Wie entwöhne ich einem Jack Russel das jagen ab?
Guten Tag. Ich habe von meiner verstorbenen Mutter den 5-jährigen Jack Russel Terrier(Maxx) übernommen und bräuchte dringend Hilfe. Zuhause ist er relativ lieb, jedoch wenn wir mit ihm raus gehen ist er wie ausgewechselt. Hört auf nichts mehr, zieht so an der Leine das er sich fast selbst erwürgt und wenn Maxx was sieht will er sofort hinterher. Sogar vor Autos schreckt er nicht zurück. Ganz im Gegenteil er macht sofort Attacke. Bei fahrenden Autos! Beim Spielen ist es auch sehr schlimm. Er wird richtig aggressiv und schreckt nicht davor zurück nach uns zu schnappen wenn wir das Spielzeug (Ball) in der Hand haben. Und wenn er ihn hat gibt er ihn nicht mehr her. Er knurrt und (tötet) das Spielzeug sofort. Von der Leine lassen geht gar nicht, da er sofort weg ist. Seit 4 Monaten haben wir ihn schon und haben alles probiert, doch so langsam sind wir echt ratlos. Deshalb wäre es super wenn ihr uns helfen könntet. Lg
8 Antworten
zieht so an der Leine das er sich fast selbst erwürgt und wenn Maxx was sieht will er sofort hinterher.
Hilfe solltet Ihr Euch in einer Hundeschule holen.
allerdings wird ein Abgewöhnen nicht einfach sein, denn eine Angewohnheit, die teilweise angeboren ist (Jagdtrieb) und/oder sich über Jahre hinweg verfestigt hat, lässt sich nicht innerhalb kurzer Zeit abgewöhnen
Mit Internet Tipps ist sowas nicht getan.
Bei euch mangelt es an Bindung , souveräner liebevoller Erziehung. Und Verständnis dafür, wie ein Hund lernt und was er brauch.
JRT sind kleine Raketen, typisch Terrier eben. Pfeffer im hintern. Und in falsche Hände, werden aus super coolen Begleitern , überzogene Hunde.
Wenn der Hund an der Leine zieht, habt ihr ihn in 4 Monaten nicht vermitteln können wie man anständig die Leinenführigkeit erlernt.
Zudem beherrscht euer Hund keinerlei Impulskontrolle. Wenn er so Opjekt fixiert ist, das er euer Hand hinterher schnappt , wo ihr den Ball fest haltet.
Und warum soll er euch den Ball bringen? Habt ihr ihm das mal beigebracht?
Ihr solltet ganz dringend in die Hundeschule gehen oder euch einen Trainer nach Hause holen.
Der ich zeigt wie man mir so einer Rakete umgeht und Vorallem wie man einen Hund erzieht.
Der Hund nimmt dich nicht für voll. Du übernimmst die Führungsrolle und weil es sonst keiner macht, tut das der Hund. Deswegen verteidigt er als Chef sein Rudel gegen alles, was er irgendwie bedrohlich findet. das sind auch schon mal Autos, Passanten und alles Mögliche, was sich bewegt.
Als Chef kann er sich auch das recht herausnehmen, ein Spielzeug für sich zu beanspruchen. Das Schnappen ist eine Zurechtweisung, immerhin ist er der Chef und ihr verweigert die Herausgabe des Spielzeugs. Wenn ihr euch das Schnapen einfach gefallen lasst, akzeptiert ihr eure rangniedere Position. Natürlich behält er als Chef das Spielzeug auch so lange er will.
Jack Russel Terrier sind Jagdhunde, entsprechend stark ist der Jagttrieb.
Der Hund macht eigentlich alles richtig, zumindest aus Hundesicht. Ihr seid nur recht ahnungslos und solltet dringend in eine gute Hundeschule.
Noch was:
Ein Hund der zieht, gehört an ein Geschirr, nie an ein Halsband.
Der Hund ist kein Problemhund, ihr seid Problemhundehalter.
Ich sehe hier weniger ein Jagdproblem als vielmehr ein generelles Erziehungsproblem.
Der Hund sieht sich - wohl weil es ihm an einer starken und konsequenten Bezugsperson mangelt, an der er sich orientieren kann - in der Situation, dass ER den Ton angeben muss.
Der Mensch am anderen Ende der Leine ist uninteressant, er will seinen Willen durchsetzen und geht sogar zum Angriff über. Warum, dazu müsste man den Hund und sein Verhalten sehen, aber ich würde vermuten, dass das hier weniger Angst als vielmehr Unsicherheit ist.
Wenn ihr da schon seit 4 Monaten dran herumlaboriert, werdet ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kurve nicht mehr allein kriegen.
Holt euch einen vernünftigen, gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer, der euch zeigt, wie man konsequent mit einem Hund umgeht, wie man Bindungsarbeit betreibt, für den Hund beim Spazierengehen spannend bleibt, kurz, wie ihr und der Hund ein Team werdet. Und der, falls irgendwo tatsächlich echtes Jagdverhalten vorliegt, alternative Verhaltensangebote vorschlagen kann, damit es nicht mehr so stark durchschlägt. Das wird alles nicht von heute auf morgen funktionieren, sondern erfordert dauerhaft konsequentes Verhalten.
Als erste Maßnahme solltet ihr statt des Halsbandes ein Brustgeschirr besorgen, damit der Hund sich nicht mehr strangulieren kann.
Man sollte Fan dieser Rasse sein, sonst ist man schnell überfordert.
Doppeltes Beileid.
Ja, wie mit dem Erbstück und den letzten Willen umgehen?
Diese Hunde sind halt sehr anstrengend. Nur sehr gut erzogen wäre irgendwann an Freilauf zu denken. Bis dahin gilt Leine und intensives Training, am besten mit erfahrener Anleitung.
Wäre ich in der Situation so einen ausgesprochenen Wusel zu übernehemn, würde ich versuchen, ihn mit viel Bewegung, Kopfarbeit und konsequenter Erziehung zum Grundgehorsam und Abruf ab Nullpunkt zu erziehen.
Einem passionierten Jäger mit Terrierblut sein Wesen abzugewöhnen, geht nicht. Alternativen zur Auslastung müssen geschafft werden. Das ist eine fast unlösbare Aufgabe für nicht JR Menschen.
Verstehe ihn als Lebensaufgabe für Deine nächsten Jahre, ziehe bei Zeiten die Reißleine wenn Du es nicht schafffst. Nimmm Hilfe an oder gib ihn zur Vermittlung frei.