Wie ist (oder war) das Verhältnis zu euren Eltern?
33 Stimmen
15 Antworten
Ich bin bei meinem Opa aufgewachsen aus verschiedenen Gründen auf die ich hier nicht näher eingehen will (er hatte das Sorgerecht gehabt), Kontakte insbesondere zur Mutter hatte er trotz entsprechender Versuche ihrerseits komplett abgeblockt. Versuche von Verwandten, den Kontakt zwischen ihr und mir ohne sein Wissen herzustellen, hat er rausbekommen und ebenfalls unterbunden. Und er hat mir selbst, wie hinterher herauskam, ganz viel Mist erzählt bzw. viele Dinge komplett anders dargestellt, wie sie waren - ich habe es als Kind und Jugendlicher und bis vor ein paar Jahren noch geglaubt gehabt, weil ich keinen Gegenbeweis hatte und lebte in dem "Glauben", meine Mutter wolle nichts von mir wissen.
Mein Opa starb, als ich Anfang 20 war und ich habe mit 28 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter gesucht - und gefunden. Allerdings steckte da meine Freundin dahinter. Ich wollte das anfangs nicht, weil ich Angst hatte und dachte, sie wolle mich nicht sehen und dass der Opa doch Recht hatte. Es war aber nicht so. Sie hat mir sogar die ganzen Briefe gezeigt, die sie meinem Opa für mich schickte bzw. in denen sie wissen wollte, wie es mir geht - der Opa hat sie ihr direkt zurückgeschickt und mit bösen Kommentaren in rotem Kugelschreiber (!) "ergänzt". Seine Handschrift habe ich sofort erkannt.
Unser Kontakt ist sehr gut und wir haben uns ausgesprochen, sie hat mich herzlich aufgenommen (ich sie auch) und hat nach eigener Aussage nicht damit gerechnet, dass sie mich jemals wieder sehen werde. Inzwischen wohnen wir sogar unweit voneinander und sehen uns fast täglich, meine Freundin und ich beziehen Mam komplett mit ein und umgekehrt, Ausflüge usw., findet zum Teil gemeinsam statt. Wir holen alles nach und es ist ein tolles Verhältnis und eine Bereicherung, ich merke auch dass ich wohl menschlich stark nach ihr gehe ... aber es war für mich nicht einfach mitzubekommen, dass ein großer Teil dessen was ich durch den Opa geglaubt habe auf Lügen oder auf Schutzbehauptungen aufgebaut gewesen war - mein Opa hat einiges zu seinen Gunsten verändert, auch wenn er mir alles gegeben hat was er konnte. Ich hatte bei ihm eine sichere Kindheit und Jugendzeit, sie sagt selber, die hätte sie mir so nicht geben können.
Von meinem VAter weiß ich nicht viel bzw. noch nicht mal, ob er überhaupt noch lebt. Vor Jahren hat er mich mal aufgesucht, als der Opa starb und wollte Geld haben. Als er merkte, dass weit weniger wie gedacht da ist war er beleidigt, bedrohte uns alle und ist nicht mehr gekommen. Ich habe ihn aus meiner Wohnung geworfen. Meine Eltern waren damals schon Jahre getrennt und die Scheidung war durch, er war meiner Mutter mehrfach fremd gegangen, nachdem sie einen Hörsturz erlitten hatte und er der Meinung gewesen sein muss, eine Frau Ü40 sei nicht mehr vorzeigbar genug ... und heute ist sie der Meinung, den falschen Mann geheiratet zu haben - ich kann ihr nur beipflichten. Mir wurde von einigen bestätigt, dass er gesagt haben soll es wäre besser, ich wäre tot oder gar nicht geboren worden oder als Kleinkind gestorben - aber genug davon.
Mam ist 'ne sehr coole Frau, die viel mitmachen musste, von Männern heute nix mehr wissen will und das Beste aus allem gemacht hat. Und meine Freundin ist die "perfekte Schwiegertochter" - die mögen sich und das ist mir wichtig! Natürlich gibt's manchmal Konflikte, aber das gibt es immer und generell muss ich sagen, dass es wirklich gut ist.
Zu meiner Mutter: seit jeher schlecht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich irgendwann mal dachte "Juhuu, meine Mama holt mich heute aus der Kita ab." sondern eher immer "Bitte bitte bitte die Oma...Mama muss arbeiten hat sie gesagt." und die bittere Enttäuschung, wenn sie mal früher nach Hause kam. Das hatte Gründe, meine Mutter war der festen Überzeugung, dass Angst zu machen eine Erziehungsmethode sei. Und heute geht mir ihre Anwesenheit einfach nur auf den Senkel.
Zu meinem Vater: nicht gut, nicht schlecht, ziemlich neutral, er war viel arbeiten, hat nie mit bekommen, was zu Hause so abging, bis auf ein einziges mal, als ich (mal wieder) blutig geschlagen wurde und ich darafhin aus Trotz einfach den ganzen Boden im Flur, auf der Treppe und in der Küche vollgeblutet hab, statt mich darum zu kümmern, dass es aufhört (sogar noch dran rumgepiepelt, damits weiter blutet). Als mein Vater das sah und ihm klar wurde, dass meine Mutter mich wohl prügelt, ist ihm die Hutschnur geplatzt und er ist am nächsten Tag mit mir zusammen ausgezogen. Danach hat er immer sicher gestellt, dass meine Mutter und ich nicht mehr alleine irgendwo sind und mir den Rücken gestärkt, wenn sie wieder irgendwelchen Terz gemacht hat. Damit hat er sich von mir eine gehörige Portion Dankbarkeit und Respekt verdient.
An sich gut. Mit meinem Papa verstehe ich mich aber deutlich besser. Ich war auch von Anfang an, eher ein Papakind. Kommt wahrscheinlich daher, dass er sich mit meinem Bruder und mir auch beschäftigt hat. Unsere Mama hatte nie Lust mit uns zu spielen, oder irgendwas zu unternehmen. Das hat meine Oma dann immer für sie übernommen.
Hey!
das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern ist eigentlich sehr gut :-)
LG
Nicht sonderlich gut. Mag sie aber irgendwie trotzdem sehr. Sind halt die Eltern(: