Wer ist der Gründer der Grünen?

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Wie alles begann

Deutschland, Ende der Siebzigerjahre: Der steigende Ölpreis zog die bis dahin schwerste Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik nach sich. Europa wurde atomar aufgerüstet.

Der scheinbar natürliche Platz der Frau war hinterm Herd, Homosexuelle und Einwanderer wurden diskriminiert. Die Luft war voller Blei und Ruß, der Regen sauer. Und die Städte wurden zu Burgen aus Beton.

Aus dem Protest gegen diesen Zeitgeist entstand die grüne Bewegung. Wut über die staatstragende Atomclique war treibende Kraft der Proteste in WyhlBrokdorf und Wackersdorf. Und es stimmt: Noch heute sind wir skeptisch, wenn Großkonzerne Allianzen mit den Regierenden eingehen.

Die Gründung der GRÜNEN

Mit der Erkenntnis, dass natürliche Ressourcen begrenzt sind und ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Umdenken stattfinden muss, standen wir damals ziemlich allein da - insbesondere in der ideologisch festgefahrenen Politik.

Wir haben gestritten und Pullover gestrickt, wurden als Müslifresser und Ökospinner verlacht. Doch unsere Idee hielt das nicht auf – weil wir beharrlich für sie gekämpft haben, auch gegen die mächtigsten Gegner.

Menschen ganz verschiedener politischer Richtungen fanden sich zu dieser Zeit zusammen, um gemeinsam eine politische Alternative zu schaffen. Sie stammten aus Umweltverbänden, der Friedens- und Anti-Atom-Bewegung, Dritte-Welt-Gruppen bis hin zu Fraueninitiativen. So wurden im Jahr 1980 die Grünen gegründet.

Drei Jahre später gelang der Einzug in den Bundestag. 29 grüne Abgeordnete bringen ab 1983 die Verhältnisse im Bonner Bundeshaus - dem Plenarsaal des Bundestages - zum Tanzen. Neu sind nicht nur die Vollbärte und Strickpullover, neu ist vor allem der Politikstil: provokativ und schonungslos offen und kritisch - auch untereinander.

Für die anderen Parteien sind Petra Kelly, Joschka Fischer & Co. eine Zumutung und gleichzeitig eine Frischzellenkur: Plötzlich beschäftigt sich der Bundestag mit Ökolandbau und nachhaltigem Wirtschaften, der Entschädigung von Zwangsarbeitern und Vergewaltigung in der Ehe.

Vereinigung mit BÜNDNIS 90

DIE GRÜNEN waren geprägt von der Idee der deutschen Zweistaatlichkeit. Ähnlich dachten große Teile der DDR-Bürgerrechtsbewegung, die eher eine bessere DDR als ein Deutschland wollten. DIE GRÜNEN verloren krachend die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl 1990, BÜNDNIS 90 zog in den Bundestag ein.

Darauf schlossen sich erst West- und Ost-GRÜNE zusammen, später GRÜNE und BÜNDNIS 90. Gemeinsam bundespolitisch stark werden war das Ziel, der Weg zum Vereinigungsparteitag 1993 steinig.

Doch es lohnte sich: Die Bürgerbewegten sicherten ihren dauerhaften bundespolitischen Einfluss. Die West-GRÜNEN entwickelten einen an Dialog und Konsens orientierten Politikstil. Und das Land erlebte das seltene und kostbare Beispiel einer ost-westdeutschen Vereinigung auf Augenhöhe.

https://www.gruene.de/unsere-gruene-geschichte

Woher ich das weiß:Recherche