Wie findet ihr Karl Lauterbach?
Meiner Meinung nach ist er insgesamt ein kompetenter Politiker. Er ist für ein Tabakwerbeverbot, für die Legalisierung von Gras, ist Kritiker des deutschen Schulsystems usw.
Was Corona angeht finde ich ihn aber absolut hysterisch und lehne seine Positionen ab, ich bin halt gegen die Maßnahmen.
8 Antworten
Unser Lauti hätte als niedergelassener Kassenarzt - so Aug in Aug - eventuell die Wurst nichts auf dem Brot verdient.
So wurde er halt Politiker.
Was Karl Lauterbach in Bezug auf Corona sagt, hat Hand und Fuß. Du lehnst es nur ab, weil es nicht das ist, was du hören willst.
Ich bin froh, dass wir solche Leute haben.
Naja, er prognostizierte eine 2000er Inzidenz und massiv steigende Todeszahlen. Beides trat nicht ein.
Außerdem unterschätzt er die Folgen von Lockdowns und ignoriert Lockdown-kritische Studien.
Er hat recht:
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die Öffnungspläne einiger Bundesländer als verfrüht. "Ich finde es fatal, dass erneut der Wettbewerb stattfindet, welches Bundesland am schnellsten lockert", sagt er dem "Handelsblatt". Ein derartiger Flickenteppich müsse eigentlich verhindert werden. Lauterbach kritisiert zudem Pläne für eine Lockerung im Tourismus-Bereich ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100: "Für Öffnungen braucht es eine deutlich niedrigere Inzidenz, etwa bei 50 oder noch niedriger."
Ich halte ihn für sehr kompetent und viele seiner Meinungen und Ansichten für gut.
Sein Auftreten, Sprachstil und Betonung sind aber sehr 'eigen' und anstrengend.
hmm, da gehen die Meinungen aber deutlich auseinander...
Er lag häufiger richtig als die allermeisten, aber natl. niemand perfekt. Am Ende liegt das an seiner Kompetenz und seinem Engagement...
Wie es scheint, liest er jeden Tag, bzw. Abends, oder unterwegs alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema und weil er eben ein Fachmann ist, kann er sich dadurch eine sehr fundierte Meinung bilden. Das heißt quasi, dass er permanent auf dem aktuellen Stand der Forschung ist, obwohl er ja gar nicht selbst forscht (bzw. forschen lässt).
Er prognostizierte für Mai eine Inzidenz von 2000 und massiv steigende Todesfälle. Beides trat nicht ein. Karl Lauterbach geht in seinen Modellen immer von durchgehendem exponentiellem Wachstum aus und kommt deshalb jedes mal auf irrsinnig hohe Werte, eigentlich gibt es das aber nur am Anfang einer „Corona-Welle“, „Grippewelle“ oder was auch immer, das Wachstum flacht mit der Zeit generell immer weiter ab.
Außerdem leugnet er die Saisonalität von Coronaviren, befürwortet Ausgangssperren und macht die Notbremse für die aktuell leicht sinkenden Fallzahlen verantwortlich obwohl das ziemlicher Quatsch ist und man einen Effekt erst in ca einer Woche sehen könnte.
Er postet auf Twitter auch immer nur die Studien die ihm passen, also Pro-Lockdown etc sind, maßnahmenkritische Studien ignoriert er.
Seine Aussagen zum Bildungs- und Sozialsystem von Deutschland sind da deutlich weniger tendenziös.
Das man sich (ganz allgemein) bei der 3. Welle 'verschätzt' hat (obwohl die Maßnahmen sehr spät und nicht sehr streng kamen), wundert mich auch sehr...ob das jetzt 2000 waren, kann ich nicht beurteilen. Immerhin gibt es auch immer noch Leute, die alle Regeln kippen und alles öffnen wollen! OHNE Maßnahmen wären wir jedenfalls ganz wo anders und die 70k Oper der 2. Welle durch den LockDownLight sind ein Skandal! Da bin ich eher froh, dass es wohl in der 3. Welle doch nicht so viele werden, was aber nicht an den Maßnahmen liegt, sondern eher an der (auch häufig kritisierten) DrohKulisse!
Auch bei dem 2. Punkt denke ich, 'better save than sorry'! Ich würde zwar spontan auch denken, dass allein aufgrund des Wetters das Risiko ab Mai stark sinkt, während die Fachleute sagen, dass es nur einen geringen Einfluss auf den R-Faktor hat! Immerhin gehen die Inzidenzen in Indien und Brasilien durch die Decke und denen nutzt das warme Klima wenig!
