wie kann ich die Decke schallisolieren gegen trittgerausche?
Ich habe ein problem mit lauten Schritten der oberen Nachbaren. Wie koennte ich die Decke gut isolieren? Ich habe schon ein par Antworten auf dieses Thema gelesen. Cerealie hat geschrieben, dass sie das gut geloest hat-kann ich bitte fragen, wenn du die Frage liest, wie du die Decke so gut isoliert hast? Welche Technik und Materialien wurden verwendet? Danke
4 Antworten
Nach dem Mieterschutzrecht gibt es einen Geräuschpegel der hinnehmbar sein muß aber auch genau das Gegenteilige davon sein kann. So wurde einst eine Frau dazu verdonnert, ihren Boden auszutauschen, da der drunter liegende Nachbar sich maßlos durch die Trittschallübertragung ihrer Stöckelschuhe und alle anderen Geräusche gestört fühlte.
Du hast im Prinzip zwei Möglichkeiten. Entweder selbst auf eigene Kosten die Decke fachmännisch abhängen zu lassen oder aber bestellst einen Experten für Miet- und Wohnrecht ins Haus um herauszufinden, was für Dich zumutbar ist. Hierfür wäre iedalerweise die Mitgliedschaft in einem Mieterschutzbund empfehlenswert. Verfügen sie über Anwälte und bei Abtretungserklärung die man unterschreibt, welche in einem Streitigkeitsfall zugeschickt wird, kümmern die sich um alles, sofern alle Informationen / Schilderungen denen vorliegen.
So habe ich einst aufgrund meines hirnlosen Nachbarns (Student einst gewesen!) auf Wände gestoßen, als ich mehrfach ihn auf seine: täglichen Grillaktionen im Garten, seine unzumutbare Lautstärke, Wassergießen der Blumenkäste, welche ich als darunterliegender Nachbar vollends abbekam, Kartoffeln schmiß er vom Balkon runter usw. Nachbar komplett stur und bockig, zeigte absolut keine Einsichtigkeit und Vermieter stellte mir die Frage: "ja und was soll ich dagegen tun? Worauf ich dann rot sah und mich dem Mieterschutzbund wandt. Kein Scherz: nach einer Woche war über mir Ruhe in der Kiste und der Studierte ist anschließend ein Jahr später ausgezogen.
Leider klage ich heute genauso wie Du über die nicht hinnehmbare Trittschall-Übertragung meines neuen Nachbarn. Ich höre Kleinigkeiten, wie Kugelschreiber oder Nägel auf den Laminatboden fallen. Jetzt kannst Du Dir denken, wie es sich anhört, wenn er mit seinen klapprigen Pantoffeln / Schuhen über das Holz schreddert. Mal abgesehen davon, wenn er oben seine Möbel im Dauermodus von einer Ecke in die andere schiebt. Kein Scherz: ich kann genau sagen, was der da oben macht. Ob er sitzt, steht oder geht und in welchem Raum er sich aufhält. Mein Nachbar weiß das! Ich spiele wirklich mit dem Gedanken mal eine Videsession bezüglich: Mieter Altbau in Deutschland wohnend, mal einen hörbaren Einblick zu gewähren zu starten.
Im Bad hatte ich einst die Decke für teures Geld mir fachmännisch abhängen lassen, inklusive 100 mm dicken MF-Dämmung. Falls Selbstmontage, ist das so eine Sache, wenn dadurch Schäden entstehen, mitunter keine Versicherung dafür aukommen wird, daher mein Rat: lieber etwas mehr ausgegeben, dafür aber Sach- und Fachgerecht und vor allem mit Garantie sowie abgesichert! Zusätzlich benötigst Du noch einen Elektriker, der Dir das Kabel von der Decke verlängert. Ob Du nun selbst Lampen oben anbringst oder nicht, im Falle eines Auszuges kann der Nachmieter bzw. der Vermieter die abgehängte Decke auf Deine Kosten entfernen lassen. Weiteres wirst Du vermutlich den Vermieter um Erlaubnis bzw. in Kenntnisnahme informieren. Im Prinzip sprechen keine Einwände dagegen (es sei denn Du hast in dem Raum eine Gastherme), aber rechne damit, daß der Vermieter beim Auszug die Wiederherstellung des Originalzustandes verlangen kann.
