Wie haben sich die Lebensverhältnisse von 1960 zu heute verändert, erkläre?

6 Antworten

Damals gab es weder Handy noch PC oder Internet. Man informierte sich an einer Litfassäule, in der Nachbarschaft oder im Kaufmannsladen. Wer ein Telefon besaß, war privilegiert. Z.B. der Bürgermeister einer Stadt.

In der Schule wurde der Stock abgeschafft, mit dem die Lehrer ungezogene Kinder verprügelten. In der Ecke stehen oder in die Besenkammer sperren waren aber noch gängige Mittel der Kindererziehung. Zu Hause gab es ebenfalls Prügel bei Verfehlungen. Z.B. mit der Rückseite vom Holzhandfeger, dem Teppichklopfer oder mit der Hand.

Sonnabends wurde gebadet. In eine Badewanne passten 2 Kinder gemeinsam und die Eltern gingen einzeln in die Wanne.

Die Eltern zogen sich nur im Dunklen aus, denn Sex wurde als etwas verwerfliches kommuniziert. Später gab es Dr. Sommer und die Bravo. Sie übernahmen die Aufklärung der Kinder.

Es wurde gegessen was auf den Tisch kam. Alles mußte aufgegessen werden. Essen wurde nicht weggeworfen. Es war kostbar.

Man half sich gegenseitig und kannte seine Nachbarn. Man traf sich beim Wäsche aufhängen an den gemeinsamen Wäschestangen im Hinterhof. Dort wurde alles verbreitet, was sich bei den Nachbarn so zugetragen hatte. Dann waren alle informiert.

Ein richtiger Mann rauchte mindestens Pfeife und konnte Skat spielen. Schokolade, Honig, Sahne, Fleisch oder Bananen waren Luxusprodukte. Man trank Kräutertee aus einer Mischung von Pfefferminze, Lindenblüte und Kamille, statt Fruchtsäfte.

Es gab so gut wie keine Sicherheitsvorschriften. Was gemacht werden mußte, wurde mit dem was zur Verfügung stand erledigt. Umweltschäden wurden billigend in Kauf genommen. Man dachte wohl es fließt alles irgend wie weg.

Flüge in den Urlaub waren sehr teuer, eigentlich undenkbar und auch gefährlich. Meine Uroma hat nie verstanden was wir an der Ostsee gut fanden. Wo da alle im gleichen Sand liegen. Was meinst du wie dreckig der ist, hat sie immer gesagt. Da lagen schon tausende Leute vor dir drin. Man blieb im Urlaub zu Hause.

Hunde waren Hunde. Sie lagen an der Kette, bewachten den Hof und bekamen die Reste zu fressen. Heute werden sie angezogen und schlafen mit im Bett.

  • Die Wohnsituation hat sich dramatisch verbessert.
  • Die Menschen fahren öfter und länger in den Urlaub
  • Sie haben erheblich mehr Konsumartikel
  • Nahezu alle haben ein Auto oder einen Fernseher, die meisten auch mehrere.
  • Die Lebenserwartung hat sich in der Zwischenzeit deutlich erhöht
  • Die Belastung durch Umweltverschmutzung ist drastisch zurückgegangen.

vollkorntoast50 
Beitragsersteller
 08.01.2024, 20:29

Vielen Dank für die nette und hilfreiche Antwort!

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SashaMu66  08.01.2024, 20:37
@vollkorntoast50

Die Fünf-Tage-Woche gab es noch nicht, der Samstag war normaler Arbeitstag. Nur Sonntags war frei.

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Lohn und Preissteigerungen.Hat damals man weniger verdient kein Problem! Mieten ein Bruchteil von Heute. Das so genau mit den Supermarkt oder Tante Emma Laden.Na und das mit den Frauen zu Hause, das gab es nur in Westdeutschland. DDR Haushalte waren ganz Anders,weil Papa und Mama arbeiten gingen.

Alles war um einiges ruhiger, es gab kein Computer und auch kein Handy. Auf den Landstraßen gab es noch keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Mieten waren sehr günstig, wir wohnten in einem Mietshaus der „Neuen Heimat“ und die Miete betrug nur 25 DM für 85qm im Monat. Allerdings gab es da noch kein Badezimmer in der Wohnung, das wurde erst 1967 statt der Vorratskammer eingebaut. die Pille wurde 1961 eingeführt und Mitte der 60er gab es dann den Pillenknick. Die Kinder hatten mehr Möglichkeiten sich zu entfalten, weil es nicht alles zu kaufen gab und auch nicht alle das entsprechende Geld zur Verfügung hatten, so musste man vieles selber herstellen, bauen oder basteln. Mir hat das alles gut gefallen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Damals waren sie noch nicht mediensüchtig und auch nicht konsumgeil.