Wie ist es ein Vater zu sein?
Eine Frage die ich speziell an Väter richte.
Ich stelle mir vor wie es ist ein Kind zu haben, aber da ich es im Grunde ja nicht wissen kann und extreme Zweifel hege, ist es wichtig für mich. Aber bitte nur, wenn ihr auch in gemeinsamen Haushalt wohnt.
Wie war es im Detail für euch, zum ersten mal euer Kind zu sehen?
Selbst nach längerer Zeit der Vaterschaft, bereut ihr es ein Kind bekommen zu haben?
Was würdet ihr einem Mann für Tipps geben, bevor er sein erstes Kind bekommt?
Und nein, ich habe niemanden geschwängert, also ist kein Kind unterwegs.
7 Antworten
Ich war bei unseren vier Kindern bei der Geburt dabei und es war jedesmal ein grandioses Erlebnis.
Ich wollte immer Kinder haben und habe das auch nie bereut, auch wenn ich natürlich auch manchmal schwer gestöhnt habe. Kinder machen nicht nur reine Freude, sondern auch Arbeit und Anstrengung. Sie zu haben ist eine Herausfgorderung, die man am besten meistert, wenn man sich mit der Mutter des Kindes in wesentlichen Dingen einig ist.
Ein werdender Vater sollte die werdende Mutter mit viel Sympathie, Verständnis und Liebe begleiten. Denn dabei kann er lernen, dass er künftig in manchen Dingen zurückstecken muss. Er tritt für geraume Zeit im Leben seiner Partnerin an die zweite Stelle hinter dem Kind.
Das lässt sich aber aushalten, denn statt einem Menschen zum Liebhaben hat er dann zwei. Aber der werdende Vater muss sich auch darauf einstellen, dass während der Schwangerschaft und vor allem nach der Entbindung auch seine sexuellen Vorstellungen nicht alle verwirklicht werden könne. Auch nach der Geburt muss er um seine Frau werben.
Liebe Kessie,
Ich habe auch erst viel lernen müssen.
Ich hatte und habe Kinder zwar immer sehr gern, aber was alles dranhängt, hat mich manch harte Lehre gekostet.
Ja, unsere Kinder sind ein Segen und manchmal ein Fluch ;-). Manchmal kann man sie an die Wand klatschen und übertapezieren und manchmal schenken sie einem die schönsten Momente.
Es waren meine bewegendsten Momente, als im Kreißsaal, unsere Kinder das Licht der Welt erblickten. Es ist ein unbeschreiblicher und ganz intimer Moment, den jeder Mann erleben sollte.
Glückseligkeit, Freude, Stolz und unsagbare Liebe wird dir entgegen gebracht, die du gleich wieder gibst, an den Rest der Familie, deine Freunde, deine Kumpels, deine Arbeitgeber...
Die Zeit danach ist nicht ganz einfach, vor allem beim ersten Kind, schlaflose Nächte und Unsicherheit, ob du alles richtig machst. Aber wenn Routine eingekehrt ist, solltest du nie vergessen, was deine Frau leistet, sie geht an ihre Grenzen, ist immer in Habachtstellung rund um die Uhr, manchmal auch genervt und gestresst vor Müdigkeit und weil sie es nicht mehr auf die Reihe bekommt, den Haushalt auf Vordermann zu bringen.
Steh ihr zur Seite, immer, habe Verständnis, sei nachsichtig, helfe ihr, wo du kannst, nehme ihr Dinge ab, Wäsche, Essen kochen, Einkaufen und ganz wichtig!
VERBRINGE ZEIT MIT IHR und mit deinen Kindern!!!!!!!
Unser Erstgeborner kam an meiner Geburtstag auf die Welt - vor lauter Stolz habe ich meine eigene Fete verpasst. Als meine Frau mir als erste gratulierte war ich verwirrt und völlig auf den Zwerg fixiert.
Zweifel, Ängste und Bedenken sind vollkommen normal, Kinder aufzuziehen ist die größte Verantwortung die wir in unserem Leben übernehmen. Bei Gleichgültigkeit würde ich mir Gedanken machen.
Es gibt nicht "die perfekten Eltern".
Der Vater meiner Tochter hat keine Ahnung wie es ist, Vater zu sein... Er hat uns sitzen lassen, als ich schwanger wurde.
Jedoch ist meine beste Freundin und ihr Mann vor gut 3,5 Jahren Mama, bzw. Papa geworden und ich war kurz nach der Geburt natürlich im Krankenhaus zu Besuch und da hat mich ihr Mann zur Seite genommen zum Baby und mit ganz heiserer Stimme gesagt: "Guck mal, das ist meine Tochter."
Er hat sie auf den Arm genommen und mit so einem Stolz in der Stimme gesagt: "Siehst du, sie ist perfekt!" Ich durfte sie dann auch mal halten, aber seine Augen waren die ganze Zeit auf seiner Tochter.
Heute albern die beiden viel rum und die Tochter kommt immer an erster Stelle. Wenn wir abends mal weg gehen, schreibt er oft der Babysitterin, ob alles gut ist. Er ist kein Helikopter-Papa aber er meinte, wenn seine Tochter vor dem 16 Geburtstag einen Freund hat, wird der der "böse" Papa, der die Jungs an der Haustür vertreibt. :D
Ich bereue es im nachhinein Vater geworden zu sein, da ich lieber meine Freiheit genießen würde. Ich liebe meine Tochter trotzdem über alles. Allerdings habe ich mich damals auf die falsche Frau eingelassen und die Gesellschaft hat sich grundlegend geändert.
Verabschiede dich unbedingt von der falschen romantischen Vorstellung der heilen Familie. Eine Familie kann immer und jederzeit durch irgendwelche Umstände zerbrechen und dann steht man da. Die Fragen die du dir vorher stellen solltest wäre die, kannst du damit leben, wenn eure Beziehung zerbricht, Unterhalt nach Düsseldorfer Tabelle zu zahlen, ca. 25 Jahre Erziehungsverantwortung zu übernehmen (Freiheitseinschränkung), dein Kind eventuell nicht regelmäßig zu sehen, dich in Umgangs- und Unterhaltsstreitigkeiten zu verwickeln. Doch drüber denkt man nicht nach, wenn man die rosarote Brille auf hat. Als Mann sollte man unbedingt bedenken, dass wenn man mehrere Kinder in diese Welt setzt, im Falle einer Trennung vor dem finanziellen Aus steht. Überlege dir ganz genau, ob und mit wem du deine deine Gene in die nächste Generation bringen willst. Das Kind hast du die nächsten Jahrzehnte an der Backe, bis es finanziell auf eigenen Beinen steht. Ganz zu schweigen von der Verantwortung die man trägt. Auch das Zeitinvest ist nicht zu unterschätzen (Elternversammlungen, Vereinstätigkeiten, Erkrankungszeiten, Nachhilfe bei Hausaufgaben, Essen koche, Wäsche machen, Spielen, Kindergeburtstage usw. usf. Du gibst einen sehr großen Teil deines Lebens, deiner Finanzen und deiner Freiheit für das des Nachwuchses auf, das muss dir klar sein.
Deine Frau ist absolut zu beneiden! Du bist bestimmt ein großartiger Vater und liebevoller Ehemann.