Wie kann ich mein Pferd "mutiger" machen?

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Am besten erstmal Bodenarbeit auf einem Außenplatz, wo du nach und nach "gruselige Gegenstände" präsentieren kannst. Du kannst bei dem Wetter jetzt (Schnee und Eis) z.B. das Laufen über überfrorenen Sand üben oder erstmal überhaupt das Laufen im Schnee.

Dann kannst du auch mal am Stallgelände durch Laubhaufen gehen (schau vorher nach, ob wirklich nichts darunter ist, was dein Pferd erschrecken könnte, z.B. große Steine oder ein dicker Ast).

Denk dir jeden Tag was neues aus, mit dem du dein Pferd bewusst konfrontierst und mache die Übungen vor, also gehe mit dem Pferd auf das Hindernis zu und gehe dann voran, um zu zeigen "Ich bin bei dir, wir machen das zusammen!".
Das gibt deinem Pferd Sicherheit. In der Herde geht auch die Leitstute voran.

Dann steigert ihr euch nach ein paar Wochen und geht im Gelände spazieren, immer so weit, wie dein Pferd entspannt bleibt. Und jeden Tag ein wenig weiter. Bleib erstmal aus dem Sattel und nimm vielleicht Leckerlies mit, die das Pferd ablenken, wenn es Unsinn machen möchte. Führe es mal in Schlangenlinien oder mache Rückwärtsrichten, auch das geht prima an der Hand und lenkt ab von Gruseligem und Unsinn machen.

Wenn das Spazieren gehen klappt, ohne dass dein Pferd ständig gegen dich angeht, dann kannst du es auch wieder mit Reiten versuchen. Aber ich würde auch dann notfalls wieder absteigen und einen Schritt zurück machen auf der Übungsskala, denn meist hilft es dem Pferd schon, wenn es einen sieht.

Viel Erfolg!

Bist du sicher, dass das Pferd Angst hat? Oder will es einfach nicht, weil es keine Böcke hat und nicht rasend gut erzogen ist. Oftmals wird viel zu schnell Angst in ein Pferd hineingedeutet.

Man muss aufpassen, nicht sofort zuviel Angst in die Pferde hineinzudichten. WEnn es richtig Angst hat, könntest du auch kaum mit ihm spazieren gehen.

Meine Freundin hatte sich einen Isländer gekauft. Ein lieber Kerl. Aber ausreiten konnte sie mit ihm nicht, denn er stemmte die Beine in den Boden und sagte "Nö.!" Und sie stieg ab und meinte: er hat Angst.

So´n Quatsch. Ich habe mich dann mal draufgesetzt. Auch bei mir hat er die Beine in den Boden gestemmt und bekam dann aber kurz und knackig mit der Dressurgerte eine eingescheppt.  "Oh!" meinte er und dann ging er weiter. Er hat es unweit des Stalles noch zweimal versucht, auch sich herumzudrehen. Zack, bekam er wieder einen Schlag mit der Gerte. Und gut war´s. Für immer. Angst hatte dieses Pferd nie.


Falls dein Pferd aber doch Angst haben sollte, ist es der größte Fehler, angsterregenden Situationen aus dem Wege zu gehen. Man geht dann erst mal spazieren, rund um den Stall. Danach reitet man dieselbe Strecke. Und immer wenn das Pferd schnorchelt und scheut, lässt man das Pferd die gruselige Sache angucken. Da ich eine Leckerlifütterin bin, bekommt mein Pferd dann auch stets ein Leckerli. Natürlich darf man ein Pferd nicht gleich überfordern. Wenn es Angst vor Trekkern hat, muss es nicht unmittelbar neben ihnen vorbeigehen. DAnn weicht man aus und schlimmstenfalls führt man das Pferd daran vorbei.
Meine Araberin war ungeheuer schreckhaft. "Der Grashalm sah gestern aber anders aus." Ich bin das erste halbe Jahr täglich ausgeritten und habe jeden einzelnen Weg mit dem Pferd erarbeitet. Erst mal im Schritt, dann auch im Trab. Ich habe das Pferd im Gelände geradezu aufgefordert, hinzugcken und sich das Monster anzugucken. Lob. Belohnung.

