Wie funktioniert ein Soundmodem in der Bedienung?


20.01.2023, 20:50

RaspberryPi mit ein Paket Radio TNC 2 nutzen. Ich wollte ein Node betreiben mit Mailbox (im Speicher) und wollte Software nutzen und eventuell die Node Software Direwolf. Aber die sah ich mir an und mir die Funktion selbst erarbeiten halte ich für kompliziert.

Ein TNC 2 C könnte ich gebraucht kaufen. Eine USB-Soundkarte habe ich.

Töne über WEBSDR kann ich hören über Windows, wenn ich die Web-Seite in Java anmelde. Ich würde dann mit Terminal-Programm empfangen um zu gucken ob USB läuft und das Soundmodem. Leider verstehe ich nicht wie man das Soundmodem bedient. Erklärbären bei Youtube zeigen nur den fertigen Betrieb mit laufendem Empfang.

Traveller5712  20.01.2023, 19:58

Ich ahne, was Dein Ziel ist - aber magst Du uns nicht einfach mal aufklären, was Du tatsächlich machen willst? Dein Anwendungszweck?

UFOpilot 
Beitragsersteller
 20.01.2023, 20:56

Aber um beim Computer RaspberryPI den USB-Port für Sound nutzen zu können muß man in der config.txt die Hardware wechseln durch eine Zahl. Das reicht offensichtlich nicht .

2 Antworten

Modem steht für Modulator-Demodulator, das heißt, es sind beide Wege im Gerät verbaut.

Einen Modulator brauchst du zum senden. Das hat zwei Gründe: Erstens würden Bits (1 in Form einer Spannung und 0 in Form keiner Spannung) auf Dauer dafür sorgen, dass sich die Leitung, die immer ein wenig wie ein Kondensator ist, auflädt, und zweitens wäre das hochgradig ineffizient. Stattdessen moduliert man das Signal, sodass eine Wechselspannung entsteht, deren Zeitintegral idealerweise 0 ist, damit sich die Leitung nicht "auflädt", und man viele Bits verpacken kann. Das funktioniert z.B. durch Amplituden- und/oder Phasenmodulation. Das heißt, du generierst ganz viele Sinuswellen verschiedener Frequenzen und veränderst z.B. die Phase (z.B. 0°, 90°, 180°, 270° = 4 Zustände = 2 Bit) und/oder die Amplitude (z.B. 25/50/75/100% = 4 Zustände = 2 Bit) oder gar beides gleichzeitig (was mit diesem Beispiel schon 4*4=16 Zustände = 4 Bit) ergibt, und das jeweils pro verwendeter Frequenz. Dadurch entsteht ein relativ monotones Rauschen, das die Daten überträgt.

Der Demodulator rechnet das einfach nur wieder zurück.

Das Pling-Pling-Piep-Rausch, das du bei einem klassischen Analog-Telefon-Modem oder auch am Anfang einer Datasette aus glorreichen 80er-Jahre-Heimcomputer-Zeiten hörst, ist eine Initialisierung, bei der Datasette eine Ankündigung der Baudrate und anfängliche Synchronisierung des Signals (anlernen des Demodulators, aber starr), bei Modems ist das sogar dynamisch, da diese miteinander reden (Handshake). Zu meinen besten Zeiten konnte ich am Handshake raushören, ob V.32, V.34 oder V.90 ausgehandelt wird, aber das liegt schon was zurück.

So, jetzt hat Rechner 1 einen Modulator und Rechner 2 einen Demodulator. Rechner 1 kann Rechner 2 also Daten senden, aber keine empfangen. Das ist für Datentransfers aber recht unpraktikabel, da man Rechner 2 manuell in Empfangsbereitschaft setzen muss und Rechner 1 danach in den Sendemodus. Das ist eher dieses Datasetten-Ding, tippe LOAD auf dem C64 und befolge dann das berühmte "Press Play on Tape" damit das Kassettenlaufwerk anfängt, zu senden.

Daher braucht Rechner 1 noch einen Demodulator und Rechner 2 einen Modulator, sonst kann er nichts zurückschicken, und selbst bei einem Datentransfer will man ja evtl. auch Bestätigungen zurückerhalten (Rechner 1: "Ich will dir was schicken" - Rechner 2: "Leg los" - Rechner 1: "Datenpaket" - Rechner 2: "Empfangen"...)

Eine Telefonleitung ist ja bidirektional/Vollduplex. Das gleiche brauchst du, wenn du sowas mit einem Soundmodem mit Hilfe einer Soundkarte so ein Erlebnis reproduzieren willst. Line-Out von Rechner 1 geht an Line-In von Rechner 2 und Line-Out von Rechner 2 an Line-In von Rechner 1. Das können zwei PCs, zwei Raspberrys oder ein PC und ein Raspberry sein. Dann auf beiden Rechnern eine Soundmodem-Software starten (ohne die geht es nicht). Diese müssen natürlich die passende Soundkarte ansprechen (ohne Konfiguration geht es also auch nicht).

Ab jetzt kann ich nur noch spekulieren, da ich das noch nie ausprobiert habe. Bei Modems für die Telefonleitung ist es ja so, dass ein Modem auf Empfangsbereitschaft ist, das andere ruft aktiv an und sobald das angerufene Modem rangeht, pfeift es munter in die Leitung und beginnt den Handshake. Ich gehe davon aus, dass ein Soundmodem permanent auf den Line-In lauscht und den Handshake beginnt, sobald es vom "anrufenden" Modem einen Träger/einen Handshake gesendet bekommt. Also mindestens mal einer der beiden Rechner muss aktiv eine Verbindung aufbauen, damit der andere reagiert, oder es muss auf beiden eine Verbindung gestartet werden.

Wie dem auch sei, ich hoffe, es hat geholfen und viel Erfolg.


UFOpilot 
Beitragsersteller
 19.01.2023, 01:14

Oh Gott :-)))))))

Ich bin mit Dataphon 2400 (Akkustikkoppler) und Datasette und Atari 800XL und PC mit /8/ Khz groß geworden :-)))))

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 00:11
@UFOpilot

Mhz - ist ein Schreibfehler von mir :-(

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 19.01.2023, 01:15

Ich wollte wissen wie man ein Soundmodem bedient. Wie es sich verhält und ob man da auch Hayes Befehle sendet.

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Nun denn ... Du brauchst kein TNC kaufen. Ein USB-Sound-Adapter reicht vollkommen aus.

Wie Du für erste Versuche das Ganze einrichtest, erklärt der Kollege hier:
https://dl1gkk.com/aprs-packet-radio-made-easy/

Und wenn Dir die Anleitung nicht reicht, dann wirst Du sicher unter den Schlagworten "Raspberry PI Packet Radio" im Netz haufenweise Infos zu dem Thema finden.

Denn ein USB-Sound-Adapter sollte am PI per Plug-n-Play funktionieren.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit meinem 8. Lebensjahr habe ich Funkgeräte in der Hand!

UFOpilot 
Beitragsersteller
 20.01.2023, 21:38

Ein TNC hat den Vorteil das er unbeaufsichtigt läuft. Er hat eine eigene cPU - ein ZX80 aus dem Sinclair :-)) Es kann mit der CPU selbstständig arbeiten und Datenpakete verwalten und Verbindungen suchen. Mit einer Software eigenständig arbeiten.

Daum gehts bei einem Hardware TNC2. Software kann es auch, aber ich könnte den TNC in eine Ecke stellen und ,,vergessen''.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 20.01.2023, 21:50

Nun denn ... Du brauchst kein TNC kaufen. Ein USB-Sound-Adapter reicht vollkommen aus.

Ich denke Mails und APRS sind 2 Paar Schuhe. Die Zwei Artikel gehen Hauptsächlich auf APRS ein. Und CAT habe ich vorher nie gehört oder gelesen.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 20.01.2023, 21:55

Denn ein USB-Sound-Adapter sollte am PI per Plug-n-Play funktionieren.

Ein Raspberry startet Betriebsysteme ahnlich wie mit einem Bootmanager nur eben ohne Manager :-)))))) Es gibt eine config.t x t in der man den Sound umleiten kann. Er kann auf einer Steckerbuchse liegen oder über USB. Den Anschluß ändert man mit einer Zahlenänderung. Leider funktioniert das bei mir nicht. Ein Lautsprecher geht nicht. Ich vermute ich brauche noch einen weiteren Schritt als nur die Zahlenänderung.

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Traveller5712  21.01.2023, 10:26
@UFOpilot

Viel zu kompliziert ... ich habe einen Raspberry PI400 laufen zuhause. Da dieser keinen Soundausgang hat, habe ich eine USB-Soundkarte bestellt. Diese habe ich auf einen USB-Port gesteckt, den PI hochgefahren - und der Sound hat sofort funktioniert.

