Wer benutzt welche Bibel

14 Antworten

Ich wollte gerne wissen ob Katholiken und Protestanten die selbe Bibel lesen

Das hängt davon ab, was du mit "die selbe Bibel" meinst.

Deutsche Bibelausgaben sind Übersetzungen aus den Originalsprachen der Bibeltexte. Es gibt viele Übersetzungen, die meisten sind entweder katholisch (z.B. Herderbibel), evangelisch (z.B. Menge-Bibel). Gewissermaßen "amtliche" Übersetzungen sind die Einheitsübersetzung (katholisch), die Lutherübersetzung (lutherisch) und die Zürcher Bibel (reformiert) sowie die Gute Nachricht (ökumenisch, d.h. in Zusammenarbeit vom katholischen Bibelwerk und der evangelischen Bibelgesellschaft). Daneben gibt es Übersetzungen von Privatinitiativen (z.B. die neue Genfer Übersetzung) oder von anderen kirchlichen Gruppen, z.B. die Elberfelder Bibel der fundamentalistischen Darbisten (die aber auch von vielen nicht-Fundamentalisten geschätzt wird), und eine Übersetzung einer Sekte (Neue Welt Übersetzung = NWÜ, nicht empfehlenswert).

Alle diese Übersetzungen beruhen auf den gleichen Originalen, so dass in erster Näherung gesagt werden kann, dass es die gleiche Bibel ist, nur eben verschieden übersetzt.

In erster Näherung deswegen, weil es zwei wichtige Anmerkungen gibt:

  • manche katholischen Übersetzungen (auf Verlangen des Vatikans inzwischen auch die Einheitsübersetzung) berücksichtigen auch die Vulgata, enthalten also an einigen Stellen auch Übersetzungsfehler, die aus der Vulgata übernommen wurden. Die daraus resultierenden Unterschiede sind aber sviw geringer als zu der NWÜ, deren Übersetzer zuweilen sehr "kreativ" übersetzen.
  • Das AT ist nach evangelischer Ansicht mit der Hebräischen Bibel identisch, die Katholiken haben noch weitere Bücher, die auf griechisch verfasst wurden oder nur auf Griechisch bekannt sind. Die lateinischen Übersetzungen sind auch in Vulgata-Handschriften enthalten, je nach Handschrift mal mehr, mal weniger. Im Konzil von Trient hat die rkk entschieden, welche nun zur offiziellen Vulgata dazugehören. In katholischen Bibeln sind die im AT eingereiht, in katholischen Ausgaben der Guten Nachricht sind sie als "Spätschriften des ATs" zwischen AT und NT eingereiht. Luther, der noch vor dem Konzil zu Trient starb, hat eine ähnliche Gruppe von Büchern als "Apokryphen" (kein Teil der heiligen Schrift, aber nützlich zu lesen) zu einer Art Anhang des ATs gemacht, den gibts in manchen (v.a. älteren) Ausgaben der Lutherbibel und einiger anderer Übersetzungen.

Klaus02  06.08.2012, 19:44

"die Gute Nachricht (ökumenisch, d.h. in Zusammenarbeit vom katholischen Bibelwerk und der evangelischen Bibelgesellschaft)"

Die "Gute Nachricht" wird von der (evangelischen) "deutschen Bibelgesellschaft" herausgegeben. Sie Entstand unter Mitwirkung katholischer Übersetzer und mit Unterstützung des "katholischen Bibelwerkes". Anders als bei er Einheitsübersetzung stammen die Kommentare der Gute Nachricht aber allein von der deutschen Bibelgesellschaft und zeigen leider auch deutlich auf wo die Grenzen der evangelischen Ökumene sind.

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helmutwk  06.08.2012, 20:09
@Klaus02

Die "Gute Nachricht" wird von der (evangelischen) "deutschen Bibelgesellschaft" herausgegeben.

Nein, als Herausgeber sind ausdrücklich auch die katholischen Bibelwerke genannt. Ich habe gerade ein NT der GN vorliegen:

  • ISBN der deutschen Bibelgesellschaft: 3-438-02631-7
  • ISBN des deutschen Bibelwerks: 3-460-62631-3

Anders als bei er Einheitsübersetzung stammen die Kommentare der Gute Nachricht aber allein von der deutschen Bibelgesellschaft

Hör ich zum ersten Mal.

und zeigen leider auch deutlich auf wo die Grenzen der evangelischen Ökumene sind.

