Werden Trans in Peru wirklich als "mental krank" klassifiziert?

4 Antworten

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Nach DSM 5 (The Diagnostic and Statistical Manual of MENTAL DISORDERS) ist es ebenfalls als solche klassifiziert.
ICD 11(International Classification of DISEASES) ist es ebenfalls als Krankheit klassifiziert, es wird jetzt ein wenig anders umschrieben, jedoch erfolgt die Diagnose der Krankheit immernoch durch einem Psychiater (Arzt für die Psyche).

Man hat das halt insgesamt aufgrund politischen Drucks versucht das zu umschreiben. Wäre es nicht jedoch als Krankheit klassifiziert, wären die Krankenkassen dann auch nicht unbedingt gezwungen zu zahlen.


KarlKlammer  22.07.2024, 18:10
ICD 11(International Classification of DISEASES) ist es ebenfalls als Krankheit klassifiziert (...)

Nein, ist es nicht. Die WHO benennt die ICD übrigens als "International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems".

What does the ICD revision aim to do for transgender health?
ICD-11 has redefined gender identity-related health, replacing outdated diagnostic categories like ICD-10’s “transsexualism” and “gender identity disorder of children” with “gender incongruence of adolescence and adulthood” and “gender incongruence of childhood” respectively. Gender incongruence has been moved out of the “Mental and behavioural disorders” chapter and into the new “Conditions related to sexual health” chapter. This reflects current knowledge that trans-related and gender diverse identities are not conditions of mental ill-health, and that classifying them as such can cause enormous stigma. Inclusion of gender incongruence in the ICD-11 should ensure transgender people’s access to gender-affirming health care, as well as adequate health insurance coverage for such services. Recognition in the ICD also acknowledges the links between gender identity, sexual behaviour, exposure to violence and sexually transmitted infections. https://www.who.int/standards/classifications/frequently-asked-questions/gender-incongruence-and-transgender-health-in-the-icd

.

(...) jedoch erfolgt die Diagnose der Krankheit immernoch durch einem Psychiater (Arzt für die Psyche).

Das kann auch durch einen psychologischen Psychoterapeuten diagnostiziert werden.

Man hat das halt insgesamt aufgrund politischen Drucks versucht das zu umschreiben. Wäre es nicht jedoch als Krankheit klassifiziert, wären die Krankenkassen dann auch nicht unbedingt gezwungen zu zahlen.

Tatsächlich unterliegen diese Behndlungen dem Verbot mit Erlaubnisvorbehalt. Versorgung findet aktuell nur auf Grundlage des Grundsatz des Vertrauensschutzes statt.

Der Senat verkennt nicht, dass nach den Grundsätzen dieser Entscheidung auch die auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung des Senats mögliche Behandlung von Transsexuellen zur Annäherung an das andere Geschlecht dem Verbot mit Erlaubnisvorbehalt des § 135 Abs 1 SGB V unterfällt. Obwohl höchstrichterliche Urteile kein Gesetzesrecht sind und keine vergleichbare Rechtsbindung erzeugen, kann es der aus Art 20 Abs 3 GG hergeleitete Grundsatz des Vertrauensschutzes allerdings gebieten, einem durch gefestigte Rechtsprechung begründeten Vertrauenstatbestand erforderlichenfalls durch Bestimmungen zur zeitlichen Anwendbarkeit einer geänderten Rechtsprechung oder Billigkeitserwägungen im Einzelfall Rechnung zu tragen (BVerfG vom 15.1.2009 - 2 BvR 2044/07 - BVerfGE 122, 248, 277 f = juris RdNr 85; vgl dazu auch BAG vom 19.6.2012 - 9 AZR 652/10 - BAGE 142, 64 = AP Nr 95 zu § 7 BUrlG Abgeltung, RdNr 27 mwN; BSG vom 16.12.2015 - B 12 R 11/14 R - BSGE 120, 209 = SozR 4-2400 § 28p Nr 6, RdNr 31). Insoweit liegt es nahe, dass die KKn für bereits begonnene Behandlungen von Transsexuellen aus Gründen des Vertrauensschutzes die Kosten wie bisher weiterhin zu übernehmen haben. https://www.bsg.bund.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2023/2023_10_19_B_01_KR_16_22_R.html

Die Lage stellt sich grundsätzlich anders dar, als du dir das ausmalst.

Ja das ist so in Peru.

Welchen Hintergrund das hat können wir nur vermuten.

Wenn der Hintergrund der ist, das die Behandlung von dem dortigen Krankensystem deshalb bezahlt wird, ok.

Wenn es einen anderen Hintergrund haben sollte der die Menschen abwerted, dann ist das schlecht.

Jetzt wäre es gut zu wissen wie es vor der Klaasifizierung zur psychischen Störung gewesen ist.

https://mannschaft.com/proteste-in-peru-gegen-neues-trans-gesetz/

Woher ich das weiß:Recherche

Mein letzter Infostand ist, dass Geschlechtsdysphorie im Grunde als psychische Störung gilt, um sie auch behandelbar machen zu können;

Viele Transpersonen kämen sonst nicht zu anpassenden Ops, Hormonen oder Therapie.

Davon kann man natürlich halten was man möchte, und es hilft sicher nicht Transpersonen per se als (abwertend) "menral krank" zu bezeichnen.

Über die Lage in Peru weiß ich wenig.


croissantcrepe  22.07.2024, 15:53
Mein letzter Infostand ist, dass Geschlechtsdysphorie im Grunde als psychische Störung gilt, um sie auch behandelbar machen zu können;

Ne, das ist nicht mehr aktuell. Es gilt in Deutschland nicht mehr als psychische Störung.

