Wie findet ihr Südtirol?
Also bin Südtiroler und würde gern mal wissen wie z. B. andere die Region einstufen
8 Antworten
Ich war nie da, will aber unbedingt hin. Auf Bildern sieht es wunderschön aus, meine absolute Traumlandschaft. Schöner geht kaum.
Ich war schon mehrmals in Südtirol, vorallem in der Gegend von Kaltern und Tramin. Also dort wo es guten Wein gibt. Mir gefällt der Region sehr gut. Auch Bozen mit dem Ritten ist eine Reise wert. Die Südtirolcard für den ganzen öffentlichen Verkehr bis runter nach Trient ist ein grossartiges Angebot.
Gute Mischung aus weltoffen, fortschrittlich, traditionell und sportlich. Genau wie Tirol, nur dass ihr noch guten Wein habt.
Selbstverständlich gibt es in Nordtirol Weinberge. Mir persönlich schmeckt am besten der Romediwein, der in Thaur angebaut und gekeltert wird. Er ist mengenmäßig nicht viel, aber qualitätsmäßig sehr gut.
Ich lebe am nordlichsten Punkt der Donau. Dort werden auch ein paar hundert Flaschen Wein gekeltert. Immerhin ein Relikt der Römer.
Vermutlich Regensburg. Ich weiß den dortigen Wein zu schätzen. Allerdings ist er kein Relikt der Römer. Im Gegenteil: Die Römer haben auf ihrem Drang nach Norden mit Erstaunen festgestellt, dass es dort bereits Wein gab, teilweise besser als ihrer. Vor allem in der Verarbeitung und der Lagerung des Weines waren die Räter den Römern weit voraus, weil sie bereits Holzfässer kannten, während die Römer sich noch mit den zerbrechlichen Amphoren abplagen mussten.
Ich glaube, die Räter gab es nicht in diesem Donausumpfland. Oder sind Räter auch Kelten. Waren die nicht eher im heutigen Südtirol ansässig.
Das Gebiet der Räter erstrecke sich zeitweise vom heutigen Südtirol (etwas südlich von Bozen) bis an die Donau mit Regensburg (von den Römern Castra Regina genannt) am nördlichsten Punkt. Im Westen ging Rätien bis an den Bodensee. Die wichtigste Stadt war Augsburg (Augusta Vindelicorum). Im Osten schloss sich das norische Königreich, später Provinz Noricum, an. Von den Rätern lernten die Römer die Holzbearbeitung, besonders die Produktion von Holzfässern, von den Norikern lernten sie eine verbesserte Eisenherstellung und bessere Pferdezucht.
Die Räter waren kein einheitliches Volk, sondern die Sammelbezeichnung der Römer für die Stämme, die sie im beschriebenen Gebiet zwischen den Helvetiern im Westen, den Boiern im Norden und den Norikern im Osten angetroffen haben. Im südlichen Teil des rätischen Gebietes gab es in der Sprache der Inschriften etruskischen Einfluss, im nördlichen Bereich keltischen Einfluss, ohne dass es sich deswegen um Etrusker oder Kelten gehandelt hat.
Ich finde Südtirol schön. Aber die Zahl der Italiener sollte nicht weiter zunehmen, damit der Charakter des Landes nicht noch mehr verändert wird.
Ich finde, dass ohne uns Italiener Südtirol nicht dasselbe wäre! Gerade dieses leicht italienische (was in Tirol Österreich offensichtlich nicht vorhanden ist) macht es doch so besonders!
Ich denke nicht an ein Südtirol ohne Italiener, sondern an deren ständige Zunahme. Dadurch wird der Charakter des Landes immer mehr verändert, auch verschieben sich die politischen Machtverhältnisse.
Das Wort Kulturimperialismus ist nicht meine Erfindung. Südtirol ist ein Musterbeispiel für den in der Wissenschaft üblicher Weise verwendeten Begriff. Italien hat den südlich des Brenners gelegenen deutschsprachigen Teil Tirols (mit ladinischer Minderheit) mit dem Vertrag von St. Germain von 1919 als Kriegsbeute zugesprochen bekommen und seither alles getan, um die einheimische deutsche Kultur zu vernichten und durch die italienische zu ersetzen. DSas erfolgte unter dem Faschismus mit brutaler Gewalt, während heute die Methode Zuckerbrot und Peitsche angewandt wird. Am Ergebnis ändert sich wenig.
Ich habe dich mißverstanden, indem ich dachte, "Kulturimperialismus" bezog sich auf meine Einschätzung. Wir sind aber einer Meinung.
Ich denke keinesfalls nur an Südtiroler, sondern auch an Ladiner, an Basken und auch an Sorben. Ich möchte, daß alle Minderheiten geschützt werden und nicht durch Überfremdung verschwinden. Der kulturelle Reichtum soll bewahrt werden. Leider strebt der aktuelle "Zeitgeist" dessen Zerstörung an.
Es geht nicht nur um Minderheiten, auch kulturelle Mehrheiten müssen verteidigt werden!
Ich mag den Fojaneghe von Bossi Fedrigotti, und zum Skilaufen ist es auch schön.
Aber ansonsten will ich Meer. Wandern und Klettern sind nicht meins.
Die Kellerei der Grafen Bossi Fedrigotti macht hervorragende Weine, und der Fojaneghe ist einer der besten. Allerdings hat das Ganze mit Südtirol nichts zu tun, denn der Sitz der Kellerei befindet sich in Rovereto, also im südlichen Zipfel des Trentino. Auch die Weingüter der Grafen, rund 40 ha, befinden sich alle im Trentino. Zur Definition: Unter Südtirol versteht man heute ausschließlich die Provinz Bozen, unter Trentino die Provinz Trient. Vor dem Ersten Weltkrieg, als das gesamte Gebiet noch zu Österreich gehörte, war alles Tirol, und zwar wurde das heutige Trentino entweder als Welschtirol bezeichnet oder aber, gemeinsam mit der heutigen Provinz Bozen, als Südtirol. 1923 wurde der Name Tirol auch in allen Abwandlungen verboten. Aus Welschtirol wurde Trentino, aus Südtirol "Alto Adige", eine französische Erfindung aus der napoleonischen Zeit (Haute Adige hieß es damals). Seit 1972 darf der Name Südtirol wieder offiziell verwendet werden, aber nur für die Provinz Bozen. Die Provinz Trient wird als Trentino bezeichnet.
Südtirol ist nicht "genau wie Tirol", sondern es ist Tirol, wie der Name eigentlich schon sagt. Tirol besteht aus Nord-, Süd- und Osttirol, und in allen drei Landesteilen wird guter Wein produziert, in Osttirol allerdings nur sehr wenig, in Nordtirol wenig und in Südtirol zu viel..