An welchen Kommentaren machst du diese "Grenzen" fest?

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Klaus02  06.08.2012, 20:28
@helmutwk

Wenn ich beim Katholischen Bibelwerk (nicht deusches Bibelwerk) unter deiner "isbn 3-460-62631-3" eingebe kommt eine Gute Nachricht auf deren Cover "Deutsche Bibelgeselschaft" steht.

Die Kommentare zu Bibelstellen bei denen die beiden Kirchen unterschiedliche Auffassungen haben kommt eine deutliche Erläuterung der evangelischen Ansichten.

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helmutwk  06.08.2012, 20:35
@Klaus02

Wenn ich beim Katholischen Bibelwerk (nicht deusches Bibelwerk) unter deiner "isbn 3-460-62631-3" eingebe kommt eine Gute Nachricht auf deren Cover "Deutsche Bibelgeselschaft" steht.

Merkwürdig ... aber wenns ne eigene ISBN gibt, heißt das, dass das Bibelwerk die auch mit herausgibt. Warum die das nicht auf den Einband drucken, weiß ich natürlich nicht.

Die Kommentare zu Bibelstellen bei denen die beiden Kirchen unterschiedliche Auffassungen haben kommt eine deutliche Erläuterung der evangelischen Ansichten.

Ist mir noch nie aufgefallen. Ich erinnere mich dunkel, dass ich mal bei einigen Kommentaren den Eindruck hatte, dass das ziemlich katholisch war. Ich weiß aber keine Einzelheiten mehr.

Aber du kannst ja gerne mal sagen, an welche Kommentare du konkret denkst. Gib ein Beispiel an.

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Klaus02  06.08.2012, 21:19
@helmutwk

Entschuldige das es etwas gedauert hat, aber ich musste erst etwas suchen.

erster Korinther 11,29 "Denn wenn ihr esst und trinkt ohne Rücksicht darauf, dass ihr es mit dem Leib des Herrn zu tun habt, zieht ihr euch durch euer Essen und Trinken Gottes Strafgericht zu."

Der Kommentar hierzu lautet "ohne Rücksicht....:wörtlcih ohne den Leib richtig zu beurteilen. Paulus denkt wohl im Blick auf Vers 22 zugleich an die Solidarität innerhalb der Gemeinde als dem "Leib des Herrn" (vgl 12,12)"

Man kann "Leib des Herrn" hier auch auf erster Korinther 11,24 (Das ist mein Leib,...)beziehen, damit währe dann die Katholische Sicht der Dinge Erklärt. Die Einheitsübersetzung verzichtet hier einfach auf einen Kommentar, offensichtlich hat man nichts gefunden, das beide Seiten zufriedenstellt. Nach meiner Persönlichen Meinung ist es ein guter Weg für eine Ökumenische Übersetzung darauf zu verzichten die eigenen Anschauungen darzulegen.

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helmutwk  06.08.2012, 22:15
@Klaus02

"ohne Rücksicht....:wörtlcih ohne den Leib richtig zu beurteilen. Paulus denkt wohl im Blick auf Vers 22 zugleich an die Solidarität innerhalb der Gemeinde als dem "Leib des Herrn" (vgl 12,12)"

Na, das hat doch mit katholischer oder evangelischer Sichtweise nix zu tun. Paulus denkt (1) das, was im Text steht: dass sie es mit dem Leib des Herrn zu tun haben, also den Leib Christi essen, und zugleich an (2) die Solidarität innerhalb der Gemeinde als dem "Leib des Herrn" (vgl 12,12).

Das beim Abendmahl der Leib Christi gegessen wird, glauben doch alle Christen, die Frage ist nur, wie wörtlich das gemeint ist, da gehen dann die Ansichten zwischen Katholiken, Lutheranern und Reformierten auseinander. Weshalb der Kommentar auf diese Frage nicht eingeht, sondern neutral bleibt.

