Wenn man ein Kleidungsstück nur bei 30°C waschen darf, was passiert dann, wenn die Luft 40°C hat?
Wenn eni Kleidungsstück nur bei 30°C gewaschen und gebügelt werden darf, aber man es zum Beispiel im Urlaub bei 40°C im Schatten an hat und es in der Sonne noch viel wärmer ist, was passiert dann? geht es dann ein? Ich denke mal nicht. Aber warum macht das dem Kleidungsstück nichts aus? Geht es nur ein, wenn man es zu heiß wäscht oder kann es auch bei hoher Temperatur an der Luft eingehen?
8 Antworten
Wasser leitet die Wärme stärker
In der Waschmaschine kommt starke mechanische Beanspruchung und Wärme zusammen .. das lässt Kleidung eingehen..
Es geht bei der Waschtemperatur nicht nur ums Eingehen (sowieso gehen nur pflanzliche Fasern ein, also Leinen und Baumwolle u. ä. - und Wolle, wenn sie filzt).
Ein anderer Aspekt ist die Farberhaltung bzw. das Auswaschen. "Billige" Farbe bleicht schneller aus, wenn sie heißer gewaschen wird. Dann gibt es noch den Herstellertrick, grundsätzlich Feinwäsche 30 Grad reinzuschreiben (oder sogar Reinigung. Handwäsche bei Baumwolle, das solls auch geben), wenn du es doch anders wäschst und es passiert was, kannst du nicht reklamieren.
Sonnenlicht bleicht zwar auch aus, aber auch bei Minusgraden, das hat nichts mit der Temperatur zu tun, sondern mit der UV-Strahlung.
Bügeln auf Stufe 1 geschieht allerdings nicht bei 30 Grad (sonst würde Glattstreichen mit der Hand auch reichen), sondern immerhin bei 110 Grad (mach lieber nicht die Daumenprobe).
Der Unterschied kommt also vom Wasser (+Bewegung - Abrieb, Filzen) und dem Waschmittel, das in warmem Wasser stärker wirkt als in kaltem.
Ja, bei Wolle spricht man dann aber vom Verfilzen. Aber nicht immer verfilzt Wolle, wenn sie heiß gewaschen wird, das kommt auf die Ausrüstung an.
Wenn Wolle nicht filzfrei ausgerüstet ist, kann sie sogar schon bei 30 Grad filzen, je nach Waschprogramm (mechanische Beanspruchung, zu schnelles Abkühlen) und Waschmittel (die klassische Seife oder auch Seifenflocken sind für Wolle tabu).
Wenn Wolle verfilzt, ist der Unterschied zu vorher wesentlich krasser als bei pflanzlichen Fasern. Das Kleidungsstück ist dann nicht nur ein paar Prozent kleiner, sondern vielleicht ein Viertel - was erzähle ich dir, du hast es selbst erlebt.
Filzfrei ausgerüstete Wolle allerdings kann nie mehr filzen (Wollsocken überstehen auch mal eine 60-Grad-Wäsche, meine zumindest).
Nur bei Wasser geht Kleidung ein. Bei Lufttemperatur geht sie aus - d.h., sie wird größer. Wenn sie dann zu groß ist, kannst du sie einfach nochmal heiß waschen, dann wird sie wieder klein.
Voll Wasser gesaugt verknoten sich die Fasern der Fäden aus denen die Kleidung ist. Diese Fasern und damit auch die Fäden werden kürzer und dicker. Dadurch läuft ein Kleidungsstück ein.
An der Luft passiert das nicht, nur wenn die Fasern voll Wasser sind. Denn Wolle nimmt Wasser auf molekularer Ebene auf und die Bindungen werden geschwächt. Das ist der selbe Effekt warum die Hautoberfläche und Fingernägel weich werden wenn die zu lange im Wasser waren.
Hommt noch Hitze dazu, wird der Effekt verstärkt und die Wäsche kann einlaufen.
die Sonne zieht die Farben, aber das nur, wenn es über mehrere Stunden oder auch Tage der Sonne ausgesetzt ist
Meiner Erfahrung nach laufen nicht nur pflanzliche Fasern ein, sondern auch tierische zB. Wollpullover.