Wie ist das mit Satzzeichen innerhalb der direkten Rede, die durch den Begleitsatz unterbrochen wird?


17.03.2022, 13:18

Ich meinte überall "direkte Rede".🤦🏽‍♀️

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Sonstiges 60%
Man verzichtet auf Satzzeichen. 20%
Nein, tut man nicht. 20%

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Sonstiges

Gute Frage!

Ich fange mit dem zweiten Satz an, da gibt es gar kein Problem:

„Ich kann dir versichern “, sagte er , „dass alles gut wird.“

Kein Komma und kein Punkt vor den oberen Anführungszeichen, wenn ein Begleitsatz folgt. Nach den oberen Anführungszeichen und nach dem Begleitsatz steht ein Komma.

Der erste Fall ist im amtlichen Regelwerk tatsächlich nicht aufgeführt und ich finde ihn in dieser Form auch stilistisch so problematisch, dass mich das nicht wundert. Aaaaber das ist ja nicht die Frage.

Ein Punkt vor den oberen Anführungszeichen ist ausgeschlossen, wenn ein Begleitsatz folgt; Ausrufe- und Fragezeichen werden dagegen explizit genannt – ein Doppelpunkt nicht. Ein Gefühl ist keine Regel, aber mein Gefühl erlaubt theoretisch einen Doppelpunkt. Ein Problem habe ich jedoch mit dem Komma nach dem Begleitsatz und dem großgeschriebenen Anfang der folgenden direkten Rede. Das passt für mich nicht. Das könnte man nun umgehen, indem der Begleitsatz mit einem Punkt schließt; allerdings würde der den inhaltlichen Kontext auseinanderreißen. Irgendwie gibt es so oder so ein Problem – und deshalb würde ich den Satz so einfach absolut nicht schreiben. Der Begleitsatz passt an dieser Stelle einfach nicht – weder hinsichtlich der Sprachrichtigkeit noch in Bezug auf den Inhalt.

Wenn ich jetzt die wörtliche Rede ein bisschen ändere: "Du darfst eines nie vergessen: deine Selbstachtung.", könnte ich mir sehr gut vorstellen, den Begleitsatz dazwischen zu schieben: "Du darfst eines nie vergessen:", sagte er, "deine Selbstachtung." Denn hier stellt der Begleitsatz den Kern sogar noch einmal heraus.

Seltsam finde ich den Doppelpunkt vor den oberen Anführungszeichen trotzdem... Vielleicht aber auch nur, weil er ungewohnt ist. Eine Regel hab ich nicht gefunden. Du kannst aber dem Rechtschreibrat schreiben und ihn fragen bzw. auf die Lücke hinweisen – wenn du das machst und eine Antwort bekommst (auf meine Frage hatte ich die Antwort nach zwei Tagen), stell sie doch gerne ein =)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.

LottaKirsch  18.03.2022, 15:12

Danke für den Stern! 🍒

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Caurus 
Beitragsersteller
 17.03.2022, 16:48

Danke sehr!

Kein Komma also vor den Anführungszeichen, auf die der Begleitsatz folgt, ein Doppelpunkt vielleicht — wie sieht's beim Semikolon aus?

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LottaKirsch  17.03.2022, 19:18
@Caurus

Steht auch nicht im Regelwerk. Mein Gefühl sagt nein; das ist ja schwächer als ein Punkt.

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Sonstiges

Da spielen auch andere Dinge eine Rolle, z.B. das Genus.

Angenommen, es sprechen zwei Männer miteinander.

Er sagt(e), er könne ihm versichern, dass er bei ihnen gut aufgehoben sei.

Zumindest ein "er" müsste durch einen Namen oder eine Bezeichnung beschrieben sein, sonst ist es unklar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Caurus 
Beitragsersteller
 17.03.2022, 14:24

Sorry, ich hatte zuerst überall „indirekte Rede“ geschrieben, aber „direkte“ gemeint.

Danke trotzdem.

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Nein, tut man nicht.

Die direkte Rede wird so geschrieben und in Anführungszeichen gesetzt, als sei sie ununterbrochen. Der erzählerische Einschub wird in Kommata gesetzt.


Caurus 
Beitragsersteller
 17.03.2022, 13:12

Danke. Also so?

„Ich kann dir versichern,“, sagte er, „dass alles gut wird.“

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Altersweise  17.03.2022, 13:14
@Caurus

Zwei Kommata hintereinander sind des Guten zuviel. Hoer reicht das erste Komma. Der Doppelpunkt hätte gepasst.

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Man verzichtet auf Satzzeichen.

Wenn ein Begleitsatz eingeschoben ist, wird der erste Teil der direkten Rede normalerweise nicht mit einem Satzzeichen beendet, allenfalls mit einem Frage- oder Ausrufzeichen.