Wie hängen die Aktivitäten der Nervenzellen im Gehirn mit dem Bewusstsein zusammen?

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Das Thema ‚Bewusstsein‘ gilt als eines der schwierigsten Themen überhaupt.

Das fängt schon bei dem Begriff an.

Und gleichzeitig entzieht sich das Bewusstsein selbst einer Untersuchung. Ich kann es weder anschauen, noch anfassen, spüren oder irgendwie wahrnehmen.

Wir neigen dazu, Bewusstsein als eine Funktion des Gehirns zu sehen.

Inzwischen sind viele Bereiche des Gehirns identifiziert, die mit mentalen Prozessen in Verbindung stehen. Allerdings wurde kein Ort gefunden, der direkt als Sitz des Bewusstseins angesehen werden kann. Bewusstsein soll durch eine spezifische Interaktion unterschiedlicher Gehirnzentren entstehen.

Wie die Aktivitäten der Nervenzellen im Gehirn mit dem Bewusstsein zusammenhängen, weiß niemand.

Es ist noch nicht einmal klar, ob das Bewusstsein überhaupt vom Gehirn abhängt. Ob es Bewusstsein außerhalb und unabhängig vom Gehirn gibt, ist selbst unter Naturwissenschaftlern strittig. Es gibt Berichte über Menschen ohne erkennbare Gehirntätigkeit, im Koma oder unter Narkose, die gleichwohl später von Erlebnissen berichtet hätten. 

Das Gehirn bietet die materielle Basis für das Bewusstsein, das als etwas Nichtstatisches, höchst Bewegliches verstanden werden muss, d.h. es handelt sich um einen energetisch informationellen Prozess, der sich vor allem zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis abspielt in den Nervenbahnen des akustischen Systems des VIII. Hirnnerven.

Der komplizierteste Teil des Hirns ist die Großhirnrinde mit ihren einzelnen Arealen, in denen unsere Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen und unser gesamtes Wissen elektrochemisch gespeichert und ständig wieder abgerufen werden, gesteuert durch unsere Bedürfnisse und die Selbstwahrnehmung. Impulse aus dem Bewusstsein aktivieren die Potentiale der Großhirnrinde und rufen den gewünschten Speicher- inhalt ab, der als Gleichstrom zum Thalamus, durch den Hirnstamm zu den äußeren Sinneszellen des Corti-Organs der Cochlea fließt und die äußeren Sinneshaare stimuliert, d.h. der Gleichstrom ist zu mechanischen Schwingungen transformiert und erreicht durch die Endolymphe der Cochlea die inneren Sinneshaare des Corti-Organs, die die inneren Sinneszellen zur Transduktion oder Transformation zu Gleichstrom erregen. Damit ist die innere wie äußere auditive Wahrnehmung gegeben und wir können buchstäblich hören, wie Bewusstseinsinhalte assoziieren, wie wir denken, uns etwas vorstellen oder wie wir innerlich musizieren. Einen wesentlichen Anteil daran hat die Sprache, d.h. deren Logik ist die eigentliche Konstituante menschlichen Bewusstseins.

Der Bewusstseinsprozess ist ein relativ autonomes Geschehen in den Nerven- bahnen des akustischen Systems des VIII. Hirnnerven, das nicht unmittelbar von einzelnen Nervenzellen abhängig ist, d.h. wir denken im beständigen Informations- fluss, nicht mit den Nervenzellen oder einzelnen Teilen des Hirns.

Bewusstsein emergiert aus dem Zusammenwirken unserer Gehirnzellen. Im Detail ursächlich zu erklären versteht das heute aber noch kein einziger Naturwissenschaftler.