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Klaus02  07.08.2012, 18:10
@helmutwk

Wenn wir einmal von der Konfessio ausgehen lehren die Lutheraner tatsächlich die Realpräsens und rein Formal ist die Konfessio für sie so etwas ähnliches wie die Doktrin in der kat. Theologie. Aber Realistischer weise muss man auch sagen das sich in der ev. Kirche niemand dafür interessiert, die gängige Mehrheitsmeinung ist eindeutig das das Abendmahl nur ein Symbol ist. (auch im Hinblick auf das was die Pfarrer ihren Gläubigen vermitteln)

Wenn wir jetzt einfach einmal von der "Realität" ausgehen dann lehrt die ev. Kirche das das Abendmahl symbolisch ist und die kat. Kirche das es der Leib Christi ist.

Der Kommentar in der GN stellt einen einseitigen Bezug zur evangelischen Mehrheitsmeinung her und ist deshalb einseitig.

Um ehrlich zu sein bin ich zu faul um nach der genauen Stelle zu suchen aber in den Kommentaren steht auch das man in den Apokryphen nicht nur die Bezugstellen benennt, sondern auch die Widersprüche gegenüber der restlichen Bibel. Damit wird natürlich der Eindruck erweckt das diese nicht zur Bibel gehören (wie es die ev. Kirche lehrt) was man hier aber verschweigt ist das man auch innerhalb der restlichen Bibel (Tanach + N.T.) Widersprüche findet (zumindest wenn man den gleichen Maßstab anlegt)

Damit hast du jetzt einen zweiten Kommentar in dem die deutsche Bibelgesellschaft die eigene Sichtweise hervorhebt und versucht die der kat. Kirche als falsch darzustellen. Ein eigenwilliger Kommentar für eine ökumenische Übersetzung, die je eigentlich versöhnen sollte.

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helmutwk  07.08.2012, 22:21
@Klaus02

Wenn wir einmal von der Konfessio ausgehen lehren die Lutheraner tatsächlich die Realpräsens

Das ist zu vereinfacht.

Etwas weniger vereinfacht: die katholische Lehre besagt, dass Brot und Wein vom Priester verwandelt wird, wovon in der Bibel nichts steht, der lutherische Standpunkt ist, dass Brot und Wein für den Glaubenden der wahre Leib und das Blut Jesu ist, und für Nichtgläubige nicht, und der reformierte Standpunkt ist, dass die Sätze "Das ist mein Leib/Blut" symbolisch zu verstehen ist, so wie "ich bin die Tür".

Der Kommentar in der GN stellt einen einseitigen Bezug zur evangelischen Mehrheitsmeinung her und ist deshalb einseitig.

Seh ich nicht. Ob das, was im Text steht ("dass er es mir dem Leib des Herrn zu tun hat") ist doch zum katholischen Verständnis genauso kompatibel wie zu einem evangelischen.

Damit wird natürlich der Eindruck erweckt das diese nicht zur Bibel gehören (wie es die ev. Kirche lehrt) was man hier aber verschweigt ist das man auch innerhalb der restlichen Bibel (Tanach + N.T.) Widersprüche findet (zumindest wenn man den gleichen Maßstab anlegt)

Die GN hat keine Hemmungen, "Widersprüche" in der Bibel zu finden. Die Kommentare darin find ich auch zuweilen ärgerlich. Etwa wenn zu Jh 7,38 gesagt wird, dass im Alten Testament sich "keine Stelle mit diesem Wortlaut" findet, obwohl der Satz auch so strukturiert werden kann, dass da kein Zitat drin ist, sondern von einem glauben, wie die Schrift sagt, die Rede ist. - Ein Beispiel, wo die GN im AT oder NT eine Widerspruch sieht, habe ich jetzt auch nicht parat.

Die GN kommentiert ziemlich "modernistisch", aber solche Standpunkte kannst du auch bei manchen katholischen Exegeten finden.

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Klaus02  07.08.2012, 23:17
@helmutwk

Brot und Wein werden nicht durch den Priester, sondern in Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes gewandelt wenn der Priester die entsprechenden Handlungen durchführt. Das ist dann einfach eine wörtliche Interpretation des Jesuswortes "das IST mein Leib....das IST mein Blut. Jesu Worte haben in der kat. Theologie einen hohen Stellenwert und wenn Jesus sagt das Brot und Wein sein Leib sind dann macht man kein "ist darin gegenwärtig" daraus.

