Wer hat auch schlechte Erfahrungen mit Reitangeboten an der Ostsee gemacht (Urlaub, Ausritte)?

4 Antworten

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hallo,

ein seriöser hofbetreiber fragt zum einen von sich aus das können an. ich würde niemand auf einen ausritt mitnehmen, denn ich nicht wenigstens eine viertelstunde in der halle gesehen habe.

je nach grösse der gruppe würde ich anschliessend einteilen - und vermutlich zwei gruppen einteilen, je nach menge der teilnehmer. das einteilen erfolgt über den, der die leute angschaut hat. ausnahme: das können des reiters ist bekannt - und in einer kartei eingetragen.

in zeiten des computers ist das ein klacks, eine liste zu führen.

wenn jemand noch nicht da war, sollte er mindestens 45 minuten vor dem geplanten ritt da sein. und das vorreiten geht auch nicht von der zeit ab.

ich bin vor urzeiten mal auf einem norddeutschen isländerhof in den ferien reiten gewesen. für zwei ausritte musste ich dreimal hingehen. in der ersten einheit wurden die pferde vorgestellt, ich musste unter den augen des reitlehrers putzen, satteln und trensen. anschliessend gabs eine reitstunde. das abverlangte niveau lag etwa bei der klasse A dressur. und das auf einer ovalbahn ohne bahnpunkte.

danach war ich in der kartei bei dem hof - und durfte mit zum ausritt. im jahr darauf übrigens auch - ohne reitstunde vorweg.

nein. wenns ein guter hof ist, muss dort von sich aus abgefragt werden. alles andere ist gefährlich.

in der camargue hab ich bei dem einen hof auch vorreiten müssen - und dann ein junges pferd bekommen und den schluss der gruppe gemacht. dort war ich mehrmals reiten - ich hab jedesmal dasselbe pferd bekommen, was super zu reiten war. meinen letzten ritt in der camargue hab ich dann woanders gemacht, weil auf dem ersten hof grad ruhetag war. und ich habs fast bereut (nicht ganz, nach diskussion hat man mich wenigstens auf ein camargue-pferd gesetzt). erst wollt man mich als einzigen mit wirklich reiterfahrung auf nen durchgeknallten vollblüter setzen. dagegen hab ich mich energisch gewehrt, weil schon abzusehen war, dass der rumhibbelt. den vollblüter samt seinem reiter hab ich auf dem ritt mehrmals "gerettet", einmal aus einem graben, in den das pferd gesprungen ist, einmal das pferd grad noch dran hindern können, sich im wasser zu wälzen plus noch ein paar nette situationen. auf der galoppstrecke am ende des rittes (etwa 1km auf den hof zu), war der vollblüter dann schon mal weg. die ganze horde musste galoppieren, ob sie wollte oder nicht. ich hab mein ross durchpariert und mir das chaos angeschaut, hab "meinen* camarguis ein bisschen rennen lassen und bin dann im gemütlichen kanter auf dem hof eingetrudelt. ich glaub nicht, dass die reitanfänger von dem ritt wirklich was hatten...

naja - ich würd im nächsten urlaub an deiner stelle woanders reiten. und eine abfrage liste machen, so dass du die gegebenheiten vorab am telefon klären kannst und nicht noch mal eine schlechte erfahrung machst.

im endeffekt merkt man schnell, ob es dem stallbetreiber nur ums geld geht, oder ob ihm auch die pferde wichtig sind. in der heutigen zeit ist nun mal auch der service wichtig. schlechtes spricht sich viel zu schnell rum - und gutes viel zu langsam.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

pony  07.09.2015, 13:21

danke fürs sternchen - und nicht aufgeben.

wenn du ne liste machst, die du schon am telefon abfragst, kann die suche nach dem passenden betrieb zwar ein bisschen aufwendig sein - dafür hast du auch was vom reiten.

