Hey :) Ich hätte da mal eine Frage zu den 10 Geboten und den 5 Grundgeboten des buddhismus: Wie kann man sie am besten vergleichen?

11 Antworten

Meines Wissens gibt es im Buddhismus die 10 Anweisungen zu heilvollem Handeln und in der Umkehrung dazu auch die 10 Empfehlungen zur Vermeidung unheilvoller Handlungen. (Buddha gab keine Ge- oder Verbote - nur Anweisungen und war auch kein Moralist):

1. Leben schätzen und nicht nehmen (nicht Töten)
2. Grosszügig sein - nicht stehlen
3.  Dem anderen Freude schenken - kein sexuelles Fehlverhalten
4. Ehrlich sein - nicht lügen
5. Menschen/Wesen zusammenbringen - nicht Zwietracht säen (z.B. Mobbing)
6. Angenehme Rede pflegen - nicht verletzende, zornige Rede
7. Sinnvolle Rede - nicht sinnlose Rede
8. Grosszügig sein im Geist - nicht habgierig
9. Wohlwollende Grundeinstellung allen gegenüber - nicht Übelwollen/Abneigung
10. Richtige Ansichten (Eigenverantwortung, Wissen von Ursache und Wirkung) - keine verkehrte Ansichten

Meines Wissens gibt es im Buddhismus die 10 Anweisungen zu heilvollen Handeln und in der Umkehrung dazu auch die 10 Empfehlungen zur Vermeidung unheilvoller Handlungen. (Buddha gab keine Ge- oder Verbote - nur Anweisungen und war auch kein Moralist):1. Leben schätzen und nicht nehmen (nicht Töten)2. Grosszügig sein - nicht stehlen3 Dem anderen Freude schenken - kein sexuelles Fehlverhalten4. Ehrlich sein - nicht lügen5. Menschen/Wesen zusammenbringen - nicht Zwietracht säen (z.B. Mobbing)6. Angenehme Rede pflegen - nicht verletzende, zornige Rede7. Sinnvolle Rede - nicht sinnlose Rede8. Grosszügig sein im Geist - nicht habgierig9. Wohlwollende Grundeinstellung allen gegenüber - nicht Übelwollen/Abneigung10 Richtige Ansichten (Eigenverantwortung, Wissen von Ursache und Wirkung) - keine verkehrte Ansichten

Nicht töten, nicht stehlen, nichts Unrechtes begehren, kein falsch Zeugnis ablegen sind sehr ähnlich in beiden Listen. Was bei den 5 Grundregeln des Buddhismus fehlt, ist das Gebot, Gott zu verehren bzw. zu achten und keine anderen Götter zu haben. Das scheint mir ein grundlegender Unterschied zu sein. Den Genuss von Wein verbietet das Alte Testament nicht, der Buddhismus schon. Den Feiertag zu heiligen ist auch eine jüdische Spezialität.


Klarstdenker  29.05.2017, 14:37

Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Der Buddha des heutigen Zeitalters, Buddha Shakyamuni, realisierte die Natur seines Geistes und zeigte dann, dass jedes fühlende Wesen dieses Buddha-Potenzial besitzt und es mittels einer entsprechenden Praxis realisieren, also selber Budda werden kann. Zudem sind es 10 und nicht 5 heilvolle resp. unheilvolle Handlungen.

Erstens: Warum willst du unbedingt die Gebote im Buddhismus mit den 10 Geboten im JUDENTUM (und natürlich auch im Christentum) vergleichen?

Zweitens: Sind die 10 Gebote im Judentum nur schwer mit den Geboten im Buddhismus zu vergleichen - die Umstände sind andere.

Drittens: Gibt es im Buddhismus keine "5 Gebote", sondern es gibt viel, viel mehr als 5, da der Buddhismus eine monastische Religion ist und die Regeln des Buddhismus monastische Regeln sind, während die 10 Gebote im Judentum eher allgemeinere Gebote für alle Gläubigen dieser Religion sind. Was du mit "5 Geboten" meinst ist eine Sache aus der heutigen Zeit die vor allem von Leuten hochgehalten wird die den Buddhismus zwar gut finden, aber nicht verstanden haben was es heißt einer monastischen Religion beizutreten und die zu faul sind Mönche zu werden. Diese "5 Gebote" von denen du sprichst gab es eigentlich im ursprünglichen Buddhismus so nicht. Die wirklichen Gebote im Buddhismus sind die Gebote für Mönche und Nonnen und das sind wie gesagt VIEL mehr als 5.


Draggyblackdots  10.06.2015, 18:20

Man muss kein Mönch und keine Nonne sein als Buddhist/in.