Ich glaube du hast mein Argument bezüglich der Kommentare nicht richtig verstanden. Ich kritisiere nicht die Übersetzung an sich, auch nicht das die Kommentare durch die modernen Erkenntnisse der Bibelforschung beeinflusst sind. Was ich kritisiere ist das die Kommentare zu strittigen Themen immer die evangelische Sicht der Dinge wiedergeben. Von einer ökumenischen Übersetzung erwarte ich eigentlich auch in den Kommentaren das auf beide seiten Rücksicht genommen wird, wozu sich die ev. Kirche leider nicht durchringen konnte.

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helmutwk  08.08.2012, 00:42
@Klaus02

Brot und Wein werden nicht durch den Priester, sondern in Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes gewandelt wenn der Priester die entsprechenden Handlungen durchführt.

Von so einer Wandlung weiß die Bibel nicht. Da steht nicht, dass Brot und Wein gewandelt werden, sondern dass sie es sind.

Und wenn es passiert, wenn der Priester die entsprechenden Handlungen durchführt, dann entscheidet der Priester, ob es zur Wandlung kommt, und Gott ist sein Erfüllungsgehilfe.

Was ich kritisiere ist das die Kommentare zu strittigen Themen immer die evangelische Sicht der Dinge wiedergeben

... und als Beispiel bringst du zwei Kommentare, wo in dem einen dem Text, der besagt, dass dar Brot der Leib Christi ist, die zusätzliche ("zugleich") Möglichkeit, dass die Gemeinde der Leib Christi ist, gegenüberstellt wird, und ich hab immer noch nicht verstanden, was das mit katholisch/evangelisch zu tun hat. Im anderen Beispiel geht es um angebliche Widersprüche in den Apokryphen, die die GN genauso auch im AT oder NT findet, weshalb ich nicht kapiere, wo da der Unterschied zwischen Apokryphen und AT/NT sein soll. Also zwei Beispiele, die nicht das hergeben, was du behauptest.

Was ich kritisiere ist das die Kommentare zu strittigen Themen immer die evangelische Sicht der Dinge wiedergeben

Wozu du noch kein Beispiel gegeben hast, dass das auch hergibt.

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Klaus02  08.08.2012, 07:14
@helmutwk

Dann versuche ich es noch einmal zu erklären.

Zu erster Korinther 11,29 gibt es zwei Möglichkeiten der Deutung. Dabei wird eine im Kommentar erläutert und der andere nicht. Dadurch das nur eine Deutung erklärt wird, stellen die Kommentatoren diese als richtig dar.

Der Kommentar zu den Apokryphen stellt auch eine exakte Präsentation der evangelischen Ansichten dar. Wenn man einen evangelischen Pfarrer Fragen würde warum er die Apokryphen nicht zur Bibel rechnet könnte er den Kommentar problemlos als Antwort verwenden. Das es auch durchaus Stichhaltige Argumente für eine Zugehörigkeit der Apokryphen zur Bibel gibt wird einfach verschwiegen.(Allein die Tatsache das man auf suggestive Formulierungen zurückgreift zeigt das Stichhaltige Argumente knapp sind)

In einer Lutherbibel würde ich diese Kommentare als Darstellung der evangelischen Sichtweisen sofort akzeptieren, (In der "katholischen" Herder Übersetzung findet man auch einseitige Darstellungen der katholischen Sichtweise) allerdings finde ich es immer noch für fragwürdig diese in einer ökumenischen Übersetzung anzuwenden.

Ökumene kann ja nicht darin bestehen das man von den anderen Fordert die eigenen Ansichten anzunehmen und wenn man in einer ökumenischen Übersetzung erwarte ich eigentlich auch von den Kommentaren das beide Seiten dargestellt werden.

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helmutwk  08.08.2012, 19:38
@Klaus02

Dann versuche ich es noch einmal zu erklären.

Zu erster Korinther 11,29 gibt es zwei Möglichkeiten der Deutung.

