Weshalb hat Jesus kurz vor seinem Tod eine Trennung von Gott erlebt/verspürt?

8 Antworten

Das ist eine interessante Frage und es gibt schon viele zum Teil sehr verschiedene Antworten darauf. Ich schreibe, was ich glaube, Belege dafür kann ich dir nicht geben.

Ich glaube, dass Jesus die volle Strafe für die Sünden der Menschheit erleiden musste, das ist der Tod und die Trennung von Gott - also im Grunde der endgültige Tod.
Ich glaube, dass Jesus in diesem Moment die Trennung schmerzlich gespürt hat. Und ich glaube, dass diese Trennung die schlimmste Strafe von allen war, schlimmer als von seinen Jüngern im Stich gelassen zu werden, die Schmach und Schande und das körperliche Leiden zuvor.

Gleichzeitig glaube ich, dass er trotz dieser Trennung nicht aufgehört hat, Gott zu vertrauen und auf die Verheißung hin alles erduldet hat - die Verheißung der Auferstehung von den Toten und der Einnahme des Platzes an Gottes rechter Seite.

Liebe Grüße und Gottes Segen
Sabine

Jesus wusste, dass Er nicht in die Hölle kommen würde, denn Er war als einziger ohne Sünde und glaubte an Gott.

Die Trennung von Gott erlitt Jesus, weil in diesem Moment am Kreuz der Zorn Gottes auf ihn als Sündenträger niederging. Dazu war Jesus für einen kurzen Augenblick verlassen und allein. Das war etwas, was Er niemals erlebt hatte, denn Er war zuvor immer mit dem Vater verbunden.


anfangohneende 
Beitragsersteller
 17.05.2022, 08:00

Und was genau bedeutet "vom Vater verlassen"? Wenn er zu dem Zeitpunkt wusste, dass er in den Himmel kommt, wüsste er doch auch, dass er zum Vater kommt. Er wusste auch, dass er für die Sünden der Menschen stirbt.

Also wusste er, dass er in den Himmel, zum Vater kommt als es das sagte?

chrisbyrd  17.05.2022, 14:05
@anfangohneende

Für einen kurzen Moment wurde Jesus vom Vater verlassen und war ganz allein.

Wir können uns nicht vorstellen, wie schlimm das für Jesus gewesen sein muss, da Er seit ewigen Zeiten in Gemeinschaft und Liebe mit dem Vater vereint war.

Doch in diesem einen Moment hat Jesus die Schuld der ganzen Welt getragen und der Vater (der heilig, rein und gerecht ist) hat sich von Ihm abgewandt. Für einen kleinen Moment wurden alle Sünden auf Jesus geworfen und Er musste diese große Last ganz allein tragen.

Jesus wusste auf jeden Fall, dass Er in den Himmel kommt. Zu dem Verbrecher, der noch am Kreuz zum Glauben fand, hat Jesus gesagt:

  • "Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!" (Lukas 23,43).
anfangohneende 
Beitragsersteller
 17.05.2022, 21:59
@chrisbyrd

Dazu habe ich noch eine Frage: Jesus ist ja erst nach drei Tagen auferstanden. Weiß man, wo er in dieser Zeit war?

Wie ist dann: "Heute wirst du mir mir im Paradies sein" zu verstehen?

chrisbyrd  17.05.2022, 23:07
@anfangohneende

Ich gehe fest davon aus, dass Jesus im Paradies während dieser Zeit war.

Manche meinen, dass Jesus eine kurze Zeit in der Hölle war, um dort seinen Sieg zu verkündigen. Diese Ansicht ist aber m. E. sehr fragwürdig bzw. falsch.

Jesus war sündlos und auch ein Gläubiger (wenn man seine menschliche Seite betrachtet). Deshalb kann Er nur im Paradies gewesen sein, wie Er auch selbst gesagt hat (Lukas 23,43). Alles andere ergibt m. E. nicht viel Sinn.

Serano20  21.07.2023, 12:14

Hast du auch eine bibelstelle wo der Vater sich für einen kurzen Moment getrennt hat

chrisbyrd  21.07.2023, 12:44
@Serano20

Stimmt, in dem Augenblick, in dem Jesus am Kreuz die Sünden aller Menschen getragen hat, hat sich Gott, de Vater, für einen kurzen Moment von Jesus bzw. der Sünde abgewandt.

Das muss unfassbar schlimm für Jesus gewesen sein, da Er seit Ewigkeiten gemeinsam mit dem Vater ist und in diesem Moment vom Vater getrennt war. Jesus hat dies auf sich genommen, weil Er uns liebt (vgl. Johannes 3,16 und Johannes 15,13)!

Die Bibelstelle ist: Matthäus 27,46 | Bibleserver

Hallo😊😃

Hier eine wirklich schöne Antwort aus dem Studienwachtturm vom April 2021=

""Was sagte Jesus? Kurz vor seinem Tod rief Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27:46). Die Bibel erklärt uns nicht, warum Jesus das sagte. Aber was verrät uns diese Äußerung? Zum einen erfüllte sich dadurch die prophetische Aussage aus Psalm 22:1.Außerdem hat Jesus damit ausgedrückt, dass Jehova keine „schützende Hecke“ um ihn gezogen hatte (Hiob 1:10). Jehova hatte ihn seinen Feinden völlig überlassen, damit er bis zum Äußersten auf die Probe gestellt werden konnte, so wie kein Mensch jemals zuvor. Auch bekräftigen diese Worte, dass Jesus unschuldig war und auf keinen Fall den Tod verdient hatte.

Was können wir aus Jesu Worten lernen? Jehova schirmt uns nicht vor jeder Glaubensprüfung ab. Jesus wurde bis zum Äußersten geprüft, und so kann es sein, dass auch wir bis in den Tod treu sein müssen (Matthäus 16:24, 25). Doch Jehova verspricht uns, dass wir nicht über unsere Kraft hinaus versucht werden (1.Korinther 10:13). Außerdem lernen wir noch etwas aus Jesu Worten: Es kann sein, dass wir wie er ungerechterweise leiden müssen (1.Petrus 2:19, 20). Man leistet uns Widerstand, weil wir kein Teil der Welt sind und für die Wahrheit eintreten – nicht, weil wir etwas falsch gemacht haben (Johannes 17:14; 1.Petrus 4:15, 16). Jesus war klar, warum er leiden musste. Doch treue Glaubensmenschen haben sich zuweilen gefragt, warum Jehova das, was ihnen widerfährt, zulässt (Habakuk 1:3). Unser barmherziger und liebevoller Gott sieht darin keine Glaubensschwäche. Er weiß, dass so jemand den Trost braucht, der nur von ihm kommen kann.""

Jehova(Jahwe/JHWH) ist der heilige Name des allmächtigen Gottes.

Quelle Webseite: JW ORG

Liebe Grüße 👋

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere die Bibel weil sie Gottes Wort ist😃

Weil unser ewige Vater (Jes.45,22)

keinen Kontakt mit dem Tod haben will (5.Mose 30,15; Mt.27,46; Offb.21,4).

Woher ich das weiß:Recherche

Friedliebender  19.05.2022, 19:40

Wir wissen: der Tod ist ein Zustand, keine Person.

Weil Jesu in dem Moment die Sünde der ganzen Menschheit trug.

Unser ewige Vater hat mit "Sünde" nichts zu tun (Spr.15,29).

Da Jesu aber nie gesündigt hat (1.Petr.2,22),

konnte Ihm der Tod (Hes.18,4) nichts anhaben (Mt.28,6; Joh.16,33).

Woher ich das weiß:Recherche