Wie findet ihr es?
Das sich in 200 Jahren niemand mehr an euch erinnert? Soll ich deswegen vielleicht ein Buch schreiben? Um wenigstens einen Teil meines Geistes schriftlich festhalten? Aber wer liest das schon...
12 Antworten
Wer weiß, irgendwer der das grad liest startet in 30 Jahren überraschend den dritten Weltkrieg. (Deutschland hat dafür ja ne vielversprechende Quote.) Der bleibt dann auch noch in 200 Jahren in Erinnerung!
Jokes aside, Wir wissen das ja gar nicht, vielleicht lesen das hier gerade durchaus Personen, die die Welt noch bedeutend verändern werden. Und selbst wenn nicht, man muss sich nicht an alles erinnern. An das denken was ist, nicht an das was war oder was mal sein könnte. Mit dem Denken in die weit entfernte Zukunft oder Vergangenheit vergisst man gerne das eigentlich Wichtige: Das Hier und Jetzt. Mach was aus dir, dann erinnert man sich in 200 Jahren ja vielleicht tatsächlich an dich? :)
Solange Du nicht wie James Joyce schreibst, der gesagt hat (und damit Recht hatte) das sich die Professoren noch in hundert Jahren darüber Gedanken machen werden was er wohl gemeint hat, ist es eher unwahrscheinlich das man Deine Werke liest.
Allerdings weiß man ja nie, wenn in 1000 Jahren, nach der 3.Apokalypse die Erde wieder neu bevölkert wird könnte es ja genau Dein Buch sein was zukünftige Mad-Maxianer wiederfinden und Du wirst sogar als Gott verehrt.
Aber ansonsten geht es Dir vermutlich wie den 99,99% der Menschheit und alles ist Staub.
Ein guter Anfang, um zu verstehen, dass man als Individuum eigentlich nicht wichtig ist und dass man, will man wirklich etwas schaffen, sich mit den Größten der Großen messen muss.
Ein Buch zu schreiben oder Bäume zu pflanzen ist schonmal eine gute Idee, wenn Du etwas schaffen willst, das erhalten bleibt. Gegebenenfalls würde ich Dir empfehlen, genau zu überlegen, was es sein soll und welches Bild es von Dir vermitteln soll.
Am langlebigsten sind bahnbrechende religiöse und philosophische Schriften, überragende Bauwerke, große Dichtung, Musik und schließlich sonstige Bücher und besondere wissenschaftliche Studien.
Das sich in 200 Jahren niemand mehr an euch erinnert?
Für mich ist das ok, vermutlich, weil ich diesbezüglich keine Ängste habe.
Habe allerdings auch Kinder. Könnte mir vorstellen, dass diese Tatsache womöglich beruhigt.
Berühmt-sein-wollen, könnte ich mir gut vorstellen, kommt nach der Angst davor, vergessen zu werden.
Menschen aber haben nun mal auch einen Wunsch, der Nachwelt etwas von sich weiterzugeben. Das wäre wie sich fortpflanzen, etwas von sich weiter geben, um die Existenz weiter zu sichern, um nicht auszusterben, um das Überleben unserer Art zu sichern.
Hängt wohl auch mit der Angst vorm Tod zusammen.
Da gibt es einige Angebote dafür, um sich als Erinnerung zu präsentieren bzw. inszenieren.
Vor 300 Jahren ließ man sich groß malen, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Heute kann man dafür gut KI einsetzen.
https://www.lacma.org/lab/project/hereafter-institute
Dieser Markt wurde längst erkannt und erobert. ;-)
Hier gibt es einen Chat mit einem Untoten, dessen Freundin wohl nicht loslassen wollte / konnte.
Auch mal interessant von dieser Seite:
https://www.spiegel.de/spiegel/digitale-unsterblichkeit-eugenia-kuyda-ueberlistet-den-tod-a-1132067.html
Nichts wird langsamer vergessen als eine Beleidigung und nichts eher als eine Wohltat. Martin Luther
Oder versuchst es auf kreative Art auf diese Weise .... ;-)
Am angenehmsten für dich aber wird es sicherlich sein, vorab tief deine eigene Motivation zu allem zu ergründen, damit du genau weißt, wie dein Motor heißt und warum du was tun willst.
Grundsätzlich kann Vergessen auch große Gnade sein.
Aber wer liest das schon...
Genau das war auch mein erster Gedanke.
Ich baue mir ne Gruft mit zugemauertem Eingang!