Wenn man wirklich gute Lautsprecher hat, braucht man dann wirklich keinen Equalizer?

7 Antworten

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Es kommt drauf an, was man erreichen möchte. Eine lineare und neutrale Klangdarstellung oder was anderes. In einem optimalen Raum mit Teppichen, Stoffwänden, viereckig etc. kann man Lautsprecher frei im Raum positionieren (was selten geht). Wenn es dann noch eine gute Anlage nebst guten Standlautsprechern sind, steht einem originalgetreuen Abhören wenig im Wege. Ich sage nicht nichts, denn einen optimalen Raum hat keiner zu Hause.

Wenn man Probleme mit der Raumakustik hat, kann man den Klang regeln. Am einfachsten über Bass- und Höhenregler am Verstärker. Ein EQ macht nur Sinn, wenn ich weiß und gemessen habe, wo ich was gezielt nachregeln muss. Und dann macht ein teurer 1/3-Oktaven-Graphic-EQ oder ein vollparametrischer EQ schon Sinn, nur muss man für gute Geräte viel Geld ausgeben und in den wenigsten Fällen hilft das wirklich.

Grundsätzlich stimme ich aber zu: Wenn man eine gute Anlage und gute Lautsprecher hat, braucht man keinen EQ, weil er oft mehr kaput macht als hilft.

Das kann man pauschal nicht sagen.

Auf jeden Fall bringt ein Equalizer wie jedes zusätzliche Bauteil auch Störungen und verzerrungen. Wenn man also keinen braucht ist es besser keinen zu haben.

Hat man schlechte Boxen, dann kann man mit einem Equalizer den Klang verbessern. Aber gute Boxen heißen noch lange nicht, das sich das Ergebnis gut anhört! Richtig,m richtig teure Studioboxen sind ultralinear, geben den Ton so perfekt wie es geht wieder. Die klingen absolut steril. Jede normale Box hat einen Charakter und verändert den Klang. Das kann gut sein aber auch schlecht sein. Hier kann man mit einem Equalizer das gute sogar noch verstärken und das schlechte mehr oder weniger gut ausgleichen.

Aber letztendlich hängt es vom Zuhörer und vom Raum ab was gut ist und was schlecht ist. Nicht nur die Box sondern auch der Raum kann bestimmte Frequenzen durch Resonanzen verstärken oder durch inteferenzen abschwächen. Und dann ist da natürlich auch der Geschmack und ggf Hörschäden des Zuhörers. Je älter man wird, desto schlechter kann man hohe Frequenzen hören. Man dreht lauter und dann wummern die Bässe unangenehm weil man die ja noch sehr gut hören kann. Für einen "Rentner" ist ein billiges, kleines Küchenradio oft wohlklingender als eine teure Anlage mit Subwoofer. Mit einem Equalizer kann man dann den Klang an seine Hörkurve anpassen und muß so auch oft nicht so laut hören, dass die Bässe durch die Nachbarwohnungen wummern.

Im Normalfall ist es also gut einen Equalizer zu haben, man muß aber auch damit umgehen können und sich seiner Hörfähigkeit bewusst sein.


weckmannu  21.01.2014, 09:18

Wenn man hören will, wie der Original sound der Aufnahme war, braucht man "sterile"Boxen. Jede Tönung der Box würde den Klang der Instrumente verfälschen.

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Commodore64  21.01.2014, 14:12
@weckmannu

Exakt, deswegen setehn solche Boxen auch am Mischplatz beim Tontechniker. Bei meiner Ausbildung hatten die nur 15W RMS und kosteten DM 5000 pro Stück. Also €5000 das Paar - und trotz der hervorragenden Eigenschaften und das die ganz und gar nicht billig sind will so was keiner zuhause haben, klingt einfach nicht gut.

Die Kunst des Tontechnikers ist dann dem Ton so viel Leben durch verzerrungen und Hall einzuhauchen dass es realistisch klingt, aber beim Verbraucher der noch mehr Verzerrungen durch seine Anlage dazu kriegt nicht "zu lebhaft" wird.

