Wie ist es, sich "wie fremdgesteuert“ zu fühlen?
Bitte beschreibt es und nennt mir Beispiele (auch aus Eurer eigenen Erfahrung), die mir helfen könnten herauszufinden, ob das, was ICH fühle, damit etwas zu tun haben könnte oder eben nich.
Ich vermute es zwar, das mein Gefühl in die Richtung geht und als das beschrieben werden könnte, kann aber mit den Theoretischen Beispielen von Dr. Google und Wikipedia ned so recht was anfangen
Danke für Eure Hilfe und Antworten !
2 Antworten
Ich denke da kann man viele verschiedene Arten definieren.
Eine etwas ernstzunehmendere Art wäre es innerhalb eines schizophrenen Schubes. Dabei hat man das Gefühl dass die anderen in deinen Kopf schauen können und ganz genau Wissen was du denkst. Hab ich schon ein paar mal erlebt. In einem solchen Zustand kommt man vielleicht darauf den Gedanken zu bilden das ganze zu hinterfragen, dieser Gedanke ist aber so schwach, dass du ihn direkt wieder vergisst. Deine Wahrnehmung und diese Gefühle die man dabei empfindet sind stärker als die Möglichkeit dass man sich irrt. Man hat Angst etwas falsches zu denken oder zu tun und handelt deshalb genau so wie andere es möglicherweise gern hätten, um Angriffen aus dem Weg zu gehen (obwohl die eigenen Freunde das niemals machen würden, deine Wahrnehmung sagt dir allerdings was anderes).
Eine zweite, subtilere Variante ist, wenn du an einer Sozialphobie leidest, bzw. ein geringes Selbstwertgefühl aufweist oder einfach Unsicher bist und mit anderen Menschen in kontakt kommst. Um möglichen Gesprächen aus dem Weg zu gehen, läuft man lieber Wege bei denen man möglichst wenig leute trifft. Wenn man in einem Gespräch ist und fast vor panik überläuft, aber angst hat zu sagen dass man gerade keine Lust auf dieses Gespräch hat weil es ja eigentlich garkeinen Grund gibt dass man sich Unwohl fühlt bis auf diese Angst, bei der du nicht weißt woher sie kommt, dann ist man genauso Fremdbestimmt.
Das sind alles so meine Erfahrungen mit Fremdbestimmtheit.
Es gibt dann aber auch noch Menschen die damals in der Kindheit bestimmte Dinge erfahren haben und somit Glaubenssätze entwickelt haben, dass sie sich nicht wichtig nehmen sollten. Solche Menschen tendieren dann auch eher dazu ihre eigenen Lustgefühle zu unterdrücken um dafür zu sorgen, andere Menschen zu befriedigen - auch das ist eine Art der Fremdbestimmung, da man aufgrund der Glaubensmuster garnicht anders handeln kann.
Das weiß ich nicht.
Diese schizophrenen Schübe bekam ich damals auch nur in Kombination von Speed, Gras und Schlafmangel.
hmmm...erlebt habe ich das, als ich in höchstem maße manipuliert wurde. da kam mir mein freier wille abhanden und ich habe es nicht recht bemerkt.
hatte dann oft schuldgefühle und habe eben nicht das getan, was ich eigentlich wollte, habe überhaupt ganz viele dinge da getan, die eigentlich nicht in meinen lebensplan gepasst haben, konnte das aber irgendwie nicht richtig identifizieren... hab dadurch meinen eigenen weg verlassen und habe es viel zu spät gemerkt.
wenn du das nicht meinen solltest, dann kenne ich diesen ausdruck auch noch von leuten, die starke tabletten nehmen müssen. die fühlen sich dann ein bißchen wie leer innerlich. so als hätten sie ihren körper als äußere hülle und das ich ist darin gefangen....
ansonsten kann ich den ausdruck 'fremdgesteuert' leider nicht erklären.