Du hast es immer noch nicht verstanden:

Es geht nicht um zwei verschiedene Deutungsmöglichkeiten, sondern um zwei sich ergänzende Deutungen:

  1. Das Brot ist der Leib Christi

  2. Die Gemeinde ist der Leib Christi

Die erste steht im Text, dass es zusätzlich noch die zweite gibt, steht in der Fußnote. Und jetzt beantworte mir mal folgende Fragen:

  • wird eine der beiden Deutungen von der katholischen Kirche abgelehnt?
  • wenn ja: gibt es andere Deutungen, die an dieser Stelle erwähnt werden sollen, weil sie von der katholischen Kirche vertreten werden?

Der Kommentar zu den Apokryphen stellt auch eine exakte Präsentation der evangelischen Ansichten dar.

Isoliert betrachtet könnte mensch es so sehen, aber da es entsprechende Kommentare auch zum AT oder NT gibt, kannst du jedem, der sich auf die GN beruft, um so die Apokryphen abzulehnen, entgegnen, dass es laut GN auch entsprechende Widersprüche in der restlichen Bibel gibt. Also wenn du den Gesamtzusammenhang betrachtest, zeigt sich, dass das ein "modernistischer", aber kein speziell evangelischer Kommentar ist.

Hast du jetzt verstanden, was ich meinte?

Und woher hast du das, dass die Kommentare angeblich nur von evangelischen Mitarbeitern kommen?

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Nur weil es bei den Antworten noch nicht aufgetaucht ist: Ich nutze zum Arbeiten am regelmäßigsten die Interlinearübersetzung, die den griechischen Urtext des Neuen Testaments enthält und Zeile für Zeile direkt darunter die wörtliche deutsche Übersetzung. Auf diese Weise lässt sich am besten der eigentliche, ursprüngliche Wortlaut der Evangelisten und des Paulus erkennen und vergegenwärtigen, der nicht durch sprachlich glättende Übersetzungen verfälscht wird. Das Ergebnis ist natürlich ein sehr holpriges Deutsch, das aber ja auch gar nicht schön sein soll, sondern eben eine möglichst exakte Wiedergabe des Urtextes; es ist eine wissenschaftliche Ausgabe. Zur privaten Meditation also eher weniger geeignet, ist die Interlinearübersetzung zum wirklichen Studium schlichtweg unschlagbar (wenn man mit dem Altgriechischen mal Berühung hatte und es ein wenig lesen, verstehen und also auch beurteilen kann):

Das Neue Testament. Interlinearübersetzung. Griechisch-Deutsch. Stuttgart: Dt. Bibelgesellschaft 52021 (ISBN: 978-3-417-25403-7 Neupreis: EUR 58,00)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Hallo CheckerMax7

Grundsätzlich verwenden Katholiken und Protestanden die gleiche Bibel, allerdings gibt es einen Streit um den Umfang des ersten Testamentes. Vereinfacht ausgedrückt verwenden Katholiken die gleiche Fassung wie sie von der ersten Christen verwendet wurde, (Septuaginta) Protestanten hingegen die Fassung wie sie von den Juden verwendet wird. (Tanach)

Die in der Kat. Kirche übliche Übersetzung ist die "Einheitsübersetzung" (EÜ), in den ev. Kirchen wird zur Verwendung der "Lutherbibel" (LB)geraten.

Gruß Klaus.


helmutwk  06.08.2012, 19:01

Die in der Kat. Kirche übliche Übersetzung ist die "Einheitsübersetzung" (EÜ), in den ev. Kirchen wird zur Verwendung der "Lutherbibel" (LB)geraten.

Jein.

Die Lutherbibekl ist (natürlich) die Bibel der lutherischen Kirchen, und die meisten Mitgliedskirchen der EKD sind entweder lutherisch oder uniert (Zusammenschluss von Lutheranern und Reformierten). In reformierten Kirchen dürfte eher die Zürcher Bibel empfohlen werden.

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Klaus02  06.08.2012, 19:49
@helmutwk

Die Zürcher Bibel wird von der Calvinistischen Kirche in der Schweiz empfohlen.

