Wie geschickt Gespräch beenden, das mich nicht interessiert?
Auf der Arbeit erzählt mein Mitarbeiter manchmal Dinge, die mich nicht interessieren. Da ich mich sehr für Körpersprache etc interessiere, wollte ich wissen, wie man solche Gespräche geschickt und clever beenden kann, ohne unfreundlich zu wirken?
15 Antworten
Diese körpersprachlichen "Tricks" mögen ja funktionieren, aber sie gefallen mir ganz und gar nicht. Letztlich ist das DER manipulative Teil des NLP, der so vielen Menschen ein Dorn im Auge ist. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich finde.
Wenn sie nämlich funktionieren, dann MUSS ja beim Empfänger - in diesem Fall auf unbewusster Ebene - ankommen, dass es den Sender nicht interessiert. Hierzu ist aber sehr wohl eine Informationsübertragung vom Unbewussten ins Bewusste von Nöten. Ergo kommt zwar keine Unhöflichkeit, sehr wohl aber die Botschaft "das interessiert mich nicht" im Bewusstsein an. So weit, so gut. Gleichzeitig kommt aber auch die Inauthentizität des Senders beim Empfänger an. Der Empfänger realisiert unbewusst die fehlende Kongruenz zwischen dem Offensichtlichen (freundliches Lächeln) und dem Tatsächlichen (Desinteresse). In der Folge empfindet der Empfänger unbewusst, dass hier etwas nicht stimmt. Es liegt eine Täuschung vor. Misstrauen und Distanz entstehen. Und das kann ja hoffentlich nicht das Ziel der Übung sein.
Alternativ empfehle ich, sich entweder tatsächlich zu interessieren, d.h. sich Zeit NEHMEN und wirklich in die Welt des anderen gehen. Dieser hat nämlich ganz offensichtlich ein Bedürfnis, das ansonsten permanent auf der Strecke bleibt. In der Folge wird er sich zunehmend unwohl auf der Arbeit fühlen. Nicht selten werden hierbei unspannende Themen ganz unverhofft interessant, ähnlich wie Mathe plötzlich spannend wird, wenn man sich damit beschäftigt.
Oder aber Du bist wirklich mal ehrlich und lässt Deinen MA wissen, dass Du DAFÜR im Moment keine Zeit hast, weil Du bis Zeitpunkt X noch dies und das und jenes vorzubereiten hast. Super wäre ggfls. ihn dann noch ins Boot zu holen und Dir seine Unterstützung zu holen, indem Du Kleinigkeiten an ihn delegierst (sofern das bei Euch passend ist). Großartig wäre, wenn Du es fertig brächtest, ihm danach mal von alleine Deine Zeit zu schenken und DAS ungeliebte Thema von alleine anschneidest. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist es auch OK zu sagen, dass z.B. Briefmarkensammeln (großes SORRY an alle Philatelisten) eigentlich NICHT zu den für Dich spannenden Themen gehört.
Das einfachste Mittel ist fair ala höfliche Härte- zu sagen, dass ich mit den Gedanken gerade woanders bin. Konkret sagen, dass es gerade nicht geht. Thema GRENZEN setzen. Das kann man gewählt aber bestimmt machen.
Ich kenne solche Situationen...schaue mir das eine Weile an, doch mittlerweile setze ich mehr Grenzen, denn sonst werden sie vom gegenüber vorbehaltslos überschritten!
LG
Supertolle Antwort. Ich finde den ersten, eher kurz geratenen Absatz sehr wichtig, denn Manipulation ist ein großes Problem vieler Kommunikationskonzepte. Wer Kommunikation gut beherrscht kann sie eben sehr gezielt einsetzen, um andere zu manipulieren, und landet damit wieder bei der gewaltvollen Kommunikation, von der man ja eigentlich wegkommen will- denn sie vergiftet das Klima untereinander und trägt auch nicht unbedingt zum persönlichen Wohlbefinden bei.
Ich zeige wo MEINE Grenze ist!
Warum sollte ich einem anderen Menschen - egal wie alt - Grenzen setzen?
Interessanterweise klappt es wesentlich besser, seit ich anfangen habe meine Grenze zu zeigen.
Und wenn es im o.g. Fall nicht anders geht, sage ich sehr deutlich "Das interessiert mich nicht!" Die Höflichkeit hat dann mal Pause, wenn ich mit Dingen genervt werde, die so wichtig wie Fußpilz sind.
Danke für diesen Beitrag, sind einige sehr interessante Punkte dabei!
In solchen Situationen sage ich:
"Entschuldige bitte, ich muss mal eben einem Bedürfnis nachgehen ..."
Was interpretiert Dein Mitarbeiter in diese Aussage ...?!
Anhand seiner Interpretation wird er Dich wohl nicht dabei aufhalten wollen Deinem "Bedürfnis" nachgehen zu können ...
Mit diesem hilfreichen Schachzug bleibst Du auch bei der Wahrheit, weil "Dein" Bedürfnis - das Ausweichen - etwas anderes ist, als der Mitarbeiter es interpretiert hat ...
P.S.
Du solltest dann aber auch tatsächlich ein Örtlichkeit aufsuchen, um Dir zumindest mal zwischendurch die Hände zu waschen (wäre z.B. auch ein Bedürfnis) ...
wenn dir ein gespräch nicht interessiert, dann sag einfach, das es dich nicht interesseirt und du würdest gerne gehen, dann lernt der mit mitarbeiter vielleicht auch daraus und lässt es, es muss ja nicht gleich "unhöflich" wirken. Wenn du was nicht willst, dann lass es, dieses ganze auf nettigkeit getue, obwohl man es nicht mag, bringt niemanden weiter....
1) Zeitfaktor- Momentan keine Zeit
2) Konzentrationsdefizit vortäuschen-Kann mich momentan darauf nicht konzentrieren
3)Monologbereitschaft signalisieren-Das widerspricht meinem geplanten Timing
Viel Erfolg
LGcoachbella
Gehe einfach auf die Gespräche nicht so sehr ein und sage, dass Du Dich momentan konzentrieren musst; schließlich handelt es sich um Situationen auf der Arbeitsstelle, wo "Konzentration auf die Arbeit" abverlangt wird (und keine unwichtigen privaten Gespräche!).
Viel Erfolg!
auch ist es so, dass menschen, die immer wieder scheinbar über das gleiche reden, das in einer halbwegs gesunden psyche nur solange tun, bis sie eine hilfreiche antwort oder reaktion bekommen. also auch dann zuhören, um die eigentliche frage dahinter finden zu können. kurz gesagt, jeder mensch lässt seine obsession hinter sich, sobald der (oft werwinkelte) kern beantwortet wurde.