Wie aktuell ist noch ein RSS-Feed (zur Verfügung zu stellen / zu nutzen)?
Erst heute habe ich mich damit auseinandergesetzt, was das überhaupt ist, obwohl es das schon lange gibt. Ich stelle mir gerade die Frage, ob das überhaupt noch genutzt wird. Ob das überhaupt noch oft auf Webseiten angeboten wird und ob das viele Leser wahrnimmen und nutzen.
Auf zwei meiner Favoritenseiten war ich gerade (ich weiß, dass es nur zwei Seiten sind) und da gibt es die Möglichkeit nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Newsletter zu abonnieren heutzutage alltäglicher ist, oder täusche ich mich da?
Nur die Mails müllen mir mein Postfach voll und ich sehe wirklich wichtiges nicht.. hätte das gerne getrennt. Gut ich könnte natürlich zwei Mailadressen benutzen, aber ist halt auch so naja..
3 Antworten
RSS-Feeds kamen parallel zum großen Hype ums Bloggen auf. Auch wenn es später ein paar zentralisierte Blogging-Plattformen gab, installierten sich anfangs doch die meisten ihren Blog auf ihrem eigenen Webspace. Dort veröffentlichten sie dann häufig nur sehr unregelmäßig neue Beiträge, was für den Leser bedeutete zahlreiche verschiedene Blogs einzeln aufzurufen, nur um bei den meisten festzustellen, dass es nichts neues gibt, während man auf einem anderen Blog schon wieder drei Beiträge verpasst hatte.
RSS-Feeds boten die Möglichkeit die Inhalte der Blogs automatisiert und regelmäßig abzurufen und in einer zentralen Oberfläche zu lesen. Auch eine Reihe weiterer Webangebote mit regelmäßigen Inhalten (vor allem Nachrichtenangebote) veröffentlichten ihre RSS-Feeds, da die Programmierung dieser recht einfach war.
RSS-Feeds gibt es auch heute noch. Ich würde behaupten, jede heute noch aktive Blogging-Software und eine Reihe weiterer Websoftware hat das standardmäßig eingebaut. Allerdings hat sich das Web seitdem deutlich verändert.
Der große Hype ums Bloggen ist längst verflogen; heute präsentiert man sich auf Plattformen wie YouTube, Instagramm, SnapChat oder Facebook. Letztlich haben alle diese Plattformen auch die Idee eines Feeds verbaut (Timeline, Kanäle abonieren, etc.), aber durch die zentralsierte Plattform sind die fest in das entsprechende Ökosystem integriert.
Auf der anderen Seite sind die verbleibenden Blogs häufig professioneller geworden; es wird dort regelmäßiger veröffentlicht und man will damit bspw. durch Werbung auch etwas Geld verdienen. Werbung lässt sich aber in RSS-Feeds nur schwierig einbinden. Das gleiche Problem exisitiert auch für viele Nachrichtenseiten. Entsprechend wurden dort die Feeds entweder ganz abgeschaltet oder es werden nur Textanrisse angeboten, die den Leser motivieren sollen, doch die entsprechende Website zu besuchen.
Die Anzahl vollwertiger RSS-Feeds hat daher in den letzten Jahren stark nachgelassen und in diesem Zusammenhang sind auch viele Softwareprojekte, die RSS-Feeds agreggieren können, eingestellt worden. Es wird RSS-Feeds also noch sicher einige Jahre geben, aber sie werden immer mehr zu einer Randnotiz des Webs werden.
Keine Ahnung, ob es viele nutzen oder viele Seiten anbieten, ich nutze es. Der Großteil meiner Seiten, die ich am Tag aufrufe, auf die komme ich über Feeds.
Ich finde es praktischer, in meinem Browser zu sehen, welche Artikel, Beiträge etc. neu sind, als regelmäßig die Seite aufzurufen und zu suchen.
Hallo,
wir in der Webbranche nutzen das sehr viel. Somit kann ich in einem RSS Reader (z.b. Feedly) schnell ganz viele Blogs und Seiten usw. anzapfen. Somit erhalte ich immer einen schnellen Überblick. Daraus ziehen wir uns Dinge die uns interessieren oder Wichtig sind.
Also ja, es hat durchaus noch einen hohen Stellenwert. Es kommt aber immer darauf an was für Inhalte ich verbreiten möchte. Es ist also nicht zwingend für jeden was.
Heute nutzen auch viele Pinterest oder andere Plattformen um Inhalte zu abonnieren oder zu verteilen.
Schönes Wochenende
Martin von weblover