Danke für Deine Antwort! Ähnlich empfinde ich meine Situation, habe aber selber große Probleme sie mit Worten zu beschreiben.
Im Letzten Bsp. beschreibst Du glaube ich eher eine Dissoziation in Form einer 'Depersonalisation / Derealisation': "... fühlen sich dann ein bißchen wie leer innerlich. so als hätten sie ihren körper als äußere hülle und das ich ist darin gefangen...." . Das kenne ich auch, ist aber wieder was anderes, wenn es das Ist, was Du damit gemeint haben solltest.
ok. dann ist es ja so wie ich es oben meinte...
ich war leider viele jahre mit einem narzissten zusammen, der auch psychopathische anteile hatte. wusste ich damals aber nicht.
er hat das so gemacht, dass er mir erst volle aufmerksamkeit geschenkt hat und mich auf händen getragen hat, immer war ich für ihn im mittelpunkt. so etwas gibt einem enormen auftrieb... aber das war halt die erste phase der manipulation.
ich wurde sozusagen süchtig nach dieser tollen aufmerksamkeit, dass ich dafür alles getan hätte (und habe).
habe mich dadurch seinen wünschen und plänen immer mehr angepasst und meine aufgegeben, bis meine innere stimme nur noch ein stimmchen war und ich es gar nicht mehr so richtig wahrgenommen habe.
er hat dann in diesen tollen 'märchenfilm' der anfangsphase immer wieder stück für stück so druck reingegeben in form von unzufriedenheit, wenn was nicht 'perfekt' gelaufen ist (da hatte ich dann immer gleich schuldgefühle, dachte ich muss alles geradebiegen,dass er sich ja wohlfühlt und glücklich ist) , oder auch durchaus anklänge von gewalt, was irgendwann so richtig ausgeartet ist. aber selbst da war ich schon so im 'netz', dass ich mir für alles die schuld gegeben habe und nur alles wieder besonders gut machen wollte. habe für alles die verantwortung übernommen und getragen, er hat das ganz bewusst so auch inszeniert, wusste ich aber erst hinterher...vorherrschend war damals ein gefühlswirrwarr von großer liebe, verantwortung für sein leben und angst. angst ungenügend zu sein und auch untergründig ansgt vorm verlassenwerden und angst vor einer eskalation, auch wenn ich mir das am liebsten gar nicht eingestanden habe, weil ja alles so toll und perfekt sein sollte.
narzissmus ist nicht heilbar, psychopathie schon gleich gar nicht, weil der betroffene selbst ja kein problem hat. eher das gegenteil ist der fall, solche leute kommen in der gesellschaft sehr gut zurecht, da sie außerordentlich charmant sein können und dadurch beliebt sind. ihre opfer, die fürchterliche manipulationen erleiden, dadurch in eine isolierte position kommen, können sich schlecht jemandem anvertrauen, da das verhalten des täters schwer zu erkennen und in worte zu fassen ist. und selbst wenn man es irgendwann schafft das alles zu verstehen, bevor man nur noch ein schatten seiner selbst ist, dann hat man keinerlei 'beweise' für das alles und der einzige weg überhaupt heil davon zu kommen ist der abstand zwischen sich und diese person zu bringen.
reden, klärende gespräche usw. kann man alles komplett vergessen.
man hat dann eh genug damit zu tun sich selbst wieder zu finden und von den absolut krank machenden installierten strukturen eines solchen menschen sich zu befreien. wenn man das aber schafft, dann kommt auch das gute innere gefühl der sicherheit zurück und das wissen um die eigenen gedanken und die eigene identität. dann kann man sein eigenes leben wieder leben und in eine gute zukunft gehen....auch wenn man viel lebenszeit verloren hat, wenn man unter dem eindruck solcher manipulationen steht.
Danke. Ich habe u.a. eine Schizoide Persönlichkeitsstörung. Kann da ein "schizophrener Schub", von dem Du sprachst, auch vorkommen? oder hat das nix miteinander zu tun?