"spritzig" bedeutet übrigens oft "nicht rittig und nicht richtig ausgebildet". frag am besten nach einem pferd, das brav aber nicht faul ist. dann hast du freude am reiten.

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Marvyn 
Beitragsersteller
 09.09.2015, 15:32
@pony

Die Antwort hat mir sehr weitergeholfen, von daher "Gerne" ;-) 

Auf dem Reiterhof, auf den ich normalerweise gehe, fühle ich mich wohl. Aber wenn man an einem bestimmten Urlaubsort ist, ist man ja auf die dortigen Angebote beschränkt. Vorm nächsten Urlaub werde ich (bzw. wir) den Ort auch so aussuchen, dass man die Betriebe vorher "abchecken" kann.

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Warum sagste denn nicht bei der Anmeldung, dass Du ein Handycap hast? Darauf wird man sich dann einstellen oder Dir evtl. direkt eine Absage erteilen.
Es ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass, wenn man sich auf einem professionellen Reiterhof anmeldet, von ungeübten Reitern gebucht zu werden.
Du siehst, Kommunikation -von beiden Seiten- ist wichtig. Grüße

Die Ostseereitschule in Ostholstein/Nähe Dahme, ist super!

ostseereitschule.de

Ansonsten kenne ich da keine Reitschulen, da ich selbst privat reite und mein Pony nicht in einer Reitschule steht. Aber generell würde ich einfach immer eine Stunde vor Reitstundenbeginn vor Ort sein, damit soetwas nicht passieren kann und du genug Zeit hast.

Fiese Menschen gibt es leider immer, es tut mir leid, dass du so eine doofe Erfahrung machen musstest!

Ich habe auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich selbst bin eine aktive Reiterin, reite aber erst seit einem Jahr und bin deshalb nicht so sicher im Galopp. Ich war mit meiner Freundin im Urlaub und wir wollten wieder einen Ausritt zusammen machen. Positiv war, dass wir 'vorreiten' mussten, um zu zeigen dass wir überhaupt reiten und mit einem Pferd umgehen können. Schließlich kann ja jeder daher kommen und sagen: 'Ich buch den Galoppausritt, habe 10 Jahre Erfahrung und viele Abzeichen.' Das wäre für alle Beteiligten nicht gut. Ich wollte einen Trab-Ausritt buchen und wurde letztendlich auch zu einem eingeteilt. Doch als ich am vereinbarten Tag am Hof aufschlug, war mein Ausritt erstens um eine Stunde nach hinten verlegt und ich musste doch am Galopp-Ausritt teilnehmen. Folge davon war, dass ich (logischerweise im Galopp) vom Pferd geflogen bin und Tage darauf Atembeschwerden und Schmerzen hatte.


Marvyn 
Beitragsersteller
 09.09.2015, 17:59

Das hört sich nicht gut an. Es ist die Pflicht des Hofbetreibers, nachzufragen und vorab alles abzuklären. Wie war das mit der Haftung geregelt bei diesem Hof? Normalerweise ist der Hof dafür verantwortlich, wenn solch ein Unfall passiert. Du hast Recht. JEDER könnte daher kommen und behaupten, er könne reiten. Wenn am Ende etwas passiert, haftet im Normalfall der Stallbesitzer.

Das alles zeigt mir immer wieder, dass es den meisten Höfen nur ums Geld geht.

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dieReiterin  10.09.2015, 15:41
@Marvyn

Also im ersten Moment nach dem Sturz konnte ich nicht atmen, mein Kopf und mein Arm taten höllisch weh, sowie mein Rücken. Da mir mein Sturz ein bisschen peinlich war, habe ich gesagt dass alles okay ist und bin wieder aufgestiegen. Dann ging es eine Weile mit den Schmerzen, und erst am Abend kamen sie wieder. Natülich war ich dann wieder im Ferienhaus bei meinen Eltern, ich habe mir auf die betroffenen Stellen Voltaren geschmiert und die Sache war eigentlich vergessen. Von daher ist rechtlich gar nichts passiert... :l

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