Wie geht ihr mit eine falsche Entscheidung um, die ihr bereut?
Hallo, irgendwie geht es mir gefühlsmäßig schlecht, aus folgendem Grund: Vor einer Woche habe ich meine Abiturergebnisse erfahren. Dabei habe ich im Abitur 65 Punkte erreicht, sodass ich eigentlich zur Nachprüfung hätte gehen müssen und in drei verschiedenen Fächern jeweils eine 3+, 3+ und eine 2- hätte schaffen müsste, um die allgemeine Hochschulreife (Abitur) zu erlangen. Ich habe diese Möglichkeit abgelehnt und habe mit meinem 2er Fachabitur die Schule verlassen.
Jetzt merke ich, wie sehr ich diese Entscheidung bereue und wie sie mich innerlich auffrisst. Zwar habe ich den schulischen Teil der Fachhochschulreife mit einem guten Notendurchschnitt abgeschlossen, aber irgendwie fühle ich mich damit nicht glücklich und es fühlt sich nicht richtig an. Die Abitur-Nachprüfungstermine sind auch bereits vorbei, und es wäre schön gewesen, die allgemeine Hochschulreife zu erlangen und dies gemeinsam mit meinen Klassenkameraden an die Abifeiern zu feien. Jetzt habe ich keinerlei Motivation, weder für ein Studium noch für eine Ausbildung. Stattdessen mache ich mir wegen meiner falschen Entscheidung schwere Vorwürfe :/
6 Antworten
Lass es - das mit den Vorwürfen. Denn das bringt Dir jetzt gar nichts! Das Kind ist in den Brunnen gefallen - belass es dabei. Du kannst es nicht mehr ändern. Finde Deinen Frieden damit.
Und lerne daraus für die Zukunft: Hör Dir immer an, was andere Dir raten! Vor allem, wenn das erfahrene Leute sind wie an dieser Schule. Die wissen, was sie sagen! Da hättest Du vertrauen können, dass das das Richtige für Dich gewesen wäre. Das weißt Du jetzt. Gut! Denn für die Zukunft kannst Du das für Dich mitnehmen:
Wenn Du wieder vor solchen Entscheidungen stehst, wähle nicht aus dem Bauch raus, sondern wäge ab! Hol Dir alle Informationen, die Du nur kriegen kannst! Sprich mit allen Beteiligten, die es dazu zu fragen gibt! Und dann lass Dir Zeit mit Deiner Entscheidung - wenn Du sie hast. Und eine Nacht drüber schlafen darf man an sich immer!
Solche „falschen“ Entscheidungen muss man akzeptieren, wenn es sich nicht mehr ändern lässt. Und bei dir ist dieser Zug abgefahren.
Ich frage mich dann immer: „was habe ich jetzt von Resignation?“ - es bringt dir nichts und wird nur das nächste sein, was du bereust.
Also nimm dir kurz Zeit, klopf den Staub ab und nimm den nächsten Schritt in Angriff!
Nicht selten blickt man später auf solche Punkte zurück und ist froh, dass es genau so gekommen ist.
Die Vorwürfe bringen dir jetzt überhaupt nichts mehr. Passiert ist passiert. Lerne daraus und mach etwas aus dir, wenn du es so bereust.
Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, die Zukunft aber schon.
Ich finde, die Entscheidung war richtig, denn nun hast du einen notenmäßig guten Abschluss und das ist in meinen Augen wertvoller als auf Biegen und Brechen und mit zwei zugedrückten Augen durch‘s Abitur durchgeschleift worden zu sein. Nun hast du die Möglichkeit, erstmal etwas anderes zu machen, und wenn du später immer noch unbedingt Abitur machen möchtest, wird es besser sein als diesmal, da bin ich mir sicher.
In jeder Situation gilt:
Mach das Beste draus!
Ein Fachabi ist ja nichts Schlechtes. Nutze die Möglichkeiten, die du damit hast.
Oder, wenn es dir wirklich wichtig ist, dann recherchiere nach den Möglichkeiten, das Abitur nachzuholen.