Wie gehe ich mit einem Schulfach um, das ich nicht mag?
10 Antworten
Viele von uns kennen diese Erfahrung: Im Rahmen des etablierten Bildungsweges stoßen wir auf Lerninhalte, die uns unwichtig erscheinen oder die wir einfach nicht mögen.
Dies führt oft zu Widerständen, denn wir sind nicht bereit, solche Diskrepanzen zu akzeptieren und uns mit Dingen zu beschäftigen, die wir nicht lernen möchten. Eine natürliche Trotzreaktion entsteht, besonders wenn uns der Sinn dessen, was wir lernen sollen, nicht klar ist.
Das Schulsystem in Deutschland ist darauf ausgelegt, ein breites Spektrum an Wissen für eine grundlegende Bildung zu vermitteln. Dies bedeutet, dass Schüler manchmal Inhalte lernen müssen, die sie nicht interessieren – eine Entscheidung, die nicht von den Schülern selbst, sondern von den Kultusministern der Bundesländer getroffen wird. Diese Struktur ist im deutschen Bildungssystem fest verankert und lässt sich nicht leicht ändern.
Das Verständnis dieser Struktur kann zumindest helfen, die Auswahl der Lerninhalte und die damit verbundene Dynamik besser zu verstehen. Da du die festgelegten Lerninhalte nicht ändern kannst, bleibt dir nur die Wahl, wie du darauf reagierst.
Meine persönliche Meinung
Es gibt Situationen im Bildungsweg, wo der Sinn des Lernens bestimmter Inhalte klar und einleuchtend ist, auch wenn diese Inhalte uns nicht unmittelbar interessieren. Zum Beispiel, um Wirtschaftsdynamiken in Deutschland zu verstehen, müssen wir uns mit der deutschen Wirtschaftsgeschichte befassen. Dies ermöglicht uns, kritischer zu denken und allgemeine Annahmen wie "das war schon immer so" zu hinterfragen.
Mit anderen Worten, wir lernen etwas, was wir anfangs nicht lernen wollen, um ein tieferes Verständnis für ein anderes Thema zu entwickeln, das uns tatsächlich interessiert. Wenn uns die Gründe dafür klar und akzeptabel sind, sind wir eher bereit, uns durch als trocken empfundenen Stoff zu arbeiten, und das sogar mit Motivation und Erfolg.
Ebenso sind wir als soziale Wesen bereit, für das kollektive Wohl Unstimmigkeiten in Kauf zu nehmen. Allerdings ist es problematisch, wenn uns Dinge aufgezwungen werden, die scheinbar unser Selbstbestimmungsrecht verletzen, mit Aussagen wie "Du musst das lernen, weil du musst! Das Leben ist kein Wunschkonzert!" Solche Begründungen sind oft nicht akzeptabel.
Es ist unrealistisch, von Schülern Akzeptanz zu erwarten, während ihre Individualität nicht anerkannt wird. Meiner Meinung nach ist es völlig legitim, Nein zu sagen, wenn du etwas nicht lernen möchtest. Dieses Recht solltest du dir bewahren.
Es ist wahr, dass bestimmte Dinge im Bildungssystem verankert sind und daher gelernt werden müssen. Jedoch ist es wichtig, dass die Gründe dafür klar und transparent kommuniziert werden. Oft fehlt es an dieser Transparenz, und Dinge werden gemacht, weil "es eben so sein muss".
Meine Ansicht ist, dass es in Ordnung ist, etwas nicht lernen zu wollen, egal ob es Mathe, Physik, Chemie oder Kunst ist. Es ist dein Recht, bestimmte Dinge abzulehnen. Aber es liegt auch in der Natur des Systems, dass manche Dinge eben sein müssen, und dafür trägst du die Verantwortung in deinem Leben. Es ist wichtig, Systeme kritisch zu hinterfragen und nicht alles einfach hinzunehmen.
Überlege dir gut, wie du mit solchen Situationen umgehen möchtest, aber lass dich nicht unterkriegen und gib deinen freien Willen nicht auf.
Freu dich auf die nächste Stunde in dem Fach, das du magst. Blättere im Schulbuch des unbeliebten Fachs* nach Themen, die dich vielleicht doch noch ansatzweise interessieren und frage den Lehrer, wann das dran kommt.
*Bei sowas wie Ethik oder Sport: Kann man einmal im Monat auch schwänzen, aber nicht zu oft, sonst fällt es auf.
Wenn möglich...abwählen, sobald es geht.
Ansonsten....musste da leider durch und das Beste daraus machen.
Es trotzdem einigermaßen versuchen, aber sich auch darauf konzentrieren, was am Ende wichtig ist, um den Abschluss zu schaffen. Z. B. darf man irgendwann Fächer abwählen oder sich aussuchen, welche Noten in die Endnoten zählen.
notting
Jeder Schüler kennt das Problem. Bei mir ist es Chemie. Ich helfe mir dann immer damit, den Countdown bis zu den nächsten Ferien zu zählen. "Nur noch 10 Tage, dann sind Osterferien und ich habe das Fach XY 2 Wochen nicht".
Alles Gute