Wer ist Schuld an der Digga-Kultur? Warum sind alle jungen Menschen betroffen?
Seit einigen Jahren breitet sich das Wort "Digga" unter den jungen Seelen noch infektiöser aus als jedes Virus. Vor allem im großstädtischen Bereich ist das wahrscheinlich besonders weit verbreitet. Ich persönlich sehe unterwegs fast ausschließlich Kinder und Jugendliche die das Wort alle paar Minuten verwenden und wundere mich, dass es fast keine Ausnahmen zu geben scheint. Selbst die ganz Jungen ab ca. 6 Jahren sind schon betroffen und sagen Dinge wie "Digga, lass Eistee kaufen".
Geht es euch auch so sehr auf die Nerven? Und wisst ihr woher es kommt und warum es sich so stark verbreitet hat?
24 Stimmen
10 Antworten
Extrem nervig, weil die Leute immer nur die Wörter sprechen, die der Durchschnitt spricht. Bin 13 und würde sagen: Was hälst du jetzt von einem guten Eistee?
also zunächst mal, das kam nicht „jetzt“ erst auf, auch zu meiner Jugend vor 15-20 Jahren war das schon so. Man könnte sagen, das gehört zum Jugendslang. Deswegen kann ich es nachvollziehen, nervig wird’s wenn man zb ein 60-70%iges Arbeitsumfeld hat, wo auch Ältere 25+ oder teilweise 30 bis 35+ so pubatär sabbeln.
Ich schätze, früher gingen wir den Erwachsenen auf die Nerven, wenn wir "cool" gesagt haben. Oder ähnliches.
Ich würde drauf wetten, dass es schon im Antiken Rom solche Worte gegeben hat, die die Jugend verwendet hat, und die die älteren gehasst haben "weil es die schöne Sprache kaputt macht", oder was auch immer. Ist halt so, muss man mit leben, dass die Jugend neue Worte einführt ist Teil der menschlichen Kultur.
Mit irgendwas darf sich die Jugend ruhig noch von ihrer Elterngeneration abgrenzen, und "Digga" ist gewiss nicht ein so schlimmes Wort, dass davon die deutsche Sprachkultur zugrunde gehen wird. Ich amüsiere mich manchmal schon, was so von manchen Vertretern der ganz jungen Generation geäußert wird, aber das dürfte sich meistens später wieder legen; man kann sich schließlich auch sprachlich ausprobieren.
Übrigens, aus aktuellem Anlass: Habe im letzten Semester ein linguistisches Seminar zum Sprachwandel besucht: Wenn wir jede Veränderung oder jedes Phänomen gar zu kritisch betrachten, entwickelt sich unsere Sprache nicht vital weiter und verkümmert.
Daher rate ich immer, bei aller berechtigter Kritik, zur Besonnenheit; wir sollten lieber zusehen, dass wir gesellschaftlich nicht aus anderen Gründen zu weit auseinanderdriften und für alle definierbare Grundregeln des friedlichen Zusammenlebens ständig weiterverhandeln, bevor wir uns den Lappalien zuwenden...
Um genau zu sein ging es mir auf die nerven. Ist bei uns schon wieder out