien kann.

Es wird deshalb hier kein Gott erfunden oder hoch stilisiert, sondern die einzige Chance für den Menschen seine Befreiung zu finden.

Aus diesem Grund weise ich immer wieder darauf hin, dass die Befreiung des Menschen von seiner Sünde und vom Tod das Kernthema der Bibel ist.

Der einzige Unterschied, der zw. Christentum und Buddhismus besteht liegt darin, dass die einen ihre Erlösung auf Gott zurückführen und die anderen daran glauben sie könnten ihre Befreiung von der Begierde(Sünde) ihre Erlösung selber bewirken.

Und beide sind zukunftsorientiert und nicht allein auf das Jetzt bezogen, weil sie hoffen in der Zukunft ihre absolute Befreiung zu erlangen.

Hier gehst Du also wieder an der Grundvorstellung des Buddhismus vorbei, weil die einen die Erfüllung in der ewigen Gemeinschaft mit Gott sehen und die anderen in das Eingehen in das Nirwana.

Das eine mit Gott und das andere ohne Gott.

Fortsetzung.

evangelista  23.09.2010, 08:30
@evangelista

Fortsetzung

Hier steht jeder Mensch am Scheideweg, bzw. vor der Entscheidung, ob er die "Befreiung von Gott" im Vertrauen annimmt(dazu reicht ein einziges Leben aus!)

oder ob er den "Weg der Selbstbefreiung" gehen möchte, der aber nicht zum Ziel führt.

Warum nicht?

Weil bereits eine einzig Begierde ausreicht, um das Eingehen in das Nirwana zu verhindern.

Wie hoch ist also die Chance durch eigenes Bemühen die Befreiung zu erlangen?

Das kann sich jeder selber ausrechnen!!

Denn bis heute hat es keinen Menschen ohne Begierde/Sünde gegeben.

Darum sagte Jesus: "Denn wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

Und Paulus schreibt darüber:

"Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer."

Denn es ist hier kein Unterschied:

sie sind allesamt Sünder und ermangeln der Gerechtigkeit, die sie bei Gott haben sollten."

Römer 3, 10.22.23.

Dann folgt das große "Aber":

"Aber sie werden ohne Verdienst gerecht aus seiner GNADE, die durch Christus Jesus geschehen ist."

Darum geht es also letzten Endes:

ERLÖSUNG DURCH CHRISTUS

oder

der MENSCHLICHE VERSUCH der SELBSTBEFREIUNG!

rubicon66  23.09.2010, 09:39
@evangelista

@ evangelista, boh!!!, schon am frühen morgen eine derartig geballte ladung von dir hier vorgesetzt zu bekommen, das grenzt wirklich schon an selbstkasteiung meinerseits! Dass das dein jesus auch schon mal festgestellt hat, dass der mensch ewig seinen moralisch ethischen prinzipien hinterher läuft, ist doch wohl selbst den kleine i-dötzchen bereits geläufig, das brauchst du doch nicht noch einmal derartig geschwülstig ,voluminös, hier breit zutreten, und zu zitieren. es wäre für deine werbetrommel, die du da jetzt wiedermal voller ,deiner dir wahrscheinlich angeborenen starrsinnigkeit gerührt hast, doch wirkungsvoller gewesen, wenn du dargestellt hättest, dass, dein gott, dein jesus, und der ganze klerikale stamm dahinter, bisher noch nichts erreicht haben, was diese bis heute in sachen ethisches verhalten, immer proklarieren, aber permanent mit schlechtestem beispiel voran gehen!! und noch einmal zur erinnerung, es geht hier in der frage von noname2 um den vergleich, und nicht was dir ,und deinem werbe-elan genehm ist!!!

evangelista  23.09.2010, 14:11
@rubicon66

Rubicoon

Du scheinst wirklich nicht in der Lage zu sein auf konkrete Gedanken einzugehen, sondern immer wieder Deine allseits substanzlosen Äußerungen von Dir zu geben.

Genauso wenig verstehst Du die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, weil diese in eine atheistische Weltanschauung nicht hineinpasst.

Anscheinend bist Du auch nicht in der Lage zu begreifen worin das Anliegen im Buddhismus und im Christentum besteht und worin sie sich fundamental unterscheiden.

Aber das habe ich bereits ausführlich erklärt. Aber wenn jemand starrköpfig ist wird jede Erklärung und Gegenüberstellung nichts bringen.

Denn ich habe gezeigt, dass man weder im Halten der 10 Gebote noch im achtfachen Pfad seine Befreiung finden kann.

Aber das wird letztlich in fast allen Religionen nicht erkannt, weil ihr System immer auf irgendeine Leistung oder auf das Befolgen irgendwelche Vorschriften beruht.

