Wer kennt "Klare Worte, aber respektvoll" und kann etwas damit anfangen?


22.06.2023, 12:54

Vielleicht ist es auch zu aufwändig. Wer wird schon so viele Aufgaben durcharbeiten?

Was könnte man sonst unternehmen, um dafür zu sorgen, dass Kommunikation im Internet weniger polarisiert abläuft?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Klingt doch eigentlich ganz gut. Also sinnlos ist das nicht, es gibt sicher vieles was man mitnehmen kann.


SchakKlusoh  22.06.2023, 13:15

Für mich klingt falsches Deutsch nicht gut!

Männer sind keine Pädagog!

Das IST nicht respektvoll!

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Beim ersten *innen bin ich draussen.

Das sind keine klaren Worte und das ist auch nicht respektvoll.

Männer sind keine Pädagog!


Fontanefan 
Beitragsersteller
 22.06.2023, 15:54
Ich habe großes Verständnis dafür, dass du dich gegen aufgezwungenen Sprachwandel wehrst. Der ist für mich lange mit der Nazi-Unkultur verbunden gewesen, die der Romanist Victor Klemperer als  LTI (Lingua Tertii Imperii) charakterisiert und analysiert hat.

Ich habe aber angefangen, umzudenken, als ich von Behinderten, mit denen ich zu tun hatte, die Äußerung hörte: "Ich bin nicht behindert, ich werde behindert." Das fand ich zunächst noch ziemlich absurd. Doch seit meine fast blinde Nichte mir vorführt, wie sie sich in fremden Umgebungen besser zurechtfindet als ich, weil sie alle Methoden zu nutzen weiß, die es inzwischen gibt, die ihr helfen, ihre Benachteiligung auszugleichen, sehe ich das anders.

Wer benachteiligt ist, muss dreimal so gut organisiert sein, um zu denselben Ergebnissen zu kommen wie jemand, der dieses Hindernis nicht überwinden muss. Das gibt ihm einem enormen Vorteil in Situationen, wo die Benachteiligung keine Rolle spielt.

Als meine Tochter mir berichtete, dass ein autistischer Schüler nach entsprechender Anleitung in einer mündlichen Prüfung nicht nur inhaltlich hervorragend vorbereitet war, sondern die Aufmerksamkeit der Prüfer sogar mit rhetorischen Fragen zu unterstützen verstand, denke ich anders darüber.

Wenn ich mich im Ausland mit einer von mir nur schlecht beherrschten Sprache verständigen will, merke ich, dass ich mich so primitiv ausdrücke, dass es für einen Zuhörer klingen muss, als wüsste ich gar nicht, was ich sagen will, und denke: "Soo blöd, wie ich mich jetzt anhöre, bin ich doch eigentlich nicht."

Beim Wort "behindert" denke ich meist nicht an "geistig behindert"; aber ich beginne zu verstehen, weshalb jemand, der mir in nahezu jeder Hinsich überlegen ist, von mir nicht "behindert" genannt werden will.

Was das mit "Pädagog*" zu tun hat? Da sind wir beim Kampf der Frauen um Gleichberechtigung und ihrem Hinweis darauf, dass der Satz im Grundgesetz "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich" nicht ausreicht, weil erst die Formulierung "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" dazu geführt hat, dass im Laufe der Jahrzehnte nach und nach immer mehr Gleichstellung durchgesetzt werden konnte.

Und trotz alledem stört mich manches, was uns gegenwärtig an Sprachwandel herangetragen wird. Schließlich bin ich mit einer anderen Sprache aufgewachsen. Da stimme ich völlig mit dir überein.
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SchakKlusoh  23.06.2023, 08:52
@Fontanefan

Blindheit ist eine echte, nachweisbare Behinderung. Maßnahmen haben ein nachweisbaren Effekt.

Welche Behinderung steckt im Generischen Maskulinum? Welche Benachteiligung wird durch Genderschreibweise oder -sprache aufgehoben?

weil erst die Formulierung "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" dazu geführt hat

Nein, das ist Quatsch. Reale Maßnahmen und Gesetzesänderungen haben zur Gleichberechtigung geführt.

immer mehr Gleichstellung

Gleichstellung ist abzulehnen.

