Wie haben sich die meisten Sprachen eigentlich verbreitet?
Und wie sind die Menschen auf diese Sprachen gekommen ?
Es muss ja schließlich jemand die Wörter erfinden und auswendig lernen.
3 Antworten
Ich nehme mal stark an, dass es für gewisse Völker einfacher war zu kommunizieren, selbst wenn diese Art der Kommunikation aus unserer heutigen Sicht noch sehr rückständig/primitiv gewesen ist. Irgendwann haben sich diese Völker dann vermischt und es kamen neue Bezeichnungen dazu.
Kannst dir das ähnlich vorstellen wie mit'm Deutsch und Anglizismen.
Wie Sprache zuerst entstanden ist, kann keiner sagen, weil das unglaublich weit in der Vergangenheit liegt. In früheren Zeiten, bevor es große Staaten gab, war die Sprachvielfalt viel größer als heute, weil die meisten Leute kaum jemals weit gereist sind und daher nur selten auf andere trafen; deshalb konnen sich die Sprachen in jedem Tal anders entwickeln, und waren nach Jahrhunderten kaum noch untereinander verständlich. Diese Situation hast Du heute nur noch selten, nämlich in abgelegenen, unterentwickelten und durch natürlich Barrieren isolierten Gegenden.
Aber seit es große Staaten mit Bürokratie gibt, gibt es eine Tendenz zu großräumig dominierenden Sprachen, weil es einfach hilfreicher ist, die Sprache der Regierung zu sprechen als die des eigenen Dorfes. In Ländern wie Indien oder Laos haben viele Leute eine Muttersprache, die nicht oder kaum jemals geschrieben wird, und beherrschen zusätzlich auch noch die regionale Verwaltungssprache. In vielen Drittweltländern sprechen viele Menschen mehrere Sprachen fließend.
Langfristig führt das natürlich dazu, daß Eltern ihren Kindern gleich die Landessprache beibringen, und daß die Regionalsprache langsam ausstirbt. Auf diese Art und Weise kann eine ganze Population in wenigen Generationen die Sprache wechseln, und wenn die Regierung auch noch Druck ausübt, dann beschleunigt sich das Sprachensterben noch mehr — es will ja jeder die Sprache können, mit der er Karriere machen kann.
Ein Beispiel: Um 1900 sprachen geschätzt eine Million Menschen Bretonisch, nämlich so gut wie alle Bewohner der Bretagne, und die Hälfte davon konnte gar kein Französisch. Aber der französische Staat tat alles in seiner Macht, diese Sprache auszurotten; Verwaltung, Schule, Zeitungen gab es nur auf Französisch, und sogar bretonische Vornamen waren verboten. Im Jahr 2000 war die Zahl der kompetenten Sprecher nur noch ein paar Zehntausend, und die meisten davon Ü60. Mittlerweile gibt es ernsthafte Bestrebungen, die Sprache am Leben zu erhalten, aber dazu hat es die EU gebraucht, die einen Schutz von Minderheitensprachen garantiert.
Also ja, Leute wechseln die Sprache, wenn genug Druck da ist.
Krieg, Eroberung, Völkerwanderung und Handel. Sieht man immer noch schön an Amerika und Afrika. Amerika Englisch/Spanisch, während die einheimischen Sprachen nahezu ausgerottet wurden. In Afrika haben die meisten Länder die Sprache der Kolonialisierer zumindest zusätzlich aufgenommen (Englisch, Französisch, Afrikaans).