Wie geht ihr damit um, dass eure Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern den Holocaust zugelassen haben oder sogar daran beteiligt waren?
12 Antworten
Das liegt in der Vergangenheit und ist durch nichts zu ändern.
Ich mache mir da keine Gedanken darüber, denn, wie gesagt, ich kann es nicht ändern.
Meine Urgroßeltern bzw Urgroßväter waren nur Soldaten, meine Großeltern waren viel zu jung, die sind am ende der 50er geboren. Ich gehe so damit um, dass ich weiß, dass meine Urgroßeltern heute wissen, was damals richtig war und was nicht. Außerdem kann man, finde ich, von niemandem erwarten, bei sowas aktiv in den Widerstand zu gehen. Mein Ururgroßvater war NSDAP-Mitglied, aber ihn verabscheue ich zutiefst, für mich ist er keine Familie.
die brüder meiner oma haben mitgekämpft.
aus deren sicht, hatten sie eben keine wahl. wurden mit 17 eingezogen und mussten dann machen, was gesagt wurde.
ich mache ihnen keinen vorwurf und finde es auch nicht schlimm. sie haben beide an der front gekämpft.
Es gibt einen Polizisten, der einen kleinen Jungen adoptiert hat, dessen Vater seine Frau - also die Mutter des Kindes - umgebracht hat und dafür ins Gefängnis kam.
Ich glaube, in diesem Fall würde niemand auf die Idee kommen, den kleinen unschuldigen Jungen dafür verantwortlich zu machen, was sein Vater getan hat.
Ein Kind kann nichts dafür.
Was wir alle aber tun können, ist, heute nicht die Augen vor dem aktuellen Leid in der Welt zu verschließen. Man sollte beispielsweise Politiker wählen, die sich für eine humane Flüchtlingspolitik einsetzen.
Wer ein regelmäßiges Einkommen hat, kann vielleicht 5 € monatlich an die Welthungerhilfe oder eine andere Organisation spenden spenden (oder auch 5 € im Jahr).
Die Welthungerhilfe gibt besonders wenig Geld für Werbung und Verwaltung aus, somit retten auch kleine Spenden leben, beispielsweise in Gaza.
Für die Taten meiner Vorfahren kann ich nichts.