Wie ist es machbar aus der "gesellschaftlichen Unterschicht" heraus nach Schweden auszuwandern und quasi wie ein Einsiedler zu leben?

9 Antworten

In Schweden wird es im Winter sogar im noch recht gemäßigten Süden kälter als in Deutschland. Je weiter du nach Norden gehst, desto kälter wird es - bis zu -40°C!

Sprich, du hast dort keine Überlebenschance, wenn du nicht in irgendeiner Form einen warmen, geschützten Ort zum Leben hast. Sprich, wenigstens eine kleine Holzhütte mit Ofen oder so. Und auch in Schweden kannst du die nicht einfach mal so irgendwo in einen Wald zimmern. Auch dort gehört das Land irgendwem und auch dort gibt es gesetzliche Bestimmungen dazu, wie und wo man wohnen darf.

Auch sonst bezweifle ich stark, dass jemand, der in einer westlichen Industrienation aufgewachsen ist, die nötigen Fähigkeiten und das Wissen hat, um in der freien Natur langfristig zu überleben. Ich mein, kannst du wirklich bei allem, was da draußen wächst, zuverlässig "essbar" von "giftig" unterscheiden? Kannst du Tiere jagen, töten, ausnehmen und essbar zubereiten? Kannst du allein ohne Feuerzeug oder Streichhölzer ein Feuer anzünden? Weißt du, wie du ohne Apotheke und Arzt Krankheiten und Verletzungen behandeln kannst, damit du nicht bereits an einer kleinen Mandelentzündung oder einer Wunde zugrunde gehst?

Ich verstehe durchaus, dass das Leben hierzulande sehr deprimierend sein kann, wenn man in irgendeinem Punkt die gesellschaftlichen Anforderungen nicht erfüllt, keine Frage. Dennoch, es gibt in Deutschland sehr viele Möglichkeiten, sich Unterstützung und Hilfe zu suchen, je nachdem, welche Schwierigkeiten man hat. Das einzige, was es da dann oft braucht, ist Eigeninitiative, also Losgehen und um Hilfe bitten bei den richtigen Stellen. Aber das ist immer noch tausend mal leichter als ein Leben im Wald...


Klnyth 
Beitragsersteller
 07.01.2019, 13:51

Vielen Dank für die vielen Denkanstöße. :)

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aus https://www.auslandslust.de/arbeiten/auswandern/schweden-auswandern/

"Schweden ist Mitglied der Europäischen Union. EU-Bürger brauchen in Schweden deshalb keine Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsgenehmigung mehr, um dort leben und arbeiten zu dürfen. In den ersten drei Monaten kann man sich frei in Schweden aufhalten. Danach muss man sich beim schwedischen Einwanderungsamt („Migrationsverket“) das Aufenthaltsrecht bestätigen lassen. Man erhält dann eine Aufenthaltsrechtskarte. Damit der Einwanderer dem schwedischen Staat nicht auf der Tasche liegt, ist das Aufenthaltsrecht in Schweden an bestimmte Bedingungen geknüpft. So muss der Einwanderer nachweisen können, dass er in Schweden selbst für seinen Lebensunterhalt aufkommen kann. Folgende Nachweise werden akzeptiert:

   ein Arbeitsvertrag bei einem schwedischen Unternehmen

   ein eigener Betrieb, der für den Lebensunterhalt des Einwanderers sorgt

   ausreichend Kapitalrücklagen, mit denen man den Lebensunterhalt bestreiten kann oder

   als Partner eines Einwanderers mit Aufenthaltsrecht oder als Elternteil eines Kindes unter 21 Jahren mit Aufenthaltsrecht

Wer in Besitz einer Aufenthaltsgenehmigung ist und sich fünf Jahre am Stück in Schweden aufgehalten hat, kann beim schwedischen Einwanderungsamt die schwedische Staatsbürgerschaft beantragen. In Schweden gibt es die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft. Wer also die schwedische Staatsbürgerschaft annimmt, darf auch die deutsche behalten."

"Die Konsumgesellschaft und das Ausbeutungssystem hat mir nur überwiegend schlimmes Essen serviert. "

Und Schweden soll das Paradies sein? Ich glaube eher, du hast eine Störung deiner eigenen Wahrnehmung.


Hi,

Du musst nachweisen das du dein Überleben sichern kannst, also im besten Fall einen Job da fest in der Tasche hast, da studierst oder aber finanziell unabhängig bist durch finanzielle Rücklagen und krankenversichert bist. Hast du das nicht darfst du nicht dauerhaft im Land bleiben, dann musste zurück.

Um sowas zu machen wie du es dir vorstellst solltest aufjeden Fall erstmal die Sprache erlernen, dann dich bei Firmen dort bewerben als Mitarbeiter und arbeiten bis du genug Geld hast um in Rente zu gehen und im Wald vielleicht ein Haus zu kaufen mit eigenen Grundstück wo du tun und machen kannst was du willst.

Naja, wenn es dir ums Essen geht dann versuch doch mal keine Fertiggerichte mehr zu essen und stattdessen selber zu kochen


Klnyth 
Beitragsersteller
 07.01.2019, 13:30

Ich meine wirklich auszuwandern... ich ernähre mich außerdem bereits vegan. :/

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Bitterkraut  07.01.2019, 13:34
@Klnyth

Bohnen und Tofu wachsen nicht auf Bäumen. Flechten sind zwar Eiweißhaltig, aber für Menschen kaum genießbar. Mit veganer Ernährung kommst du da nicht weit.

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Klnyth 
Beitragsersteller
 07.01.2019, 13:36
@Bitterkraut

Sehe ich genauso. Bzw. ich bin mir darüber im klaren, dass ich so oder so jede Lebensgewohnheit umändern müsste. In Bezug auf die pure Ausbeutung der Tiere versuche ich möglichst viel Leid zu vermeiden, nicht nur in Anbetracht der Ernährung.

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Rucksack packen, Konten leeren und los. Viellecht vorher noch Iglu bauen lernen, damit du den Winter überlebst.

Den Schweden wirds egal sein, wenn du von Beeren und Wurzeln leben willst. Davon haben die genug.

Sorry, aber der Gedanke, ohne Kenntnisse irgendwo als Einsiedler zu leben, ist lächerlich. Willst du betteln gehen oder wie würdest du dich in der Einsiedlelei versorgen? Die Lebenshaltungskosten in Schweden sind verdammt hoch.