Wie kann man beim Heer aufsteigen/ wie lautet die Hierarchie und wie viele Soldaten befehligt man jeweils?

7 Antworten

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Grundausbildung dauert alleine schon mal 3 Monate, wenn es dir dann immer noch gefällt kannst du zum Beispiel auch zum MAD - zum militärischen Abschirmdienst (Geheimdienst) der Bundeswehr wechseln und da Agent spielen.

Ab wann ist man wirklich in einer strategischen Führungsposition?

Keine Ahnung, was du damit meist.

Es kommt auch auf die Verwendung an. Ein Hauptmann einer Brigade ist in der Regel Kompaniechef, und hat etwa 100 Soldaten unter sich.

Ich als Hauptmann hatte genau niemand unter mir, weil in meiner Staffel (vergleichbar mit einer Kompanie) nur Offiziere waren. Dafür konnte ich aber im Rahmen meiner Aufgaben Vorgesetzter eines Generals sein.

Ein Feldwebel kann Zugführer sein, hat bei einer Panzereinheit 4 Kampfpanzer und das entsprechende Personal unter sich.

Ein Unteroffizier ist Gruppenführer.


Rheinmetall982 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 18:08

Kompliziert.

Rheinmetall982 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 18:21
@wiki01

Naja die vielen verschiedenen Ränge in Heer, Marine und Luftwaffe sind für außenstehende schon schwer zu verstehen.

Imperator91  24.10.2024, 19:02

Korrigiere mich wenn ich mich irre, aber steht ein General nicht weit über einen Hauptmann?

Finn5FF  15.11.2024, 02:19
@Imperator91

Ja, das ist richtig. Allerdings kennt die Bundeswehr nicht nur das Vorgesetztenverhältnis aufgrund des Dienstgrades, sondern auch das mit sog. „Besonderem Aufgabenbereich“ oder aufgrund dienstlicher Anordnung. Wenn du also ein Hauptmann bist, der zum Beispiel Experte für Fernmeldewesen ist, bist du in diesem Fachbereich allen Vorgesetzt - auch wenn sie einen höheren Dienstgrad haben. Genau so kann zum Beispiel vom militärischen Führer bei Abwesenheit Stellvertreter befohlen werden, der dann allen anderen vorgesetzt ist - egal, welchen Dienstgrad er hat. Das wären nur mal zwei Beispiele

Imperator91  15.11.2024, 14:30
@Finn5FF

Soweit ich weiß kann kein Offizier eines niederen Ranges keinen Offizier höheren Ranges befehligen. Schließlich entscheidet allein der Rang über die Befehlskette.

wiki01  15.11.2024, 16:01
@Imperator91
Soweit ich weiß kann kein Offizier eines niederen Ranges keinen Offizier höheren Ranges befehligen

Dann weißt du es eben nicht. Es gibt das Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Aufgabenbereiches.

In diesem Aufgabenbereich konnte ich sogar einem General Befehle geben, wenn der Befehl dieses Aufgabengebiet tangierte.

Beispiel: Ich war Fluglehrer und mein Auftrag war es, einem General, der seine Schulung bei mir ableisten musste, einen Überprüfungsflug (Checkflug) abzunehmen. Dazu bekommt der Schüler Anweisungen zu einem bestimmten Verhalten (das ist die Definition eines Befehls), die für die Durchführung des Fluges notwendig sind. Darüber hinaus lege ich die Zeiten und Punkte der Flugvor- und Nachbesprechung fest, und entscheide, ob der Flug bestanden wurde oder nicht.

Logisch, dass das "Herrenmäßig" abläuft, und nicht im Befehlston, aber der General macht in diesen 2 Stunden das, was ich (im Rahmen des Auftrags) von ihm möchte.

Finn5FF  16.11.2024, 20:47
@Imperator91

Nein, den Platz in der Hierarchie legt nur an zweiter Stelle der Dienstgrad fest, an erster Stelle die Dienststellung.

Wichtiger Unterschied. Ein Hauptmann oder Major im Fachdienst (wegen zivilem Studium mit höheren Dienstgrad eingestiegen) ist trotzdem in der Grundausbildung jedem Ausbilder und Hilfausbilder untergeben, und wenn das ein Gefreiter ist. Wie Wiki korrekt gesagt hat, nennt sich das „Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich“.

