Wie ist eure Meinung dazu?
Der Struwwelpeter soll wohl umgeschrieben werden, weil er angeblich zu brutal und nicht pädagogisch für Kinder ist.
Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich dämlich und unnötig.
- Generationen von Kindern sind schon mit diesen Büchern aufgewachsen und keiner hat einen Schaden davongetragen. Ganz im Gegenteil. Die Geschichten zeigen den Kindern richtige Verhaltensweisen und unterhalten sie gleichzeitig.Das ist etwas gutes, besonders in der heutigen Zeit, wo die meisten Kinder alles dürfen und keine Regeln mehr kennen.
- Das Buch ist so alt und bekannt, dass man es bereits als Literaturklassiker und sollte daher auch für spätere Generationen von Kindern noch genauso erhalten bleiben. Das ist Bildung.
- Es gibt viele Kinderbücher aus der heutigen Zeit, die deutlich brutaler sind, als der Struwwelpeter (z.B. Harry Potter, Alea Aquarius, Die fliegende Schule der Abenteurer, ...) und auch massenhaft Filme und Serien, bei denen das auch der Fall ist. Trotzdem werden diese ohne Bedenken der Erwachsenen von Kindern konsumiert. Das ergibt in meinen Augen keinen Sinn.
6 Antworten
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Ich finde es ebenso dämlich, irgendetwas aufgrund der heutigen politischen Landschaft zu verändern. Das ist der größte Blödsinn, den es gibt. Wenn es Leute gibt, die behaupten, dass dies unbedingt getan werden muss, weil die Kinder sich davor zu sehr fürchten, dann frage ich mich, wieso man heutzutage vielerlei nicht zensiert, die noch verwerflicher sind. Wieso muss man kleine Kinder im Kindergarten beibringen, wie es bei ihnen „unten“ ausschaut oder wieso lässt man „Spielräume“ zu, in denen sich die kleinen Kinder so richtig austoben können mit erwachsenen Männern! Was läuft in dieser kranken Welt nur falsch?!
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Ich - männlich - las dieses Buch einst zusammen mit einem Nachbarjungen, Geschenk von dessen Oma, weiß ich noch. Und wir waren uns einig: Was für ein langweiliger Quatsch! Schwachsinn! Die Comics "Asterix und Obelix" und "Tim und Struppi" waren lustiger und unterhaltsamer, die wollten wir geschenkt haben.
Außerdem wurden wir beide von unseren Eltern seltsamerweise ohne Gewalt erzogen. Rätselhaft: Ich kann mich an keine einzige Strafe erinnern. Im Gegenteil: Ich wurde für unangenehme Tätigkeiten, die mir beispielhaft nicht nur von meiner Mutter gezeigt wurden, wie Aufräumen, Putzen usw. immer mit "Kleinstigkeiten" belohnt.
Ob das richtig oder falsch war, wer weiß. Es gibt so viele richtig erzogene Kinder, die als Erwachsene trotzdem (?) richtige Ar... sind.
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Mit anderen Worten - heute sollte niemand mehr dieses schäbige Machwerk lesen! Egal ob original oder verschlimmbessert! Es gibt doch sicher bei der Unmenge von heutigen Kinderbüchern sehr viele hervorragend gute - auch pädagogische!!
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Ich halte gar nichts davon, alte Büche umzuschreiben. Es sind Zeitzeugnisse. Auf der anderen Seite finde ich den Struwwelpeter aber auch nicht besonders pädagogisch wertvoll. Ich habe das Buch als Kind gelesen, fand die Geschichten aber so absurd, dass das ich daraus keine "Benimm-Regeln" mitgenommen habe. Geschadet hat es mir (denke ich jedenfalls) aber auch nicht.
Wenn man Bücher aus anderen Zeiten heute Kindern vorliest, dann kann man den Kindern gut erzählen: damals war das so, und heute denken wir über manches anders. Kinder können das verstehen.
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Ich bin mit dem Struwwelpeter aufgewachsen und bevor Harry Potter kam, für mich das schönste Buch.
Auch wirkte es erzieherische gut auf mich. Nach dem ersten Vorlesen Anfang der 60er unterließ ich danach sofort so einige dumme Angewohnheiten. Nicht aus Angst, sondern aus Liebe zu meinen Eltern.
Heute, ich bin inzwischen fast 70, mag ich Struwwelpeter noch immer.
Es umzuschreiben ist eine absolut dämliche Idee. Das ist so, als würde man Erich Kästner Bücher umschreiben, um es von kriminellen Passagen befreien.
Mein Lieblingsbuch heute ist ganz was anderes, es ist die hebräische Torah (erster Bibelteil), mit Erklärungen von Rabbiner Hirsch, der noch schwerer zu verstehen ist, als Thomas Mann.
Geschichten zu vorletzt las ich "Ich bin David" von Anne Holm zum zweiten Mal und z.Zt. Harry Potter zum 19 Mal.
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Auf mich haben diese Geschichten damals nicht gewirkt, also ich kann nicht sagen, dass ich es irgendwie verstörend fand, nicht einmal als Max und Moritz in die Mühle geworfen wurden.
Ich fands eher spannend und Spuren scheint das keine hinterlassen zu haben. Jedenfalls habe ich noch niemanden in eine Mühle geworfen. ;)
Meine Kinder sagen das Gleiche.
Und meine Enkelinnen zwischen 5 und 19 Jahren alt lesen eh diese ollen Kamellen nicht, die schauen lieber zu wie sich modernere Figuren vermöbeln.
Gehört das nicht zum Leben?! Auch die dunklen Seiten.
Manche Leute scheinen heutzutage dermaßen in ihren Blasen festzuklemmen und realitätsfremd zu leben, vielleicht sind sie auch einfach nur gelangweilt und suchen nach immer neuen, wenn auch noch so absurden Themen.
Aber, von mir aus.