Wie fördere ich sanft seine Selbstständigkeit im Haushalt?


07.07.2024, 21:10

Ich habe ihn z.B. heute vorhin gefragt, ob er nur mal den Müll raus bringt und er sagte: NEIN, kein Bock. Ich war sprachlos. Meine Frau sagte nichts, und sie hat den Müll dann raus gebracht.

6 Antworten

Meine Reaktion wäre gewesen: Okay dann habe ich aber kein Bock deine Wäsche zu waschen und für dich zu kochen...

ich würde demonstrativ nur für mich und meinen Mann kochen und nur unsere Wäsche waschen.

Die Reaktion kannst du natürlich vorher ankündigen. so nach dem Motto: Wir sind ein gemeinsamer Haushalt, jeder macht Dreck und jeder muss den auch weg räumen. auch du. Will er es trotzdem nicht dann kündige halt an dass er ab nun für seine Sachen selbst zuständig ist da er sich aus der Gemeinschaft ausschließt.

Vielleicht habt ihr auch 2 WCs... dann benutzt und putzt er eines und ihr das andere.

es wird schwierig sein ihn an der gemeinsamen Hausarbeit heranzuführen, wenn er noch nicht erkennen kann, dass er bei euch wohnt, isst und alles bisher gemacht bekommt.

und nur da kannst du ansetzen, seine Wäsche, sein Essen, wofür er selber seinen Beitrag mit leisten muss. mein Sohn ist nun schon 33 und es war ein zähes Ringen, dass, gewisse Dinge selbst übernahm.

-das eine Mal stolperte er über seine leeren PET-Flaschen und fluchte was das Zeug hielt und als er runter kam, konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen mit einem Spruch... naja, jetzt schafft er es die an unsere Sammelstelle zu legen...

aber die Übernahme des Putzens vom Bad, inklusive WC, 1 x im Monat, war ne echte Herausforderung (wir machen es wöchentlich) und letztlich können wir nur noch über die Miete die regelmäßig erhöht wird, kompensieren... und natürlich wollen wir dass er seinen Lebensmittelpunkt findet, der kann doch nicht , will aber, ewig bei uns wohnen.

viel Glück, kann ich dir nur wünschen... und verzweifle nicht dabei...


Shoegal1513  16.07.2024, 00:03

33? 😵 sorry aber das hätte ich schon lange abgestellt..

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Shoegal1513  17.07.2024, 18:24
@buddl1358

Es ist einfach, wenn du es dir nicht kompliziert machst. Nichts mehr machen, dann muss er eh ins tun kommen.

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buddl1358  18.07.2024, 19:05
@Shoegal1513

wir haben da auch nix mehr gemacht... aber so wie er da lebt, einfach nur traurig und elende disk zum ausziehen.... aber darüber kann nur wer befinden, wenn im eigenen Haus so läuft.

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Sah: wir lieben dich und haben dich gern hier! Aber wir sind n Haushalt und jeder muss Aufgaben erledigen. Das sind die Aufgaben pro Woche, die wir alle haben. Such du dir 5 Stück davon aus und die erledigst du wöchentlich.

ich vermute, er ist eher in dem Bereich wie n kleines Kind, weswegen ich bei ihm evt mit Belohnung arbeiten würde.

bei uns war es damals: pro Woche erledigter Aufgaben gab es einen Stern (strich). Nach 50 strichen haben wir was unternommen. Haben wir die Aufgabe nicht erledigt, wurde ein Strich (Ausnahme Krankheit) entfernt.
möchte er den Führerschein machen? Dann könnt ihr es auch so machen wie bei meiner Schwester. Sie kann sich finanziell nicht den Führerschein leisten. Aber sie hilft meinen Eltern oft. Im Gegenzug bezahlen meine Eltern ihren Führerschein .


anonym0507  07.07.2024, 21:27

Finde ich gut, aber 50 Wochen (also fast ein Jahr) auf eine Belohnung zu warten finde ich zu viel und das mit dem Striche wegnehmen würde ich auch nicht machen. Man möchte ja erwünschtes Verhalten positiv bestärken, dafür muss man nicht gleichzeitig das unerwünschte bestrafen und wieder was von der Belohnung weg nehmen. Und je näher die Belohnung an der Aktion dran ist, umso eher wird das verknüpft, auch deswegen finde ich 50 Wochen zu lang. Lieber mehr kleine Belohnungen!

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Missy274  07.07.2024, 21:32
@anonym0507

wir konnten pro Woche fünf verdienen, zudem konnten beide Kinder zusammen sammeln. Bedeutet: 10 Striche pro Woche waren bei uns maximal drin. Heißt: alle 5 Wochen ne Belohnung. Das war aber eher was kleines in der Nähe. Bspw Besuch im Freibad mit einer Portion Pommes und einem Eis. Wollten wir was größeres wie n Besuch im Heide Park, dann haben wir das angesprochen und mussten 100 sammeln. Und deswegen nahmen meine Eltern auch Striche wieder weg. Du musstest ja merken, oh das war blöd diese Woche. Jetzt muss ich ne Woche länger auf den Freibadbesuch warten

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anonym0507  07.07.2024, 22:37
@Missy274

Okay, dann war das Missverständlich formuliert in deiner Antwort mit der Anzahl an Strichen. Da steht pro Woche erledigter Aufgaben ein Strich. Das wegnehmen halte ich nach wie vor für keine gute Sache. Denn wenn man in 50% der Fälle alles erledigt und in den anderen 50% nicht steht man am Ende genauso da als hätte man gar nichts gemacht, das ist nicht wertschätzend und pädagogisch sinnvoll.

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Ich vermute, deine Frau und du steckt in einem Dilemma. Aufgrund der erlittenen Traumata behandelt ihr den Jungen wie ein rohes Ei. Das kann ich sehr gut verstehen, aber das wird euch alle drei auf Dauer frustrieren. Nehmt beide den Jungen in die Pflicht, er ist immerhin schon 17. Lässt euch nicht auf der Nase rumtanzen, das belastet euer Verhältnis.

Vielleicht benötigt ihr ein wenig Rat von den Sozialpädagogen vom Jugendamt.

Wieso denn sanft und behutsam? Wegen Trauma? Ich habe selbst Trauma und selbst in Einrichtungen für psychisch kranke, muss man sich an einen Putzplan halten ob einen das gefällt oder nicht. Es kommen Betreuer die das kontrollieren. Ihr tut ihn damit kein Gefallen in dem ihr ihn mit Samthandschuhen anfasst, dann müsst ihr eben konsequent sein. Wie bei gesunden Kindern/ Jugendlichen auch. Du wohnst hier bei uns und musst dich wie alle anderen am Haushalt beteiligen, sonst kannst du in einer Einrichtung für psychisch kranke wohnen aber die werden das auch nicht lange mit machen. Stimmt zwar nicht, weil sie selbst kein bock auf Kontrolle haben aber ist ja egal. 😂 ja oder geld wird gestrichen was auch immer. Setzt euch durch, muss ja nicht durch anschreien passieren, ganz normal. Klar, wird er nicht begeistert sein und rebellieren aber auch nur um zu testen wie weit er kommt. Darf man nicht ein knicken, selbst wenn er schreit oder Sachen wirft nicht. Bekommt er einmal sein Willen, weiß er wie das läuft und hat euch in der Hand. Bleibt ruhig aber konsequent.