Das haben wir im Judentum(befolge das Gesetz), im Islam (befolge die fünf Sälen), im Hinduismus(da gibt es eine Fülle davon), im Buddhismus (der achtfache Pfad)usw.

Es geht dabei immer um dasselbe Prinzip: Tue etwas und du wirst gerettet werden.

Genau das aber streicht das AT und NT durch. Es liegt nicht am Bemühen des Menschen, weil er immer zu kurz kommen wird. Nur der Mensch will seinen Zustand nicht wahrhaben und glaubt immer wieder durch irgendwelche Leistungen sich selber erlösen zu können.

Diese absolute Abhängigkeit von Gott ist dem Menschen ein gewaltiger Dorn im Auge, deshalb versucht er sich immer wieder vor Gott behaupten zu. wollen.

Aber diese Selbstbehauptung war die Ursache dafür, dass der Mensch in den Zustand der Sünde(Begierde) und des Todes geraten ist.

Und seitdem versucht der Mensch mit allen möglichen Mittel sein Schicksal zu wenden, begreift aber nicht, dass es nur von Gott als Gnadengeschenk gewendet werden kann.

Aus diesem Grund wird jeder als "glücklich" bezeichnet, der seine Ohnmacht erkennt und die Befreiung von Gott annimmt.

rubicon66  23.09.2010, 16:08
@evangelista

@evadelista,... soll ich als glücklicher mensch jetzt dazu noch meinen senf dazu geben???

NoName2 
Beitragsersteller
 23.09.2010, 18:33

Du hast meine Frage nicht genau gelesen, ich hab nicht gefragt, ob man die vergleichen kann, sondern WIE man sie vergleichen kann. Normalerweise besteht vergleichen daraus, Gemeinsamkeiten und UNTERSCHIEDE rauszuarbeiten und daraus einen Fazit zu bilden.

rubicon66  23.09.2010, 19:08
@NoName2

@noname, das wie, setzt das ob eigentlich schon voraus, was willst du denn jetzt wissen???

evangelista  24.09.2010, 10:28
@NoName2

NoName2

Nun, darauf habe ich doch hingewiesen, dass wir die Gebote und den achtfachen Pfad nicht gleichsetzen können. Das wurde auch von anderen so erklärt.

Nur bin ich bei meinen Erklärungen weiter gegangen und habe aufgezeigt, dass sowohl die 10 Gebote als auch der achtfache Pfad dem Menschen keine Befreiung bringen können.

Denn schließlich ist der Buddhist auf diesen achtfachen Pfad fixiert ist, weil er glaubt, dass in seiner Befolgung die Freiheit von der Begierde, bzw, von den Wiedergeburten erreicht werden könnte.

Genau dasselbe Problem gab es auch zw. Christus und den Schriftgelehrten, die auch davon überzeugt waren, dass sie durch das Einhalten der Thora ihre Befreiung von Sünde(Begierde) und Tod erlangen könnten.

Jesus hatte sie darauf hingewiesen, dass das nicht möglich ist, weil kein Mensch durch das Einhalten irgendwelcher religiöser Vorschriften von seiner Schuld und vom Tod befreit werden kann.

Diese Befreiung ist nur möglich durch seinen Erlösungstod möglich geworden. (Johannes 1, 29; 3,16)

Jedoch stößt bis heute diese einzige Möglichkeit bis heute bei vielen Menschen auf heftigen Widerstand. Und dieser Widerstand ist besonders im Buddhismus ausgeprägt, weil dieser eine Selbstbefreiungsidelogie vertritt wie keine andere Lebensphilosophie.

Darum bringt uns schließlich kein Vergleich etwas zw. den 10 Geboten und dem achtfachen Pfad, weil beides nicht dem Menschen die Befreiung bringen kann.

Das kannst Du z. B. im Römerbrief sehr klar erklärt bekommen.

Gar nichts, bzw. sehr wenig haben sie gemeinsam. Hier mal was der "Edle Achtfache" Pfad bedeutet:

Ausgangspunkt ist das Erkennen und Wissen um die vier edlen Wahrheiten, die allen Buddhistischen Ausrichtungen/Schulen zugrunde liegen.

o die Wahrheit vom Leiden o von der Leidensentstehung,
o der Leidenserlöschung
o der zur Leidenserlöschung führende Achtfache Pfad

Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen.

Der edle achtfache Pfad setzt sich zusammen aus: rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung ,rechtes Reden , rechtes Tun, rechte Lebensführung , rechte Anstrengung , rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.

Rechte Erkenntnis bedeutet: die vier edlen Wahrheiten verstehen: das Leiden, den Ursprung des Leidens, das Ende des Leidens und den zum Ende des Leidens führenden Pfad.

Rechte Gesinnung bedeutet: Keine Begehrlichkeiten und Leidenschaften mehr in sich erzeugen, kein Übelwollen hegen, kein Leid verursachen wollen. Es ist eine Gesinnung frei von Sinnenlust, Hass und Grausamkeit.

Rechtes Reden bedeutet: Nicht lügen, keine üble Nachrede führen, keine rohen Worte gebrauchen und nicht unnütz schwatzen.

Rechtes Tun bedeutet: Kein Leben zerstören, nichts nehmen, was nicht (freiwillig) gegeben wird, keinen unkeuschen Lebenswandel führen.

Rechte Lebensführung bedeutet: Falsche, karmisch unheilsame Lebensführung meiden und heilsame Dinge in sich entstehen lassen und erhalten. Falsche Lebensführung ist zum Beispiel: Unaufrichtigkeit, Verrat, Verdächtigung, Aushorchen, Wucher; ferner Handel mit Waffen, mit lebenden Wesen, mit Fleisch, mit berauschenden Getränken und mit Gift.

Auf diesen drei Gliedern basieren die Sīlas, die sittlichen Übungsregeln für Laien und Ordinierte. Für Laien gelten fünf Sīlas. Sie lauten:

• Kein Lebewesen töten oder verletzen. • Nichts nehmen was nicht (freiwillig) gegeben wird. • Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen. • Nicht lügen oder unheilsam reden und kein unnutzes Geschwätz führen. • Sich nicht durch berauschende Mittel, die Unachtsamkeit verursachen das Bewusstsein trüben

Rechte Anstrengung bedeutet: Mit aller Kraft seinen Geist konditionieren, um in sich den Willen zu erzeugen, keine bösen, unheilsamen Gedanken mehr aufkommen zu lassen, vorhandene böse, unheilsame Gedanken zu vertreiben, rechte Gedanken zu erwecken und, wenn sie da sind, zu stärken und zu mehren.

Rechte Achtsamkeit bedeutet: Eifrig, mit klarem Geist und besonnen den Körper, die Gefühle, die Gedanken und die Eigenschaften des Geistes achtsam zu betrachten. Jemand, der achtsam ist, achtet stets wachsam auf die Absichten, die hinter seinen Gedanken stehen, und auf alle Aktivitäten seines Körpers.

Rechte Geistessammlung Man kann dieses Glied des achtfachen Pfades auch mit Rechter Vertiefung (Meditation) bezeichnen.


NoName2 
Beitragsersteller
 22.09.2010, 18:00

Ich kenne die 4 edlen Wahrheiten und den 8fachen Pfad auswendig, weil wir da morgen ne Arbeit drüber schreiben, und unsere Lehrerin meinte, das wir den evtl mit etwas vergleichen müssen und das können nur die 10 Gebote sein. Also bist du dir immer noch so sicher, das man die nicht vergleichen kann?? Z.B. steht in beiden das man nicht Lügen soll oder auch nicht Ehebrechen... das ist an sich auch nicht mein Problem, ich wüsste nur nicht, welchen Fazit daraus ziehen sollte (die will immer bei vgleichen einen Fazit haben)

free4  22.09.2010, 18:15
@NoName2

Dann vergleich die 10 Gebote mit den silas (ethischen Grundregeln). Der Unterschied wäre da, dass es sich bei den Silas nicht um Verbote oder Gebote, sondern um Übungsregeln handelt. Der weitere Unterschied: Verstößt man gegen die sila (ethischen Grudnregeln), gibt es keinen strafenden Gott, sondern es greifen die karmischen Gesetzmäßigkeiten. Ursache bedingte Entstehung. Auf deutsch ;-) Was man säht das erntet man. Nichts (kein Gott) ist von außen für einen verantwortlich. Niemand der lobt, bestraft oder prüft. Nur man selber ist für sich verantwortlich. Die Suppe die eingebrockt wird, muss auch selber ausgelöffelt werden.

NoName2 
Beitragsersteller
 22.09.2010, 18:37
@free4

Ok danke, das hilft mir schon viel mehr ;D

Nachtrag: Die sila sind nur ein "kleiner" Bestandteil des edlen Achtpfads. Sie sind aber eine Voraussetzung um Geistesruhe (kein schlechtes Gewissen) zu erlangen, die man für die Meditation und tägliche Achtsamkeit braucht. Hier noch mal die ethischen Übungsregeln für nicht Ordinierte:

*  Kein Lebewesen töten oder verletzen.
* Nichts nehmen was nicht (freiwillig) gegeben wird.
* Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen pflegen.
* Nicht lügen oder unheilsam reden und kein unnutzes Geschwätz führen.
* Sich nicht durch berauschende Mittel, die Unachtsamkeit verursachen das Bewusstsein trüben

(Für ordinierte Mönche gelten 227 Regeln und für ordinierte Nonnen 311 Regeln.)