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helmutwk  06.08.2012, 20:12
@Klaus02

Die Zürcher Bibel wird von der Calvinistischen Kirche in der Schweiz empfohlen.

Hab ich ja schon gesagt. "Reformiert" ist die Selbstbezeichnung der Calvinisten.

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helmutwk  06.08.2012, 21:04
@Klaus02

Herrscht in der Schweiz ne andere Ausdrucksweise?

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Klaus02  06.08.2012, 21:25
@helmutwk

Ich meinte natürlich "Es gibt Calvinisten die das anders sehen."

Calvinisten sind zwar mit den reformierten eng verwand, werden auch oft zu ihnen gerechnet. Aber wenn man Baptisten und Evangelikale gleichsetzt bekommt man auch Widerspruch. Es gibt Dinge die sind Getränt obwohl niemand weis wo die Unterschiede sind.

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helmutwk  06.08.2012, 21:55
@Klaus02

Calvinisten sind zwar mit den reformierten eng verwand

Was soll denn da der Unterschied sein?

Die reformierten Kirchen (oft auch evangelisch-reformierte Kirchen) bilden eine der großen christlichen Konfessionen in reformatorischer Tradition, die von Mitteleuropa ihren Ausgang nahmen. Sie gehen vor allem auf das Wirken von Ulrich Zwingli in Zürich und Johannes Calvin in Genf (Calvinismus) im Zuge der Reformation zurück.

Der Calvinismus (auch Kalvinismus) ist eine theologische Bewegung, die auf den Lehren des in der Republik Genf arbeitenden französischen Reformators Johannes Calvin beruht, dessen Denken die Reformierten Kirchen Kontinentaleuropas sowie die Presbyterianer, Kongregationalisten und einige andere Kirchen vor allem im angloamerikanischen Raum nachhaltig geprägt hat.

(Wikipedia)

Aber wenn man Baptisten und Evangelikale gleichsetzt bekommt man auch Widerspruch

Baptisten sind Evangelikal, aber nicht alle Evangelikalen sind Baptisten.

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Hallo! Die Geistlichen der Evangelischen Kirche in Deutschland dürfen sich bei ihren Predigten aus der Einheitsübersetzung, der Neuen Zürcher Bibel oder der Lutherbibel (1984) bedienen - wie es in Österreich, der Schweizerischen Eidgenossenschaft & Lichtenstein aussieht, weiß ich nicht - die Geistlichen der Römisch-Katholischen Kirche wurden im deutschsprachigen Raum auf die Einheitsübersetzung (und die lateinische Nova Vulgata) verpflichtet. Die Mormonen haben ihre eigene Bibel [mit kleinen Änderungen, z.B. Genesis 9:10f "But, the blood of all flesh which I have given you for meat, shall be shed upon the ground, which taketh life thereof, and the blood ye shall not eat. And surely, blood shall not be shed, only for meat, to save your lives; and the blood of every beast will I require at your hands."] benutzen hierzulande aber auch die Einheitsübersetzung.


joejac  11.10.2012, 19:26

[Die JSÜ der Mormonen, Genesis 9:10/11; deutsche Übersetzung]:

10 Aber das Blut allen Fleisches, das ich euch zur Nahrung gegeben habe, soll auf den Boden gegossen werden, der Leben davon aufnimmt, und das Blut sollt ihr nicht essen.

11 Und gewißlich soll Blut nicht vergossen werden, außer zur Nahrung, um euer Leben zu retten; und das Blut eines jeden Tieres werde ich von euren Händen fordern.

http://www.lds.org/scriptures/jst/jst-gen/9?lang=deu

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Ich hab ganz viele Bibeln zu Hause und auch in meiner App und vergleiche gewisse Bibelstellen sehr gerne und auch wenn es die verschiedensten Übersetzungen sind, überall steht das gleiche, nur mit dem Unterschied, dass die einen einfacher zu verstehen sind als die anderen ;)

Ich als Jugendliche (evangelisch) bevorzuge die "Gute Nachricht" oder "Hoffnung für alle", da sie einfach am leichtesten geschrieben sind. Aber ich bin der Meinung, dass wir zwar unterschiedliche Übersetzungen bevorzugen, aber doch überall das Gleiche drin steht.