Werden Frauen immer männlicher?

29 Antworten

Das heteronormative Geschlechtsmodell ist und bleibt ein Trugschluss.

Weiblich ist, was ein weibliches Gehirn/Identität hat. Nicht, ob eine Frau einen Rock und superlange Haare trägt, und die Vollzeithausfraumama spielt. Das sind soziale Erwartungshaltungen, die sich leider eingebürgert haben.

Ich hatte einst in der Pubertät eine verhaltensweibliche Maske getragen, mich hübsch gemacht, versucht mich fürs Shoppen zu interessieren und mich in weibliche Klamotten gezwungen, weil ich dachte, die anderen Frauen zwingen sich das auch einfach auf, da diese Interessen rational gesehen (z.B weibliche Kleidung ist viel unbequemer als männliche, da sie generell enger ist) für mich gar keinen Sinn ergaben.

Jetzt bin ich einfach mich selbst, eine Frau mit langen Haaren, die ihre Nerd-T-Shirts jeden Tag mit Freude anzieht, sich wohlfühlt, unkompliziert ist und keinesfalls vermännlicht. Meine Hobbys sind ausschliesslich typische Männerhobbys. Macht mich trotzdem nicht weniger weiblich, nur weil die Gesellschaft das als "nicht weiblich" erachtet. Ich hatte letztens das Kompliment erhalten, dass ich die perfekte Frau wäre, weil ich all die typisch negativen Aspekte von Frauen nicht besitze. ...was aber im Grunde kein nettes Kompliment war, weil es viele Frauen einfach in denselben Topf wirft.

Frauen werden also nicht immer männlicher, sondern Menschen ausserhalb des heteronormativen Spektrums trauen sich heutzutage generell einfach mehr, sich selbst zu sein. 


Weisskuchen  11.04.2021, 20:31

@Karacho

Danke, dass du deine Story und Erfahrung mit uns geteilt hast! :)

0

Man könnte sagen Männer heutzutage sind auch weiblicher :siehe enge hosen:lanhge haare,schminke ... aber was sagt uns denn was männlich und was weiblich ist .Lange haare können durchaus männlich und kurze haare durchaus weiblich sein .

Also an kleidung lässt sich das schonmal nicht festlegen .Zumal ist somanche "männerkleidung" ja auch bequemer als stöckelschüchen usw.

Und die Berufe kann auch jeder ausüben wie er will ich meine wer sagt denn das und das ist männlich und das und das ist weiblich ???

Es ist doch eher schön dass wir in einer gesellschaft leben (deutschland) in der jeder den beruf ausüben und die kleindung tragen darf die er will .

:)

Es ist irgendwie nicht so ganz in meinem weiblichen Sinn wenn du schreibst: "dass man sie in Männerberufen arbeiten lässt"... Das impliziert schon das Denken: die Männer bestimmen wer wo und was darf. Frauen sind Menschen 2. Ordnung, dürfen nicht selber wählen. Genau so daneben finde ich es im Umgekehrten Sinn wenn so über Männer in "Frauenberufen" gesprochen wird.

Als Frau in der heutigen Zeit ist es nicht einfacher geworden, Ist man "nur" Mutter wird gelästert wie schön die es doch hat, geht sie arbeiten ist sie eine Rabenmutter und würde besser auf das Kind aufpassen. Gibt sie die Karriere auf ist es genau so schlecht wie wenn sie mit Kind weitermacht. 

Ich glaube der Sinn ist nicht eine Unabhängigkeit zu schaffen zwischen den Geschlechtern, sondern ein Miteinander, so dass es für Männlein und Weiblein stimmt. Die Weiblichkeit wird mitnichten beraubt in Männerberufen, ebenso findet auch keine "Verweiblichung" der Männer in Frauenberufen statt.

Leider ist eine Konkurrenz zu spüren. Anstatt auf Fähigkeiten und Kompetenzen zu achten wird auf das Geschlecht geschaut. Es ist mir egal wer in der Regierung, der Verwaltung, der Leitung sitzt, Hauptsache fähig!

Ich persönlich finde, der Kleidungsstil der 50er und 60er ist der weiblichste den es gibt. Kurze Haare machen Frauen nicht männlicher als lange Haare Männer weiblicher. Es gab eine Zeit, da trugen alle Männer lange Haare und eine Art "Röcke".


Miamia1988 
Beitragsersteller
 18.11.2016, 13:46

Danke für deine Antwort. Ja da stimme ich dir in vielen Punkten zu. vorallem was Kindererziehung und Beruf angeht. 

0

Konkurrenten? Also wenn Männer Kinder kriegen ist es soweit, :)))


Geschlecht ist eine biologische Eigenschaft. Sie setzt sich zusammen aus der Anatomie (männlich, weiblich, inter) und der Gehirnvernetzung:

  • Wer eine weibliche Anatomie und ein weibliches Gehirn hat, ist nun mal weiblich.
  • Wer eine männliche Anatonie und ein männliches Gehirn hat, ist nun mal männlich.
  • Wer nicht in eine dieser Schubladen passt, ist inter oder trans.

Soweit die biologischen Fakten. Warum man dazu soziale Rollen, Pflichten und Erwartungen erfindet, verstehe ich nicht.

In alten Zeiten, vor der Industrialisierung, hatte die Trennung in soziale Geschlechterrollen noch einen Sinn. Die Kindersterblichkeit war so hoch, dass eine Mutter zehn Kinder aufziehen musste, um später zwei erwachsene Nachkommen zu haben. Deshalb hatten Frauen immer Kleinkinder und waren oft schwanger. Darum konnten nur Männer auf dem Feld oder im Bergwerk ackern.

Seit der Industrialisierung und der medizinisch-technologischen Neuzeit gibt es keinen schlüssigen Grund mehr, die soziale Rolle am Geschlecht festzumachen. Die biologischen Fakten bleiben natürlich. Aber daraus Erwartungen über Verhalten, Beruf, Kleidung, Lebensplanung etc. herzuleiten, ist totaler Quatsch.

Das heißt, ganz sicher ist noch keine Frau "weniger weiblich" geworden. Es ist auch noch kein Mann "weniger männlich" geworden. Die biologischen Fakten sind angeboren und bleiben, der Rest ist ohnehin vom Kulturkreis frei erfunden.


Machtnix53  22.11.2016, 11:11

Gute Antwort, bis auf die Gehirne. Das Denken ist nicht nur das Ergebnis von Gehirntätigkeit, das Gehirn ist auch das Ergebnis des Denkens. Wenn jetzt Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen festgestellt werden, kann das auch an den unterschiedlichen Geschlechterrollen liegen.

1
Karacho  22.11.2016, 12:18
@Machtnix53

Schade, dass nicht diese Antwort als 'hilfreichste' ausgezeichnet wurde.

0