Feministinnen wollen mehr als Gleichberechtigung, sie wollen die Rosinen picken. Deshalb vergleichen sie sich nicht mit den 90% der "normalen" Männer, sondern mit den Top 10%. Nur mit deren Einkommen, Macht, Sex ... was auch immer.

Sie wollen GleichSTELLUNG zu diesen Männern - möglichst ohne eigene Leistung.

Feministinnen wollen keine Gleichstellung mit Dachdeckern, Gas- und Wasserinstallateuren, Strassenbauarbeitern, Forstarbeitern usw. Männer machen alle schweren und gefährlichen Berufe. Fast alle notwendigen Berufe sind Männerberufe. Feministinnen wollen keine Gleichstellung mit den Selbstmordraten und der kürzeren Lebenserwartung von Männern. Sie wollen nicht genauso behandelt werden wie Männer.

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Fontanefan 
Beitragsersteller
 23.06.2023, 10:36
@SchakKlusoh

Offenbar ist dir die Geschichte der Entstehung des Artikels 3 Absatz 2 des Grundgesetzes dir allenfalls ungenau bekannt.

Du stellst fest: "Gleichstellung ist abzulehnen" und kritisierst dann, dass sFeministinnen keine Gleichstellung mit Dachdeckern, Gas- und Wasserinstallateuren, Strassenbauarbeitern, Forstarbeitern usw. wollten. Was gilt deiner Meinung nach? Keine Gleichstellung oder Gleichstellung bei allen Berufen?

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SchakKlusoh  23.06.2023, 13:56
@Fontanefan
Offenbar ist dir die Geschichte der Entstehung des Artikels 3 Absatz 2 des Grundgesetzes dir allenfalls ungenau bekannt.
  1. Ich bin kein Deutscher,
  2. Gelesen. Das ist irrelevant für die Emanzipation, weil durch die Aufnahme von Absatz 2 keine unmittelbare gesellschaftliche Änderung eintrat und auch keine diskriminierenden Gesetze abgeschafft wurden.
und kritisierst dann, dass sFeministinnen keine Gleichstellung mit Dachdeckern
Was gilt deiner Meinung nach?

Feministinnen wollen die Rosinen picken. Deshalb vergleichen sie sich nicht mit den 90% der "normalen" Männer, sondern mit den Top 10%. Nur mit deren Einkommen, Macht, Sex ... was auch immer.

Sie wollen GleichSTELLUNG zu diesen Männern - möglichst ohne eigene Leistung.

Keine Gleichstellung oder Gleichstellung bei allen Berufen?

Sie wollen Gleichstellung mit schönen Berufen, Berufen mit hohem Einkommen und hohem Ansehen. Schau einfach, wo Frauenquoten eingeführt werden.

Feministinnen wollen keine Gleichstellung mit Dachdeckern, Gas- und Wasserinstallateuren, Strassenbauarbeitern, Forstarbeitern usw.

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Fontanefan 
Beitragsersteller
 24.06.2023, 23:52
@SchakKlusoh

Da du kein Deutscher bist, kann man dir keinen Vorwurf daraus machen, dass du dich nicht in der deutschen Geschichte auskennst. Aber dir sollte klar sein, dass nicht alles, was keine unmittelbare Folgen hat, auch mittel- und langfristig keine Folgen hat.

Das gilt in Bezug auf Art.3 (2) insbesondere für "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." Dieser Satz hat jahrzehntelang wichtige Folgen gehabt.

Du schreibst für einen Nicht-Deutschen sehr gutes Deutsch. Aber vielleicht ist dir nicht klar, dass ein Satz wie "Feministinnen wollen die Rosinen picken." sich auf die Gesamtheit aller Feministinnen bezieht so wie "die Rosinen" auf die Gesamtheit aller oder eine zuvor bezeichnete Gruppe.

Aber da du nicht danach gefragt hast, sollte ich dir das wohl besser nicht erläutern wollen.

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