Kuro48  22.07.2024, 16:16
@croissantcrepe

Trans nicht die Dysphorie ist geblieben und anhand derer wird behandelt.

croissantcrepe  22.07.2024, 19:01
@Kuro48

Also die Transsexuellen sind offiziell psychisch krank...?

Oder Menschen mit Geschlechtsdysphorie?

Oder was meist du?

croissantcrepe  22.07.2024, 19:03
@Kuro48

Transsexualismus galt als eine Störung der Geschlechtsidentität. In der seit Januar 2022 gültigen ICD-11 findet sich diese Diagnose nicht mehr. Sie ist durch die Diagnose „Geschlechtsinkongruenz“ ersetzt worden, womit keine psychische Störung, sondern ein „Zustand der sexuellen Gesundheit“ beschrieben wird.04.07.2023

Trans* und Körper | Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie

Kuro48  22.07.2024, 19:06
@croissantcrepe

Transidentität ist keine Krankheit. Die Dysphorie sprich eine mögliche Begleiterscheinung ist als Störung gelistet. Dies ist die massive Ablehnung und unzufriedenheit mit dem zum Gender nicht passenden Körper.

Viele Transidente haben dies gleichzeitig aber nicht alle.

Kuro48  22.07.2024, 19:07
@croissantcrepe

Sage ich doch, Transidentität ist keine Störung. Was möchtest du mir damit jetzt sagen?

croissantcrepe  22.07.2024, 19:09
@Kuro48
Viele Transidente haben dies gleichzeitig aber nicht alle.

Warum sollte man sich operieren lassen und Hormone nehmen, wenn es NICHT der Fall ist...?

Kuro48  22.07.2024, 19:11
@croissantcrepe

Weil nur die Hormone bekommen und OPs die eine Dysphorie haben. Die wird damit behandelt. Transidente die dies nicht haben streben häufig auch keine Angleichung an.

croissantcrepe  22.07.2024, 19:13
@Kuro48

Was genau meinst du mit "Transident ohne Dysphorie"?

Ist das ein biologischer Mann, der als Frau lebt, aber den Körper nicht verändert? Also quasi ein Crossdresser?

Kuro48  22.07.2024, 19:17
@croissantcrepe

Ein männlicher Crossdresser zieht gerne Frauenkleider an, sieht sich aber vollständig als Mann, das hat mich Transidentität nichts zu tun.

Es gibt eben Transidente die einen massiven Leidensdruck verspüren, solche die in Maßen unter ihrem Körper leiden und solche die kaum bis gar nicht leiden und z. B. sagen "Ich bin ein Mann, aber ich komme damit klar einen weiblichen Körper zu haben. Ich habe ein Umfeld das mich respektiert und möchte das Risiko nicht eingehen".

Ganz simpel.

croissantcrepe  22.07.2024, 19:24
@Kuro48

Also wer von beiden ist jetzt offiziell psychisch krank nach dem ICD-11?

Kuro48  22.07.2024, 19:27
@croissantcrepe

Jemand der an einer Dysphorie leidet und therapeutischer Hilfe bedarf.

croissantcrepe  22.07.2024, 19:33
@Kuro48

Womit wir wieder hier wären:

Transsexualismus galt als eine Störung der Geschlechtsidentität. In der seit Januar 2022 gültigen ICD-11 findet sich diese Diagnose nicht mehr. Sie ist durch die Diagnose „Geschlechtsinkongruenz“ ersetzt worden, womit keine psychische Störung, sondern ein „Zustand der sexuellen Gesundheit“ beschrieben wird.04.07.2023

Trans* und Körper | Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie

Kuro48  22.07.2024, 19:37
@croissantcrepe

Und wo wieder steht, dass es keine Störung ist.

...womit keine psychische Störung, sondern ein „Zustand der sexuellen Gesundheit“ beschrieben wird.04.07.2023

Und das betrifft die Transidentität nicht die Dysphorie. Das sind zwei unterschiedliche Diagnosen. Die Transidentität ist keine Störung, wie du jetzt schon zum zweiten Mal zitierst. Wird sich auch beim dritten, vierten und fünften Mal nicht ändern.

Kuro48  22.07.2024, 20:51
@croissantcrepe

Weil das der veraltete Begriff dafür ist. Früher hieß es transsexuell, heute spricht man eher von transident, weil es nichts mit der Sexualität zu tun hat.

Wo ist das Problem?

Seinen Körper nicht zu akzeptieren und sich im falschen Körper zu fühlen ist denn genau was, wenn es keine "psychische Störung" ist? Normal???

Da es im DSM-5 aufgeführt ist, ist es auch eine psychische Störung. Das DSM-5 selbst ist ja eine Sammlung von psychischen Störungen. Wäre Trans also keine, dann wäre es dort erst garnicht aufgeführt, genauso wie Homosexualiät dort auch nicht aufgeführt ist.

Wikipedia definiert psychische Störungen als:

Eine  psychische oder  seelische Störung ist ein Muster des Erlebens und Verhaltens, das persönlichen Leidensdruck oder eine eingeschränkte Alltagsbewältigung verursacht.

Das ist literally die Definition einer Transperson oder Person mit Gender Dysphorie. Denn gäbe es keinen Leidensdruck, dann gäbe es ja garkeinen Grund das Geschlecht wechseln zu wollen.


J4GDTIGER 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 22:37

Seh ich genauso.