Okay, komme ich zur Montage, wie es bei mir war, dem ich nur zugesehen habe:
- Vermieter über mein Vorhaben informiert
- dann bestellte ich eine Firma xy, zwecks Begutachtung zu erstellen sowie Beratung, die meinerseits dann auch in Auftrag gegeben wurde
- dritter Schritt war einen Elektriker zu bestellen, welcher mir das Kabel von der Decke verlängerte
- als vierter Schritt kam die Firma xy um mit ihrer Arbeit zu beginnen. Folgende Materialien kamen zum Einsatz (soweit meine Erinnerung reicht): Gipskartonmontage, Metallkonstruktion (die Schienen an den Wänden sowie ein paar Querstreben zzgl. die bereits genannte 100 mm MF-Dämmung, Spachtelmaße und Silikonverfugungen. Mittels Wasserwaage wurden die Metallschienen an die Wände angebracht, dann die Querstreben montiert, darauf die MF-Dämmung gelegt und anschließend die GK-Platten angebracht. Übrig blieben die Schlitze sowohl an den Wandrändern als auch beim Zuschnitt, welche verspachtelt und versiegelt wurden. Anhand der Verspachtelung konnte man sich entsprechend orientieren, wo die Querstreben sind sowie der Elektriker bohren konnte oder besser nicht. Die Arbeit im Bad für gerade mal 5,13 Quadratmeterfläche hat bestimmt 8 h gedauert (ich weiß es heute nicht mehr) aber ein ganzer Vormittag bis hin zum Nachmittag ging einst rein. Liegt aber auch mit daran, daß ich eine Zusatzklappe sowie einen Höhenvorsprung mir noch einbauen ließ, ist aber für ich jetzt nebensächlich
- als die Decke endlich abghängt fertig montiert war, bestellte ich erneut den Elektriker, dieser setzte mir dann kleine runde Lämpchen nach meinen Wünschen entsprechend in die Decke rein.
- zum Schluß entweder selbst oder per Maler die Decke tapezieren und bepinseln
Ja, es ist gegenüber der anderen Bereiche deutlich gemindert! Die Geräuschübertragung meines Nachbarns Boden zu mir nach unten durch hat sich bewährt. Aber im Wohnzimmer, Flur und Küche wo noch nichts abgehangen ist, einfach Katastrophe. In der Küche darf ich nicht, wegen der dortigen Gastherme sowohl vom Schornsteinfeger als auch von den Experten der einstigen Firma xy bestätigt. Derzeit unzumutbar für mich und ich weiß nicht ob ich nochmal viel Geld in ein Gemäuer reinstopfen soll oder vielleicht doch besser mich an den Mieterschutzbund wende. Einige Tonaufnahmen müssen dafür noch gestartet werden. Stellenweise stehe ich senkrecht auf der Matte, wenn vom Nachbarn oben wieder ein Utensil den Boden erreicht, einfach unerträglich. Und nicht nur die Geräuschkulisse seitens Bewegung sondern auch die Gespräche meines oben drüber liegenden Nachbarn sind äußerst interessant :)
P.S. Bezüglich der im Bad abgehängten Decke ging es in erster Linie mir aber darum, dass von meiner Seite aus keine Geräusche mehr nach oben hindurch gehen sollten. Meinem Nachbarn soll es nichts angehen, wann ich Dusche oder wie lange ich auf'm Clo sitze (wenn Du verstehst was ich meine) Ich sollte noch ergänzen, daß unser gesamtes Haus absolut hellhörig ist sowohl die Wände als auch die Decke. Ganz beseitigen wirst Du eine Schallübertragung nicht, wenn es das Gemäuer schon im Vorfeld nicht hergibt aber zumindest erreicht man definitiv eine verminderte Beschallung.
Kann ich nicht mehr sagen! Ich habe lediglich noch die alte Rechnung und den abgegebenen Auftrag rausgekramt. Es liegt auch etliche Jahre zurück, am besten die Fachmänner fragen, sollten die eher mit der Abkürzung MF-Dämmung was anfangen können als ich- sorry, tut mir leid.
Du kannst die Decke von oben oder unten schallisolieren, wenn es um Trittgeräusche geht, wäre eine abgehängte Decke mit Federschienen eine gute Lösung. Wenn es nur oberhalb der Decke geht, sollte eine Trittschalldämmung z.B. Mineralfaser verlegt werden. Mehr kannst Du hier lesen: http://www.1a-handwerker.eu/informationen/waermedaemmung/news/fussboeden-effizient-gedaemmt.html
Ich denke, es ist nicht deine Aufgabe, die Decke deiner Wohnung zu isolieren, sondern die der Nachbarn über dir. Vermutlich haben sie bei der Verlegung des (Laminat?) Bodens keinen Schallschutz mit eingebaut, so dass du jetzt jeden Schritt hörst.
Und wie war der Effekt der runtergehaengten Decke im Bad?
Danke fuer die Antwort. Wie war der Effekt der runtergehaengter Decke? Hats was helofen?