Wie fühlt es sich an Transsexuell/Transgender zu sein?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich kann da nur für mich sprechen, da ja auch nicht jeder gleich ist.

Ich habe das mit ungefähr 10/11 Jahren das erste mal gemerkt, ich wusste da aber noch nicht, dass es sowas wie Trans gibt wesswegen ich auch meine Gefühle nicht richtig zuordnen konnte.

Für mich war die Brust am schlimmsten, sie war zwar nicht groß, aber dennoch da. Es fühlte sich so an als wäre ich eingesperrt und am liebsten hätte ich sie mir einfach abgerissen, dass Gefühl eingesperrt zu sein und nichts daran ändern zu können war einfach nicht toll.

Mit 11 bekam ich auch das erste mal meine Periode und jedesmal gings mir desswegen richtig mies und das nicht nur wegen dem nervigen Blut und den schlimmen schmerzen, es war einfach falsch ich weiß nicht ich wollte das einfach nicht ich habe darunter jedesmal aufs neue gelitten auch wenn ich die nur alle 2 Monate für nh Woche hatte es war einfach schrecklich.

Mein Umfeld ist größtenteils gut damit umgegangen also daheim (Mutter, Schwester) wurde es sofort akzeptiert gerade auch meine Mutter hat immer hinter mir gestanden und mich unterstützt. Mein Vater hingegen hat sehr lange gebraucht er hatte auch mit Unterschreiben von Dingen (Hormontherapie, etc.) gezögert, weil er nicht daran Schuld sein wollte, falls ich es irgendwann bereuen sollte.

Lehrer haben mich auch sofort unterstützt und Mitschüler hatten auch nichts dagegen.

Meine Stiefmutter hat es nie akzeptiert also irgendwann hat sie in Gegenwart von mir auch die richtigen Pronomen genutzt aber ansonsten nicht.

Ansonsten hat es früher oder später jeder akzeptiert also von der Familie her.

Das beste was man tun kann wenn jemand, dem einem nahe steht ist die Person einfach zu akzeptieren egal wie viel Zeit man selbst brauch, aber man sollte es versuchen und nicht von Anfang an komplett ablehnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm
Wie es sich anfühlt im Falschen Körper geboren zu sein?.

Nicht toll. Bei mir fings mit etwa 12 an. Fing erst damit an, das ich mich eigendlich mehr, für Sachen interessiert habe. Die meine Mutter macht oder gemacht hat. Ich meine ich hab nen Älteren bruder und nen Handwerklichen Vater. Mein Vater, wollte immer , das ich irgendwelche Handwerksachen, mit helfe. Mit hat das immer nur angekelt, zumindestens damit fings an. Ich hab lieber Gekocht, Kaffee getrunken, Gebacken, Fernseh geguckt.

Später gegen 13, hab ich noch Nargellack und Sachen meiner Mutter heimlich getragen (Wenn die nicht da waren).

Eigendlich, wirkich die Größte Blöde Zeit meines Lebens. Das hat mich wirklich damals Psychsich fertig gemacht. Nen Krassen Bart damals bekommen , Bauch/Schulter/rückenhaare/brusthaare.

Ich musste damals deswegen oft Heulen. Hab mich 3x Pro Tag Nassrasiert. Ich konnte nicht mal schlafen, wenn ich Stoppeln, gefühlt habe. Musste damals selbst meine Spiegel abhängen. Alles verdunkeln. Weil ich es gehasst habe, mein Körper anzusehen .

Manche..beschreiben es als *Wunsch*..bei mir wars nen Teil von mir. Wunsch wäre vlt übertrieben. Ich hatte träume so zu sein, quasi wie ich jetzt bin.

Ich sag mal so , das Körperliche Wohlbefinden , inne Jugend /vor pubertät zeit, war normal. ich denke wie bei jeden anderen Menschen. Aber danach, fängs an, wie nen Wahrer Albtraum (quasi ) zu werden.

Tipps wie du freunde etc, behandeln kannst wenn sich ne Nahstende person, als trans outet
  1. Versuch nicht alles Perfekt zu machen. Also wegen Namen und Pronomen. Daran Scheitern, selbst die Eltern und Verwandten. Das ist ne gewohnheitssache. irgendwann, wirste die person so nehmen, nennen. Wie die sich wohl fühlt
  2. Versuch , vlt der person bei nen Arzt / oder psychotherapeut suche zu helfen
  3. Mach der Person auch Klar, das die Person nicht Zwingend irgendwelche Sachen anziehen MUSS, um als Frau /Mann sich zu fühlen. Hier auch schon was gelesen. Das ne Person vor ne Hormonetherapie also MZF. Angefangen hat nen BH zu kaufen oder irgendwelche Röcke../Kleider. Ich meine die letzten 2 Kann man machen. Aber nen BH zu Tragen..wenn man keine Brüste hat bzw. selbst mit Hormonetherapie , zu kleine damit nen BH sinn machen. Also um Den rücken zu entlasten.
  4. Ggf. wenn Person X noch inne Schulzeit ist, versuch mit Lehrer/in oder Direktor/in darüber zu reden. So kann man ggf. Mobben verhindern .

Wie mein Umfeld damit umgegangen ist?.

Meine Eltern, waren nicht wirklich überrascht. Hab erst mich mit 30 geoutet, wo ich meine Hormonetherapie nach 17 jahren , endliczh angefangen habe.

Ich meine, ich hab Pinke Sachen sehr oft Angezogen. Meine Haare waren eher weiblich bzw. nen Weiblicher haarschnitt. Bzw. meinte Tante und Onkel waren etwas überrascht. Aber auch an sich Positiv.

Da ich von Zuhause arbeite bzw. für mich selber. Brauche ich mich da nie outen, oder irgendwie rechtfertigen.

Meine Freundin, aus Russland hat mich so kennen gelernt wie ich bin.Sowie liebt mich wie ich bin.

Bzw. für ihre Eltern, war ich anfangs Komisch . Aber die Wertschätzen mich mittlerweile auch.

Hab mit meinen Nachbarn wenig bis garnichts zu tun. Sowie mir geht die Meinung, von Leuten mit den ich nichts zu tun habe oder haben will. Ehrlich gesagt , am Arsch vorbei (Sorry umgangssprache).

Hab schon lange gelernt. Man sollte die Meinung von leuten, mit den man eh nichts zu tun hat. Komplett ignorieren. Man sollte einfach, im Leben selber glücklich werden. Tuen was man für richtig hält.

Falls du irgendwelche Rückfragen hast, steh ich auch gerne zur verfügung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Am besten fühlt es sich an, wenn kein großes Thema daraus gemacht wird. Also wenn nach einem Outing einfach akzeptiert wird, was die Person empfindet und sie weiter mit Respekt behandelt wird. Ohne übergriffige Fragen, die oft einfach nicht in die Situation passen.

Wichtig ist auch, dass man akzeptiert, wenn man nicht alles nachempfinden kann. Also wenn man beispielsweise eine trans Person zum Schwimmen gehen einlädt und sie ablehnt, weil sie sich einfach unwohl fühlt, sollte man nicht sowas erwidern wie „Stell dich nicht so an, da warst du doch früher auch immer dabei!“.

Oft ist es auch einfach tagesformabhängig, wie ausgeprägt die Dysphorie einer Person ist. Während es in der Anfangsphase Tage gab, an denen ich meine Brüste oder die verhältnismäßig hohe Stimme gut ignorieren konnte, gab es auch Tage, an denen ich aus genau diesen Gründen niemanden sehen wollte.

Mein Umfeld hat das eigentlich sehr gut gemacht, indem mich der Großteil einfach mein Ding durchziehen ließ.

Jetzt habe ich gerade gesehen, dass du Lehrerin werden willst - willkommen im Club! ;)

Dann nochmal ein Rat speziell dafür: Vermittle am besten von Beginn an, dass Vielfalt kein Problem, sondern ein Geschenk ist. Das formuliere ich bewusst so allgemein, weil da natürlich noch viel mehr dazu gehört, als nur trans Personen. Außerdem solltest du idealerweise immer versuchen eine Vertrauensbasis mit Schüler:innen und deren Eltern aufzubauen. Wenn sich jemand explizit dir anvertraut, ist das schon ein gutes Zeichen.

Was mir in der Schulzeit auch sehr geholfen hat (ich habe mich mit 16 geoutet), waren Lehrer:innen, die ihre Kolleg:innen aufgeklärt und sich für mich eingesetzt haben. Klar, zu einem Großteil musste ich mich selbst darum kümmern, dass ich mit meinem gewünschten Namen angesprochen wurde etc. aber hinter den Kulissen lief da doch einiges, dass mir das dann sehr erleichtert hat.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich sehr gerne melden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans