Wie als Alleinerziehende abschalten?
Bin mit 2 Kindern Alleinerziehend. Der Vater kümmert sich nicht und von der Familie habe ich auch niemanden der mal unterstützen könnte. Ich stehe jeden Morgen um 06.00 Uhr auf, mache die Kinder und mich fertig, bringe sie in Schule und Kindergarten, gehe arbeiten, hole sie am Nachmittag nach der Arbeit ab, erledigen noch Dinge, fahren zu Terminen, gehen auf den Spielplatz, fahren nach Hause - wo der Haushalt wartet, mache Hausaufgaben mit meinem großen Kind, (trotz Hausaufgabenbetreuung meist nicht fertig) koche Essen, dusche oder bade die Kids, manchmal versuche ich noch eine Kleinigkeit im Garten zu machen, der die letzte Zeit echt wüst aussieht, mache die Kids nach dem Abendessen Bettfertig, ( unser Abend Ritual startet) gegen 21.30 Uhr ist dann meist Ruhe. Zwischen den ganzen Abläufen, schlichte ich Streit, trockne Tränen usw. Meistens gehe ich Abends gegen 22.00 Uhr schlafen, habe dann immer ca. eine halbe Stunde für mich. Wenn die Kids krank werden, wirft es immer den ganzen Plan durcheinander, manchmal brauche ich danach 2 Wochen um mich dann nochmal davon zu erholen, weil die Nächte dann immer sehr kurz sind und es nochmal eine große Organisation bedarf. Die Wochenenden laugen mich immer sehr aus, weil beide Morgens um 06.00 Uhr munter sind und sich gefühlt den ganzen Tag nur streiten und gegenseitig provozieren, beide fordern dann permanent meine Aufmerksamkeit. Zudem muss ich dann zuhause immer alles erledigen, was ich in der Woche nicht schaffe. Aber gleichzeitig versuche ich so viel wie möglich mit den Kids nach draußen zu gehen, damit sie sich auspowern können. Und trotz allem, schaffe ich nie alles. Was mich dann immer unzufrieden macht, weil ich das Gefühl habe, nicht genug zu leisten. Manchmal habe ich den Eindruck, andere packen viel mehr. Und diese negativen Gedanken ziehen mich runter. Jetzt habe ich mal ein paar Stunden frei und fühle mich schlecht, weil ich viel mehr machen wollte. Abschalten kann ich auch nie, weil ich immerzu daran denke, was ich eigentlich alles noch machen muss.
8 Antworten
Du leistest sehr viel, vergiss das nie!!! Ich bewundere diese alleinerziehenden Frauen sehr und denke bei mir immer, das würde ich nicht packen, zudem bedaure ich sie auch sehr, wenn sie niemanden haben, bei denen sie die KInder mal abgeben können.
Du musst versuchen, dir Freiräume zu schaffen. Du machst es schon sehr gut: die Kinder sind viel draußen an der frischen Luft, im Garten und auf dem Spielplatz. Beziehe die Kinder noch mehr mit ein. z.B. beim Putzen, Aufräumen, Gartenarbeit, Kochen, Tischdecken, abräumen, Wäsche ....., so lernen sie viel mehr als andre Kinder. Es ist zwar anfangs anstrengend, aber auf die Dauer zahlt es sich aus.
Irgendwann kannst du mal die Kinder kurz alleine lassen und sie braten sich alleine ihr erstes Spiegelei ...., sie lernen mitzuhelfen, anzupacken, vermittle ihnen, dass euch alles gemeinsam gehört und ihr auch alles nur gemeinsam schafft.
Chill auf dem Spielplatz, ruhe dich dort ein wenig aus, nimm ein Buch mit und versuche zu lesen oder abzuschalten. Auch Waldspaziergänge sind erholsam, auch für dich.
Bringe den Kindern Selbständigkeit bei, mache nicht alles für sie, für ihre Hausaufgaben sind sie selbst verantwortlich, auch für Schulranzen packen usw.; lasse sie selbst in die Schule laufen, das können sie.....
Wenn die KInder aus dem Haus sind, lege dich hin und ruhe dich aus. Lass die Hausarbeit und alles andere ruhen, es kommt keiner und kontrolliert dich.
Du kannst auch beim Jugendam nachfragen, welche Möglichkeiten zur Hilfe es für dich gibt, ob sie dir da behilflich sein können. Es gibt Familienpfegerinnen, die auch mal einspringen, wenn Not am Mann ist.
Wenn die KInder älter sind, können sie vlt. auch mal andere Kinder besuchen
Deinen Kids müssen lernen, sich auch mal selbst du beschäftigen..
um 20 Uhr gehen sie auf ihr Zimmer und können sich noch alleine beschäftigen, bevor das Licht ausgeht..
da kannst du ein schönes Bad nehmen und runterkommen.
das gleiche ist in der Früh… sie dürfen sich in der Früh z.b ein Hörbuch anhören, bis du aufstehst..
hat bei uns sehr gut geklappt
Mein großes Kind hat ADHS und irgendwie geht's bei uns immer sehr laut zu. Eine leise Beschäftigung oder mal aus den Augen lassen, ist kaum möglich. Aber ich habe die Hoffnung, dass es mit zunehmendem Alter besser wird. Vielen Dank für die Antwort!