... und wenn Soundwidergabe darüber funktioniert, funktioniert auch jedes Soundmodem. Dieses muss nur als Software gestartet werden und hat NICHTS mit dem Boot-Vorgang zu tuen.

Daher meine Empfehlung:

  1. Das Raspberry OS (oder ein anderes gängiges OS) neu aufsetzen
  2. USB-Soundkarte kaufen (die hier funktioniert beispielsweise tadellos)
  3. Einstecken, hochfahren, prüfen ob Soundwiedergabe funktioniert.
  4. Dann musst Du nur noch PAT als Packet-Radio Terminal installieren und gemäß der Anleitung ein Soundmodem wie direwolf einrichten.

Du hast gesehen: In der Anleitung ist das Thema "booten" und "config.txt" nicht vorgekommen.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 21.01.2023, 12:47
@Traveller5712

Ich dachte Direwolf wäre ein TNC?

Das was ich nutzen will ist etwas anderes. Ein Terminalprogramm reicht dafür nicht aus.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 23.01.2023, 19:48
@Traveller5712

Wie ist das Programm aufgeteilt? Alles in einem oder einzelne Programme?

Ich hätte gedacht ich brauche extra ein Soundmodem um dann Direwolf nutzen zu können. Interessant das es nicht so ist.

Läuft das nur auf der Console oder gibts auch ne Oberfläche (Gui) ?

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 10.02.2023, 07:14
@Traveller5712

Ich wußte aber nie wie man ein Software Modem benutzt. Offenbar stellt man die Baudrate ein, wählt das Gerät aus und läßt das Programm laufen.

Das erklärt keiner im Video. Muß das Modem im gleichen Task laufen oder nicht? Sowas erklärt niemand. Erklärbären zeigen wie man es downlodet und installiert und andere zeigen das es läuft. Erklären oft nicht wie sie es machten. Und dann ist die Schrift so winzig das man nichts aufschreiben kann.

Wenn Direwolf ein Modem hat muß man es aufrufen. Da muß man wieder ausführbare Dateien finden. Solche würde ich go oder run oder start nennen. Und als root oder nicht als root nutzen.

TinyOS soll BSD sein, damit werde ich es mal testen. Mir fehlt noch eine Antenne.

Mfg

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Traveller5712  10.02.2023, 18:05
@UFOpilot

Direwolf IST das Soundmodem!

Installiere dieses (gemäß seiner Installationsanaleitung), stelle im Packet Radio Terminal Programm Direwolf als Modem ein - fertig!

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 00:27
@Traveller5712

Ich habe es getestet und mußte nix umstellen. Linux verbessert sich oft.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 00:33
@Traveller5712

Das hatte ich mal gelesen. Und wenn ich direwolf starte steht da was von 1200 Baud, also das richtige was ich suchte. Ich hatte nur vorher das Soundmodem 7ZH oder so ähnlich bei Windows entdeckt und bei Linux das soundmodem und beide verstand ich nicht wie ich es nutzen müßte.

Mir hätte halt grob eine Anleitung geholfen, welche Programme etwas erledigen.

Bis jetzt habe ich ax25d als Demon und direwolf und fbb als Mailbox. Aber was wichtiges zu finden fand ich sehr schwierig, weil das kaum einer erwähnt. Und Leute bei Youtube zeigen nur das es funktioniert.

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 00:35
@Traveller5712

Ohhh - sehr interessant - ich habe linpac gefunden als Terminal-Programm. Solche kurzen knackigen Hinweise finde ich sehr gut. .

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UFOpilot 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 00:25

Hallo Traveller5712 Du bist Gut :-) Ich habe jetzt mit Headset speaker test meine Sounkarte gefunden, bzw den Ausgang. hw:2

Mit alsamixer sieht man wenig. Bei Pulsaudio sieht man wenigsten ein Balken der sich bewegt.

Den TNC wollte ich kaufen, weil der alleine laufen könnte.

Und um AX25 nutzen zu können gibts den Demon ax25d.Ich bin also etwas weitergekommen.

Ein TNC wäre zu teuer. Und die eins haben und zeigen verkaufen nix und die anderen bieten ihn nicht an, weil sie glauben das Hobby ist tot :-))

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