Aber das Herumdrehen und nach Hause laufen, ist schlicht schlechte Erziehung.

Selbstverständlich bietet es sich auch an, mit zuverlässigen Begleitpferden auszureiten.



MissDeathMetal  21.01.2016, 13:58

kann dem voll zustimmen. Meine hoffentlich baldige Stute hat beim Geländereiten auch mal getestet was passiert wenn sie im Seitwärtsgang an der Plastiktüte vorbeigeht. Da ich sie nicht kenne war ich froh die Vermittlerin dabeizuhaben, die sie lange kennt und mir sagte, die hat vor nichts Angst, die testet nur. In dem Falle war Stehenbleiben besser, da sie eigentlich nur laufen wollte. Damit war die Sache dann geklärt. Bei anderen Pferden ist es oftmals wirklich so, dass sie einfach nur nicht wollen und dann muss man sich durchsetzen. Wenn das Pferd tatsächlich Angst hat ist es natürlich nicht richtig draufzuhauen, das muss man unterscheiden können. 

Wir haben es oft so gemacht dass wir immer die selbe Runde spaziert sind und dann nur den Heimweg geritten sind. Irgendwann steigt man dann immer ein bisschen früher auf bis man im Sattel zum Hof raus kommt. 

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Hallo :)
Du könntest deinem Pferd ja für den Anfang mal ein paar Dinge zeigen was es noch nicht kennt. Versuch ihn z.B. mal über eine Matratze zu führen, oda über einen Hügel aus Erde. Du könntest ja vielleicht auch so oben eine Stange dtüber tun und da Absperrbänder runter hängen lassen und dass ihr dann da durchgeht. Ich hoffe es hat ein bisschen geholfen! :)
Lg kklszjklm


Hallo:)
Das ist natürlich blöd! Mein pferd ist auch sehr unerfahren und ängstlich deshalb hab ich ihr einfach irgendwelchen ganz neuen Sachen für sie gezeigt.Am Anfang hab ich ein Plastik sackerl mit 2 Steinen am Boden gelegt dann bin ich mit dem Pferd hin gegangen und hab sie schnuppern lassen, wir sind vorbei gegangen, haben kreise darum gemacht und so weiter bis sie von ganz alleine drüber ist. Durch dieses Training lernt dein Pferd die auch zu vertrauen... Ich hoffe ich konnte dir helfen und fals du noch Tipps zu solchen "übungsmaterial" brauchst schreib es gerne in die Kommentare!!! Und am Anfang wird dein Pferd bestimmt durchdrehen vor Angst aber du musst nichts überstürzen...schön langsam angehen die ganze Sache

Ausreiten in der Gruppe geht ? 

Ich schließe mich der Antwort von Dahika an. Man muss unterscheiden, ob das Pferd jetzt tatsächlich "Angst" hat oder einfach nur weiß und gelernt hat, dass umdrehen beim Ausritt frühzeitige Freizeit fürs Pferdchen bedeutet.

Um einen Pferd die Scheu vor unbekannten Gegenständen zu nehmen, würde sich vielleicht auch Gelassenheitstraining eignen. Allerdings kann es dann trotzdem sein, dass Pferdi beim gezielten Training sich zwar unerschrocken zeigt, im Gelände aber dann doch hinter jedem Busch ein Monster vermutet.

Ich würde allerdings bei einem Pferd, mit dem ich nicht alleine ausreiten kann, nicht von "gutes Vertrauen" sprechen, denn sonst ginge das ja wohl. Denn dann bräuchte das Pferd ja keine "Angst" zu haben, denn du bist ja dabei und es würde auf deinen Schutz vertrauen.