Manusoptus  10.06.2015, 21:23
@Draggyblackdots

Es ist eine monastische Religion. Besonders Vajrayana und Hinayana. Aber auch Mahayana. Eigentlich sind sämtliche Richtungen monastisch. Es gibt eigentlich keine buddhistische Richtung die nicht monastisch ist. Natürlich machen das viele Leute im Westen nicht und so gibt es gerade im Westen viele Laien. Natürlich kann man auch einfach ein Laie sein und sein weltliches Leben weiter leben. Aber das ist eigentlich nicht die eigentliche, ursprüngliche Form des Buddhismus. In der ursprünglichen Form muss man sein weltliches Leben aufgeben (und ein Mönch werden) - und zwar gleich ganz zu Anfang. Und wenn du es ernst meinst, solltest du dies auch heute noch so machen. Wenn du Hinayana angehörst, kann ich dir Thailand empfehlen. Dort gibt es sehr viele Hinayana Klöster und als Mönch ist es leicht eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Draggyblackdots  11.06.2015, 11:26
@Manusoptus

Ich finde mich grade damit ab, dass der Varjayana-Buddhismus so wahnsinnig interessant ist, dass ständig Leute drüber reden, auch die, die sich überhaupt nicht auskennen. Der Varjayana-Buddhismus wurde vom Buddha Padmasambhava begründet. Er war KEIN Mönch. Die Erzählung sagt, dass er mit der schönsten Frau im damaligen Tibet verheiratet war, Yeshe Tsogyal. Da nicht nur er Schriften hinterlassen hat, sondern auch sie, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sie gab.

Dei Tibeter selbst machen eine Hype um "Traumpaare" auch in den Medien heutzutage. Z. B. König und Königin von Shamballa:

http://shambhalatimes.org/2015/04/10/shambhala-royal-family-welcomes-their-third-child/

Die Mönchstradition ist ausgeprägt und war einfach an der Macht im alten Tibet. Aber man kann  leben, wie man will.

Manusoptus  12.06.2015, 11:22
@Draggyblackdots

Padmasambhava ist eine literarische Figur aus den Termas. Manche der Termas bezüglich ihm widersprechen sich sogar. Es gab zwar auch einen historischen Padmasambhava, aber über ihn ist nichts bekannt ausser dass er dabei geholfen hat einen Tempel zu bauen und aus Tibet verjagt wurde. NIRGENDS (inklusive in den Termas) steht dass er Vajrayana gegründet hätte. Die Nyingma-Sekte (Sekte meine ich hier im Sinne von Abspaltung - ist also nicht negativ gemeint) betrachtet ihn zwar als denjenigen der Nyingma nach Tibet gebracht hat, aber selbst wenn man davon ausgeht dass er es tatsächlich nach Tibet gebracht hat, so muss es ja vorher schon in Indien vorhanden gewesen sein damit er es rüber bringen konnte (war es ja auch - nur war es eben ursprünglich nicht öffentlich). So viel ich weiß werden in Vajrayana Bodhisattva Nagarjuna und Asanga als die Gründer (von Vajrayana) betrachtet. Wobei ich mir aber zugegebener Maßen auch nicht ganz sicher bin ob selbst sie wirklich die aller ursprünglichsten Gründer sind. Aber auf jeden Fall gab es Vajrayana schon lange vor Padmasambhava.

Und die Termas selbst, sind ja eigentlich (ursprünglich) auch esoterisch (esoterisch hat nix mit Kartenlegen zu tun, sondern bedeutet in dem Fall so viel wie "nicht öffentlich"). Das heißt die Termas selbst waren eigentlich nur für Mönche gedacht und nur für sie zugänglich und nur für sie verständlich. Vajrayana an sich ist eigentlich ursprünglich eine esoterische (nicht öffentliche, nicht für Laien verständliche) Religion.

Draggyblackdots  13.06.2015, 09:10
@Manusoptus

Der spirituelle Weg des tibetischen Buddhismus ( Varjayana- Buddhismus) funktioniert, auch wenn man kein Mönch oder keine Nonne ist. Niemand hört auf, Sex zu haben, nur weil du hier historische Überlegungen anstellst, die nicht mit dem übereinstimmen, was uns bekannt ist.

Übrigens: So gut wie alle Tibeter sind Anhänger des Varjayana-Buddhismus. Logischerweise sind die meisten keine Mönche und Nonnen. Sonst gäbe es schon lange keine Tibeter mehr ;9

mrspi60  15.02.2021, 12:14

bisschen freundlicher demnächst

viele der buddhistischen gebote decken sich mit den christlichen geboten, bedeuten also fast das gleiche oder sind sogar eine viel strengere version des entsprechenden christlichen gebotes. die buddhistischen sowie die christlichen gebote sind ein versuch den menschen vernunft beizubringen und sie von größerem ärger fern zuhalten. beispiel, du sollst nicht töten... wer tötet muss damit rechnen den rachegelüsten der verdandten des opfers zum opfer zu fallen. ähnlich mit dem ehebrechen, dieses gebot soll ebenfalls davor bewahren das schlimmeres passiert, schliesslich wird es kaum einer stillschweigend hinnehmen wenn man sich an seiner ehefrau vergreift.


maewmaew  10.06.2015, 14:18

mit strengeren versionen meine ich z.b. das nicht töten. das christliche gebot gilt ja wenn ich nicht irre nur für menschen, wohingegen das buddhistische gebot nicht zu töten für wirklich jedes lebewesen gilt.