Wie gehst du damit um, wenn dein Kind dich herausfordert oder rebellisch wird?
4 Antworten
für mich eine eher hypothetische Frage, da ich abgesehen von der klleinen Schwester meiner besten Freundin, meiner Nichte und meinem Neffen noch auf keine Kinder aufpassen musste.
Ich würde die Herausforderung aber annhemen.
Ich weiß noch, als es meiner Schwester vor ein paar Jahren mal nicht so gut ging, war ich in der Vorweihnachtszeeit dort als Babysitterin. Mein Neffe und meine Nichte sollten mit mir das Wohnzimmer herrichten. Bei meiner Schwester, so lieb ich sie auch habe herscht des öfteren schon übelst Chaos.
Jedenfalls wollte mein Neffe unbedingt zu sienem besten Freund und ich habe ihm gesagt, dass ich alle seine Legos behalten werde, die ich beim Aufräuimen finden werde. Darauf hin hat er, schlau wie er glaubt, alle Legos aus dem Wust heraus gepickt, und ist dann schließlich gegangen.
Nach dem wir fertig waren mit dem Aufräumen, hatte ich dann eine knappe Keksdose voll legosteine noch gefunden und sie ihm stolz präsentiert. Es gab etwas Gezeter. Bis zum heiligen Abend. da hat er sie dann von mir zu Weihnachten geschenkt bekommen :-)
Liebevoll mit langem Atem. Hatte auch großen Erfolg damit. Allerdings half mir dabei ein Zufall:
Mein Verhältnis zu meinem Sohn hatte mir in seiner Pubertät große Sorgen bereitet. Ich war immer bemüht, ihn, den typischen Wassermann, denen man einen ungeheuren Freiheitsdrang nachsagt, zu achten. Es half nichts. Aus "Papa" war "Vater" geworden. Ich konnte ihm nichts recht machen. In der Schule wurde er immer schlechter. Heute weiß ich (von ihm) dass er in mir den großen Konkurrenten um die Liebe seiner Mama sah. Den FEIND!
Es kam dann doch zum Glück anders:
Joachim hatte seinen Führerschein gemacht. Wenige Tage danach durfte er mit dem Auto seiner Mama erstmals zum Gymnasium fahren. Er kam zur Mittagszeit nicht zurück. Wir machten uns Sorgen. Nachmittags ging das Telefon. Die Polizei war am Apparat: "Sie können dann Ihren Sohn auf der Wache abholen...!"
Er hatte bei einem Kamikazemanöver mit dem Auto, bei dem potenziell 3 Personen einschließlich seiner Person hätten umkommen können, aber doch durch seine Geistesgegenwart eben dieses verhindert. Der Führerschein war erstmal wieder weg.
In der Polizeiwache saß er als Häufchen Elend in der Ecke. Ich zog ihn sachte zu mir hoch, umarmte ihn fest und herzlich, streichelte lange seinen Rücken. Der "Bub" schluchzte. Der Polizist sagte: "Du hast aber einen lieben Papa!"
Das war für ihn die spontane Wende in unserer Beziehung, wie er mir später erzählte.
Es käme in den meisten Fällen gar nicht so weit, weil ich gut mit Kindern umgehen kann und sie ernst nehme - und weil sie das merken. Wenn die Kiddies rebellisch werden oder einen Erwachsenen herausfordern, dann machen sie das, weil irgendwas aus ihrer Sicht nicht in Ordnung ist oder wenn ein Erwachsener (die Kinder merken so was sehr schnell) vom Ding her so schwach ist, dass es sie dazu veranlasst ihre Grenzen auszutesten (etwa wenn man einen Lehrer ärgert, der nix drauf hat und sich nicht wehrt^^) - oder weil sie von Natur aus frech und ggf. auch verzogen sind und keine Grenzen kennen. Letztere kann man insofern in die Schranken weisen, indem man ihnen deutlich, aber trotzdem gütig sagt, wo es lang geht und sie mit ihren eigenen Waffen schlägt, etwa indem man sie selber auf spielerische Weise hochnimmt. Das habe ich als schon gemacht, z.B. in der Jugendarbeit, wenn ein Kind Überdruss hatte, und es hat funktioniert - es hat besser funktioniert als wenn jemand anders gleich zu keifen, zu schreien und zu rufen begann.
Das Ende des ersten Dampfes abwarten. Evtl auch den zweiten. Wenn der Druck nachlässt - nein nicht anschreien - so ruhig wie nur möglich nach dem Grund dieser Explosion fragen und einladen, dies zu erklären, weil man es verstehen möchte. - Jakobus 1:19