Schlag doch einfach mal selber die Vorgesetztenverordnung der Bundeswehr auf und mach dich dort schlau; gibt es kostenlos im Internet nachzulesen.

Dann solltest du die Offizierslaufbahn einschlagen. Voraussetzung ist Hochschule oder Fachhochschule oder Realschule plus Berufsausbildung. Dann gehst du in die Grundausbildung und dann kommt es bei der Beförderung vor allem auch auf deine Leistungen in deiner weiteren Ausbildung an.

Jeder Truppführer und das kann auch ein Mannschafter sein, kann in einer "strategischen" Führungsposition sein.

Ein Trupp besteht aus 2 bis 4 Soldaten.

Eine Gruppe ab 8 Soldaten. Geführt von einem erfahrenen Mannschafter oder Unteroffizier.

Ein Zug aus 3 bis 4 Gruppen. Geführt von einem Feldwebel oder Leutnant bis Hauptmann

Eine Kompanie aus 3 bis 4 Zügen. Geführt von einem Hauptmann oder Major.

Ein Bataillon aus mehreren Kompanien, geführt von einem Oberstleutnant.

Eine Brigade aus mehreren Bataillonen, geführt von einem Oberst oder Brigadegeneral.

Eine Division aus mehreren Brigaden, meistens geführt von einem Generalmajor.

Größere Truppenverbände wie eine Armee hat die Bundeswehr nicht.

Es geht nicht darum, wie lange man braucht, sondern ob man die Laufbahnlehrgänge im geforderten Zeitraum schafft. Bei der Bundeswehr ist der Weg, den man geht von Anfang an vorbestimmt. Ein Gefreiter wird niemals General werden, wenn er kein Abitur hat und einen Laufbahnwechsel zum Offizier beantragt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Soldat im aktiven Dienst

Finn5FF  16.11.2024, 20:55

An sich super gut erklärt, ich möchte aber zwei kleine Korrekturen einwerfen:

  1. Es gibt einen Unterschied zwischen Strategie und Taktik. Ein Truppführer ist ein taktischer Führer; kein strategischer. Mal ganz dumm formuliert: ein taktischer Führer muss die schlacht gewinnen, ein strategischer Führer den Krieg. Strategie ist normalerweise höchstens für Offiziere wichtig, und auch da normalerweise erst ab Stabsoffizier aufwärts.
  2. In ganz wenigen Ausnahmefällen kann man es auch ohne Abitur vom Mannschafter bis zum General schaffen - als Offizier im fliegerischen Dienst zum Beispiel.
Ich überlege bei der Bundeswehr die Grundausbildung zu machen

Ich weiß nicht, wie oft ich das hier schon erläutert habe; man macht bei der Bundeswehr nicht die Grundausbildung. Man bewirbt sich für den Dienst in der Bundeswehr, für eine Laufbahn/Teilstreitkraft/Verwendung. Wird man angenommen, startet der Militärdienst mit der dreimonatigen Grundausbildung. Die GA ist Teil jeglicher Form des Militärdienstes, ohne anschließenden Dienst ist die Grundausbildung überflüssig, ohne Grundausbildung kein Militärdienst.

Wisst ihr da mehr?

Ja....

Was sind die Karriereschritte und wie lange habt ihr jeweils gebraucht?

Hängt u.a. von den eigenen Qualifikationen, wie bspw. Schulabschluss, ab. Hier ist es irrelevant, wie lange andere gebraucht haben (für was auch immer...).

Wer in eine "strategische" Führungsposition will, der sollte nach Möglichkeit Abitur o.ä. haben und weiterhin die Fähigkeit, sich dies selbst zu recherchieren. Wer diese Fähigkeit besitzt, der kann u.a. ohne Weiteres herausfinden, wie die "Hierarchie" aussieht usw.


ntechde  24.10.2024, 19:22

Lieber Ponter, ein bisschen bedaure ich Dich! Jetzt musst Du schon zukünftige Generäle an's Patschehändchen nehmen!

Aber ich wünsch Dir auf jeden Fall einen entspannten Abend!