Wenn jemand eine Diskussion verliert, kommt " sorry, wird mir zu blöd"?
Das habe ich schon öfters erlebt. Sobald eine Diskussion zu Ungunsten einer Person verläuft, wird es plötzlich "zu dumm, zu blöd" noch zu diskutieren.
Kennt ihr das auch? Was steckt da hinter?
10 Antworten
haha das kenn ich zu gut vor allem hier und allgemein im Internet. Erst heute gehabt unter einer meiner Fragen.
Oft sind es Leute, die sich überlegen fühlen und deshalb nicht offen sind etwas zu lernen womöglich sogar in ihrem Fachgebiet. Nach dem Motto: "Was will der mir schon erzählen" Wenn sie dann jemand ausargumentiert ist das in ihrer Welt ein paradoxon und deswegen unssinig. Und wenn sie weitermachen müssen sie womöglich reflektieren und akzeptieren, dass sie falsch liegen. Das kratzt am Ego und das Unterbewusstsein will das verhindern. Ich denke, den Personen ist das aber nicht bewusst und sie denken wirklich deine Argument wären lächerlich.
Oft klammer sie sich dann daran, dass wenn du bei einer hitzigen Diskussion mal zu scharf bzw. tief geschossen hast und ignorieren dabei alle Argumente, die du gebracht hast obwohl sie meistens selber mal unsachlich wurden.
Also am besten immer maximal sachlich und ruhig bleiben damit du da keine Angriffsfläche bietest.
Interessant finde ich, dass Du von
"Diskussion verlieren" schreibst.
Scheint mir, dass Du Dich selbst ganz schön rein steigern kannst. Nur jemand der der Meinung ist (immer) Recht zu haben würde von "verlieren" oder "gewinnen" sprechen.
Manchmal geht es um subjektive Meinungen und weniger um "Richtig" oder "Falsch".
Eine Diskussion ist ein Meinungsaustausch. Vielleicht erscheint es einigen Menschen zu sinnlos, mit einer sturen Person zu diskutieren.
Ich meinte es eher so, dass man einer Person definitiv nachweisen kann, dass eine Behauptung falsch ist. Z.b. Der 2. Weltkrieg endete 1945 und nicht 1955. Und plötzlich klingt sich die Person aus, denn es sei ihr ja sowieso zu blöd hier..
Klingt eher nach schlechtem Verlierer ?
Die Frage ist wie man denjenigen darauf hinweist:
"Man bist Du dumm! Das war 1945!"
oder
"Du meinst glaube ich 1945, oder?"
Das erste ist zwar ein Extremfall, aber auch so ähnlich drängt es den angesprochenen in eine Ecke. Das mag niemand.
Eine Diskussion über Meinungen kann man meiner Ansicht nach nicht gewinnen und auch nicht verlieren.
Es ist der Austausch von Argumenten für die eigene Sache, die mehr oder weniger sattelfest ist. Diese muss anderen nicht gefallen oder sie überzeugen.
Beispiel: Wenn jemand von sozialistischen Ideen überzeugt ist werden die Argumente zu dieser Lebensweise immer gewichtiger eingeschätzt, wie jene die von konservativen Ideen vertreten werden. Der Austausch hierüber wird aber keinen Gewinner finden. Sondern im Zweifel nur im unentschlossenen Publikum jene die gar keine Meinung hatten, einer Richtung zuneigen lassen.
Deswegen kommen uns die Politiker zwischendurch so "stur" vor.
..Wollen die anderen Argumente 'nicht gelten' lassen.
Das gleiche geschieht, wenn auf anderer Ebene Leute mit gefestigten Meinungen aufeinander treffen. Wichtiger hier wäre es eigentlich zu klären:
Wie kommt jemand zu dieser Meinung, die vertreten wird?
Welches sind die Kriterien dies zu vertreten?
Ist man soweit, kommt es nicht mehr zu "Ist mir zu blöd", sondern man zeigt Interesse am Gegenüber, erfährt etwas persönliches, was eher bereichert.
Fazit: Nicht die Meinung ist wichtig, sondern das "warum" gibt es diese Meinung.
Gibt es dieses "warum" nicht, gibt es auch keine "persönliche" Meinung, sondern nur "Nachgeplapper" oder Pauschalaussagen.
Dies lässt sich durch geschicktes Nachfragen rasch ermitteln.
Das erlebe ich hier auf gutefrage täglich.
Der Satz kommt, wenn der Gesprächspartner merkt, dass er keine sinnvollen Argunente hat.
Dann kommt eben so ein Totschlag-Argument.
Dahinter steckt ein nicht charakterstarkes armes Ego.
Eben ein schlechter Verlierer.
Basta.
Beste Gesundheit wünsche ich dir.
Pfiat di.
Ich beende sehr oft Diskussionen mit "schönen Tag noch ich will nicht mehr weiterdiskutieren". Man darf das sehen wie man will. Aber die ehrlichste Antwort die ich geben kann ist: Ich will nicht mehr weiterdiskutieren. Aber ich kann natürlich auch weiterstreiten und schlechte Laune kriegen oder den anderen hassen. Ist nicht mein Ding. Also geh ich lieber einfach. Die Diskussionen hier sind zu 99% nicht so wichtig, dass es sich lohnt sich damit zu belasten. Für mich ist das nicht Art eines schlechten Verlierers, sondern nur eines Menschen der weiß, wann er nicht mehr will und Grenzen setzen kann. Der sich nicht zwingen lässt Diskussionen zu führen die er nicht haben will. Wozu auch?
Nicht immer es kann sein, dass die Person wirklich keine Interesse an eine Diskussion hat.
Wenn Argumente ausgehen und die Meinungen auseinanderdriften, sich jemand hilflos oder angegriffen fühlt, beendet er die Auseinandersetzung oft damit.
"darauf hab ich keinen Bock mehr, es ist deine Sache"
Debatten, die so enden , hinterlassen auf beiden Seiten ein ungutes Gefühl. Ohne Ergebnis, ohne Annäherung, ohne Verständnis für andere Meinungen und ohne Lust auf ein neues Wortgefecht bleiben die Beteiligten ratlos, hilflos und manchmal wütend zurück.
Manchmal bringt es was, wenn man das Thema eine Zeit auf Eis legt und später nochmal damit beginnt. Es kommt auf die Wichtigkeit an.
Wenn jemand ehrlich interessiert am anderen ist, wird er auch auf seine Argumente einzugehen versuchen. will er nur Recht bekommen oder Gleichklang finden, ist eine Debatte von vornherein sinnlos und wird nicht zu einer Lösung führen.
So wie ich das lese, ist es also auch manchmal besser die Diskussion zu beenden ohne "fertig zu diskutieren". Dass Debatten die so enden ein ungutes Gefühl hinterlassen liegt nur daran, dass die "beiden" sich nicht genug kennen. Wenn du dein Gegenüber kennst und weißt wie es tickt, ist es mitunter für den anderen auch einfach ein Zeichen, dass das jetzt zu viel wurde und besser verlegt, oder auch ad acta gelegt werden kann. Muss kein ungutes Gefühl hinterlassen wenn man sich einig ist, worum es geht und es eben nicht persönlich nimmt.
Hui, ein super Kommentar der mir aus der Seele spricht. Ist es nicht eine Unart das Diskussionen jenseits des schwarz/weiß Horizonts heutzutage kaum noch möglich sind ? Nur der unvoreingenommene Austausch von Argumenten kann Erkenntnisgewinn bringen. Wahnsinnig viel Zeit und Energie wird darauf vewendet eine vorher schon festgelegte Position zu verteidigen - Erkenntnisgewinn meißt = 0...