Etwas ist es mMn immer noch wie vor einem Jahr! Damals waren die Zahlen niedrig und man wusste nicht genau warum! Es gibt viel zu viele Einflussmöglichkeiten, die man tatsächlich nicht 100 %ig steuern kann! Der härteste Lockdown nutzt nyx, wenn sich viele in der Bevölkerung nicht dran halten. Andererseits kann man ggf. auf die härtesten Maßnhmen verzichten, wenn die Bevölkerung von selbst ihre Kontakte einschränkt!
Dies scheint ein wichtiger Unterschied zw. 1. und 2. Welle zu sein. Die Reduktion der Kontakte war bei der 1. deutlich stärker als in der 2. Keine Ahnung, wie die jetzt in der 3. war!
Ich persönlich gehöre aber auch zu den Leuten die alle Maßnahmen aufheben würden, nach schwedischem Vorbild. Das einzige was ich machen würde wäre wie in Schweden eine Besucherzahlbegrenzung für Geschäfte, die Infektionen spielen sich ja drinnen ab. Schweden hatte anfangs sehr viele Todesfälle bei Alten, das hat aber nichts mit dem fehlenden Lockdown zu tun, genau das gleiche passierte uns im Dezember und Januar nämlich auch, trotz Lockdown. Der Staat hat versagt die Risikogruppen zu schützen.
Texas und Florida kommen ebenfalls ohne Maßnahmen zurecht, ohne beim Impfen viel weiter als wir zu sein(die hängen für Ami Verhältnisse hinterher). Im Januar war ich noch für die Maßnahmen, dann habe ich mich aber darüber informiert dass es in anderen Ländern auch ohne geht, außerdem habe ich damals die Kollateralschäden der Lockdowns unterschätzt. Ich habe ich mich auch von der Regierung belogen gefühlt als sie im November paar Wochen Lockdown ankündigten und es dann ein monatelanger Lockdown, sogar ein Dauerlockdown, ohne Aussicht auf Ende, wurde.
Auch härtere Lockdowns als wir sie haben sind in vielen Ländern krachend gescheitert. Frankreich, Belgien, Niederlande, nur 3 unserer Nachbarländer als Beispiele.
Schweden ist aber voll gegen die Wand gefahren und kein Vorbild, für fast niemanden in der Welt.
Und D hatte noch gar keinen LockDown und der November war ein Witz, mit dem man eine so hohe Fallzahl produziert hat, die man ab Dezember gerade so stoppen, aber kaum verringern konnte!
Man war zu spät, zu in konsequent, nicht vorbereitet und hat nicht die Möglichkeite genutzt, die es längst gab! All das würde wohl auch KL sagen und eine SchwedenStrategie wäre noch katastrophaler geworden!
Schweden hat nur am Anfang beim Schutz der Alten versagt. Seit November letzten Jahres haben sie ähnliche bis geringere Corona-Sterbezahlen wie wir in Deutschland, siehe „Our World in Data“. Gerade 2021 eher geringere. Was in Schweden auch zur anfänglich hohen Sterblichkeit beigetragen hat war dass die Alten dort enger mit ihren Familien zusammenleben, Altenheime sind eine ziemliche Ausnahme.
Die Kollateralschäden der Lockdowns sind massiv, gerade Kinder leiden da sehr. Der Schaden ist größer als der Nutzen.
Covid Lockdown Cost/Benefits: A Critical Assessment of the Literature
„By August there was enough information available to show that any reasonable cost/benefit analysis would show that lockdown was creating more harm than good. It is unreasonable to suggest that a proper decision could not have been made in the fall when the second wave of infections hit.“
http://www.sfu.ca/~allen/LockdownReport.pdf
Ich persönlich finde man hätte es wie in Schweden machen sollen, jedoch mit einer Ergänzung: Man hätte einen Impfturbo starten sollen, Vorbild USA. Exportverbot für Impfstoff und massig Geld in die Hand nehmen damit die Firmen hier in Deutschland neue Produktionskapazitäten bekommen. Dann hätte Deutschland ähnlich schnell wie die USA impfen können. Wir haben immerhin Biontech im Land ansässig, „Germany First“ wäre umsetzbar gewesen.
Kann den Punkten von dir nur Zustimmen, mit Ausnahme derer die sich auf Corona beziehen. Ich finde die Maßnahmen waren teilweise deutlich zu locker und könnten auch aktuell strenger sein.
Das sehe ich ganz anders, finde die Maßnahmen unverhältnismäßig. Der Nutzen wird von vielen überschätzt, die Kollateralschäden unterschätzt.
Kann ich auch verstehen den Standpunkt. Trotzdem bin ich der Meinung, man hätte früher schärfer eingreifen sollen um so diese ganzen Wellen abzufangen.
Bei Corona lag er halt oft daneben und ist ziemlich hysterisch finde ich.
Insgesamt aber kompetent, auf jeden Fall besser als Jens Spahn.