Das ist eine Kunst die ich nicht beherrsche, war nur Teil der Ausbildung für Videoschnitt, mir also mehr oder weniger egal weil das dann ein Tontechniker macht, ich nur Video. Ging ja nur drum so was zu wissen, warum man also als Videotechniker einen Tontechniker braucht. Außerdem habe ich eh nie in der Branche gearbeitet, vor allem weil wenige Jahre danach alles auf Digital umgestellt wurde. Ich habe mich ja noch mit (F)BAS und Komponentensignalen und RGB herumärgern dürfen sowie die große Kunst Quellen synchron zu kriegen und Leitungen anzupassen. Alles das braucht man heute nicht mehr, da läuft alles durch Netzwerke und Festplatten, Leitungsanpassungen, Pegelverstärker und Verzögerungsstufen braucht keiner mehr.

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BadJoke27  21.01.2014, 15:11
@Commodore64

und trotz der hervorragenden Eigenschaften und das die ganz und gar nicht billig sind will so was keiner zuhause haben, klingt einfach nicht gut.

Warum gibts dann Hersteller wie Tidal die genau solche Monitore als Vorbild nehmen und Standlautsprecher bauen die sich wie große Ultra High End Monitore (der günstigste LS von Tidal kostet 17.000€) anhören?

Und der richtig gute Tontechniker werkelt so wenig wie möglich am Signal rum, es soll ja komplett unverfälscht klingen.

Kriegen leider nur wenige hin.

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Commodore64  21.01.2014, 16:24
@BadJoke27

Die haben die ultralinear Dinger als Vorbild, sind aber nicht ultrealinear und mehr "bums" haben die auch, also mehr als nur die 15W RMS.

Man muß am Ton herumwerkeln. Nimmt man in einem Schalltoten Raum Sprache auf, muß man den Hall künstlich erzeugen, sonst klingt das wie "Stimmen im Kopf" für den zuhörer.

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BadJoke27  21.01.2014, 19:46
@Commodore64

Die haben die ultralinear Dinger als Vorbild, sind aber nicht ultrealinear und mehr "bums" haben die auch, also mehr als nur die 15W RMS.

Doch, zumindest die Sunray ist Ultralinear und hat abartig viel Power, da muss halt auch ne Referenzklasse Endstufe hin mit mind. 200W an 8 Ohm (am besten Monoblöcke).

Und das T1 hat unglaublich viel Druck, bleibt auch bei allerhöchsten Pegeln ultralinear und kommt afaik auf 10 Hz runter.

Man muß am Ton herumwerkeln. Nimmt man in einem Schalltoten Raum Sprache auf, muß man den Hall künstlich erzeugen, sonst klingt das wie "Stimmen im Kopf" für den zuhörer.

Wer nimmt denn in nem komplett schalltoten Raum auf? Ein Studio ist ja nicht wirklich schalltot.....

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Natürlich, weniger in der Wiedergabekette ist immer besser.

Ein reiner EQ ist Blödsinn, da nimmt man wenn schon ein Gerät mit Raumkorrektur und auch nur dann, wenn der Raum ungünstig ist.

Man kann darauf aber auch verzichten wenn man Absorber/Diffusoren benutzt oder einen Raum extra für die Anlage hat und der halt gut geschnitten ist.

Auch die beste Anlage klingt in einem Raum mit Resonanzen nicht naturgetreu. Es kann auch einseitige Dämpfung der hohen Frequenzen geben Teppiche, schlechte Höhen Wiedergabe im Ohr des Rentners(bei mir oberhalb 12 kHz)... Mit Equalizer kann man manches korrigieren, aber auch kaputt machen..

Jeder Wohnraum hat Resonanzen in den Bässen. Leider sind das stehende Wellen und das bedeutet je nach Sitzplatz Abschwächung oder Verstärkung einzelner Frequenzen.