Vielleicht solltest du dich nach Gleichgesinnten umsehen, so dass jeder mal die Kinder des anderen mitbetreut. Ob du nun mit zwei oder vier Kindern zum Spielplatz gehst, macht nicht so einen großen Unterschied, sofern die Kinder nicht so richtige kleine Monster sind. Dann kannst du die Kinder auch mal abgeben.
Vielen Dank. Das Problem ist ein bisschen, mein großes Kind hat Adhs und ist sehr anstrengend. Sodass niemand aufpassen möchte.
Je nach Alter kann sich das Große auch mal allein beschäftigen. Ja es ADHS na und?
Du musst deinem schwierigen Kind nur auch mal was zutrauen.
Sie streiten sich? dann lass sie auch mal streiten. Manchmal müssen sie das auch allein klären
Was ist mit einem Kinder/Jugendtreff? Außerschulischen Aktivitäten? Dann wäre zumindestens für den Großen vielleicht länger gesorgt.
Und Großeltern die vielleicht auch mal helfen können?
Was den Haushalt betrifft. Wenn mal was ein Tag länger liegen bleibt ist das nicht die Welt. Und deine Kids können altersgerechte Aufgaben mithelfen. Binde sie mit ein.
Warum muss der Große abgeholt werden? Ist die Schule zuweit weg?
Bin selbst Alleinerziehend mit einem "Problemkind" (ADHS, emotionale, soziale Störung usw)
Zuerst einmal:
Deine Kinder sind Teil eurer Familie. Dementsprechend können sie altersgemäß durchaus Aufgaben und Pflichten übernehmen! Das musst du konsequent durchsetzen!
Dann: Gegenseitige Rücksichtnahme ist Teil einer umfassenden Erziehung! Sobald Kinder die Uhr lesen können, können sie auch lernen, am Wochenende bis um XY Uhr leise zu sein und Muttern mal ausschlafen lassen. Kombiniert mit persönlichen Aufgaben wie A geht mit bereit gelegtem Kleingeld Brötchen holen und B deckt inzwischen den Frühstückstisch wird das, wenn es sich erst mal eingespielt hat, wesentlich entspannter werden, das Wochenende.
Meine Kids wussten genau: Freitags ist ab nachmittags Waschtag. Was da nicht sortiert in den Sammelbehältern lag, wurde halt nicht gewaschen. Egal ob es das Lieblings-T-Shirt war oder das Schulsportzeug für nächste Woche. Da war ich eisern.
Wer dann freiwillig die Wäsche aufhing/abnahm und beim Zusammenlegen und Bügeln geholfen hat (bis zum Schluß!), hat auch schon mal ne Kleinigkeit außer der Reihe bekommen. Beliebt war: Mama, krieg ich XY € aufs Handy?
So war die ganze Woche nach Möglichkeit strukturiert. Und es gab gewisse Verhaltensregeln wie folgende: Wer vom Tisch aufsteht nach dem Essen, räumt sein Zeug in die Spülmaschine! Die wurde in der regel abends gestartet und morgens musste ich die nur noch ausräumen und die Küche war wieder fit.
Kinder bespaßen...nö. Denen habe ich zB beliebte Spiele aus meiner Kinderzeit beigebracht. Gummitwist und "Himmel und Hölle" für draussen....vor allen Dingen mit ersterem waren sie die Coolkids der Strasse. Wer kennt das denn noch, wie man ein "Zitronensorbet" hüpft am Gummi?
Für drinnen habe ich ihnen das Faltspiel Himmel und Hölle (findet sich mittlerweile auf Youtube) ebenso gezeigt wie das Fadenabheben. Dazu dann so Sachen wie Hangman, Käsekästchen (malen), TicTacToe, Stadt/Land/Fluß usw.
Für all das braucht es nur Papier und Stift... und es war himmlische Ruhe!
Später habe ich ihnen einiges an Kartenspielen beigebracht... Romme, Canasta, Maumau (bzw die bayerische Variante namens Neunerle)... vom Vater lernten sie Doppelkopf und Skat.
Und...sie durften sich jederzeit an meinem Bücherschrank bedienen (bin leseratte und hatte sogar noch die Märchenbücher aus MEINER Kinderzeit).
Ja es erfordert ein wenig Mühe und vor allen Dingen 150%ige Konsequenz...aber als die zwei in die 5. Klasse kamen, waren die durchaus imstande, sich allein zu beschäftigen, haben recht zuverlässig ihre Aufgaben im Haushalt wahrgenommen... und die Streitereien verlagerten sich nach draussen bzw in die (gemeinsame) Schule.
Innerhalb der Wohnung hatte ich mittel Raumtrenner (ein Paravent) eine gewisse Aufteilung des jeweiligen Freiraumes erreicht...zwar ein Zimmer, aber zwei getrennte Bereiche.
Vielleicht findest du in meinem beitrag was, was dir deinen Alltag etwas erleichtert.