Wie bezeichne ich 96 Sicherungen?
In meiner Firma installiere ich zurzeit an zwei durchgehenden Wänden insgesamt 24 Steckdosenplätze. Eine Wand erhält 16 Plätze. Die andere 8. Ein Steckdosenplatz besteht sowohl aus einer 230 Volt-Steckdose als auch einer 400V-Steckdose mit 3 Phasen. Jede einzelne Phase soll abgesichert sein. Insgesamt habe ich also 4x 24 =96 abzusichernde Phasen.
Nun möchte ich jede Steckdose selber und auch die entsprechenden Leitungsschutzschalter mit einer gleichen Bezeichnung versehen. Welche Bezeichnungen bieten sich da an ? Wer weiß oder kennt ein gutes System ?
Bin für jede noch so kleine Hilfe dankbar !
Euer Community-Mitglied Timeoscillator
12 Antworten
Mach es hierarchisch:
1.1.A -> 1. Wand, erster Platz, 230 V-Steckdose
1.1.B1 -> 1. Wand, erster Platz, 400v, 1. Phase,
....
2.6.B2 -> 2. Wand, 6. Platz., 400V, 2.Phase.
...
2.8.B3 -> 2. Wand, 8. Platz, 400 V, 3. Phase.
Bei der ersten Variante musst du auf jede Sicherung mehr schreiben - dafür kannst Du das System beliebig erweitern, bis da dann am Ende steht:
1234.45.Z45
also die 1234. Wand, der 45. Platz, die 26. Dose mit der 45. Phase.
Die zweite Variante ist kürzer, dafür kannst du weniger erweitern.
Deine Variante mit den vierstelligen Ziffern gefällt mir... !
In der Praxis wird das so gemacht: F für Sicherung (Fuse) 1. Ziffer die Einbeureihe im Verteiler und 2. Ziffer laaufende Nummer in der Verteilerreihe. Z.B F 1.1 bis F1.12. Ein Sonderfall wäre dann zB. ein Fi-Schalter, da dieser breiter ist wie ein normaler LSS! In diesem Fall die Breite in die Anzahl von LSS Breiten umrechnen und mit zB. F 1.2-4 beschriften. Damit hast du bei einer Fehlersuche ein einfaches System um den zugehörigen LSS zu finden. (LSS = Leitungsschutzschalter oder auch irrtümlich als Sicherungsautomat bezeichnet)
kommt drauf an, wie die Sicherunegn angeordnet sind. ich gehe mal von einer reihenverteilung aus. wir beschriften unsere sicherungen immer nach dem Muster
x - F yalso z.b. 2 - F 7. das bedeutet, die 7. Sicheurng in der 2. Reihe. beachte dabei bitte, dass z.b. ein FI Schalter der 4 Elemente breit ist als ein Element zählt...
wo wir gerade beim Thema FI-Schalter sind. du solltest davon eine ausreichende Zahl einplanen. ich würde dir empfehlen, je 8 Automaten hinter einem FI Schalter zu gruppiren.
bitte beachte auch, dass seit 2009 für Stromkreise mit 16 Ampere ein Verdahtungsquerschnitt von 2,5 mm² vorgeschrieben ist. daher würde ich mir angesichts der benötigten kabelmenge ernsthaft überlegen, ob 13 Ampere nicht auch reichen.
lg, anna
PS: plan in deiner Verteilung ausreichend platz für reihenstockklemmen ein. so lässt sich eine vereinfachte zuordnung zwischen Phasen und Neutralleitern realisiren.
Kleine ergäzung:
für 400 Volt stromkreise nimmst du bitte 3polig schaltende Automaten. je nach dem welche Seckdose am Ausgang angeschlossen ist, C16 oder C32... bechate bitte die nötigen Kabelquerschnitte von 5 x 2,5 bzw. 5 x 6 mm²
lg, anna
Anna hats drauf. Bei den 16 Plätzen kommen aber 32 Leitungen zusammen. Im Kanal mit Verlegeart B2 musst du natürlich den Berechnungsfaktor berücksichtigen. Die Tabelle auf http://library.abb.com/GLOBAL/SCOT/SCOT209.nsf/VerityDisplay/C6ED3B4782C5F804C12572A5003A1CA0/$File/2CDC401002D0102.pdf geht nur bis 20 Leitungen im Bündel. Kann man nicht mehrere Plätze zusammenschalten? Ich rechne gerade aus, bei 1,5mm laut Tabelle mit drei Phasen 15A x 0,98 x 0,38 = 5,6A. Da wirst du schon allein für die normalen Steckdosen 6mm legen müssen. Da aber an Steckdosen meist max. 2,5 anklemmbar sind kannst du die Steckdosen dann nur mit 6A absichern.
Warum machst du nicht in jede Wand eine Unterverteilung, wo du dann die Absicherung vornimmst und die Dosen dieser Wand nummerierst?
... Und die Angabe in einer Antwort, dass du die 400V je nach Dose mit 16 oder 32 Ampere absichern sollst, vergiss das. Die Absicherung haengt nicht von der Dose ab sondern von der Leitung dahin.
Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber Installation im E-Bereich ist eine Aufgabe für Fachkräfte. Wer nicht weiß, wie Geräte normgerecht gekennzeichnet werden zählt sicher nicht zu den Fachleuten.
Wenn du schreibst "in meiner Firma" gehe ich natürlich von einem Gewerbebetrieb aus. Da gelten andere Richtlinien wie daheim im Wohnzimmer :-) Wer nimmt die Installation ab, Isolationsmessung, Schleifenwiderstand etc.? Wer macht die Fertigstellungsanzeige?
Wer haftet da für die richtige Installation, bei Personenschaden oder Brandschaden? Bei 24 Stk. CE Dosen interessiert sich garantiert auch dein EVU für den künftigen Mehrverbrauch.
Die einzig richtige Antwort kommt von Anna, alles andere ist für "Hausbastelein" und zeugt von Unkenntniss der Bestimmungen.
Reichen (wenn das eben zu lang war) würde auch folgende Bezeichnung:
1010 -> 1.Wand, 1. Steckplatz, 230 V
d. h. jede Sicherung bekommt eine vierstellige Ziffer.
die erste Ziffer steht für die Wand (ist also entweder 1 oder 2)
die beiden folgenden stehen für den Steckplatz (01 - 16 bzw. 01 - 08)
die letzte steht für für die Dose bzw. deren Phase (0 für die 230 V, 1, 2, 3 für die erste, zweite, dritte Phase der 400 V).
Beispiel:
2053
wäre 2. Wand, 5. Platz, 400 V, 3. Phase.