Wenn Gott den gleichen Gesetzen folgen würde wie die Naturgesetze, wäre dann das Wissen über Gott eine Religion, oder eine Wissenschaft?

10 Antworten

Da ich dem Pantheismus glaube, gehe ich davon aus, dass Gott alles ist und mit dem Universum identisch. Die Naturgesetze sind daher göttliche Gesetze, die Gott im Laufe seiner Entwicklung so eingerichtet hat, dass sie der Entstehung und Entfaltung des Lebens dienlich sind. Der göttliche Geist ist praktisch in der Lage, sich selber so zu gestalten und mit ihm die Welt, wie es ihm als gut und richtig erscheint.

Vor diesem Hintergrund ist die Beschäftigung mit Gott eine Wissenschaft, wenn sie forscht und Wissen schafft. Wenn zu Gott gebetet und an ihn geglaubt wird, handelt es sich um Religion. Wenn man im Rahmen der Religion bestimmte Aussagen macht, die auf Überlieferung, Glauben und Absichten beruhen, dann ist es Ideologie.

Es ist dabei nicht gesagt, dass die Naturgesetze immer so waren und sein werden, wie sie heute sind, und auch nicht, dass die Naturgesetze überall im Universum so sind wie auf der Erde oder von der Erde aus erkennbar. Die Wissenschaft setzt das aber voraus für ihre Arbeit. Damit beruht die Wissenschaft eigentlich auf einem Glaubenssatz, also einer religiösen Annahme.


joerosac  19.04.2022, 13:53
Damit beruht die Wissenschaft eigentlich auf einem Glaubenssatz, also einer religiösen Annahme.

Damit liegst Du mal komplett falsch! Das funktioniert nämlich ganz anders, pysikalisch richtig, beobacht- und beweisbar. Daran ist nichts zu rütteln! Astrophysik ist wohl eher nicht Dein Thema...;)

0
Ubald  19.04.2022, 16:16
@joerosac

Na klar! Alles beobacht- und beweisbar! Was nicht beobacht- und beweisbar ist, das gibt es gar nicht!

Vielleicht liegt es auch an den Beobachtungs- und Beweismethoden? Die schränken alles ein auf das mit ihnen Beobacht- und Beweisbare.

0
joerosac  19.04.2022, 16:21
@Ubald

Es ist nun mal so, daß Behauptungen eben nicht mehr sind als das. Vermuten und glauben kannst Du vieles.

0
Ubald  19.04.2022, 16:24
@joerosac

Von vielem wird behauptet, es sei bewiesen. Wenn ich nur das für wahr halte, was bewiesen wurde, komme ich nicht weit mit meiner Weltsicht.

0
joerosac  19.04.2022, 16:33
@Ubald

Manchmal kommt die Zeit, die Sicht der Dinge zu ändern, ist bei mir noch nicht lange her...;)

0

Ich verstehe deine Frage im Sinne einer philosophischen Geisteswissenschaftlichen Frage.

Zuerst einmal folgen die Naturgesetze nur begrenzt. Im Universum gibt es andere Gesetze die die Naturgesetze aushebeln. Es gibt zB Planeten wo es Quicksilber regnet oder Wasser nach oben in den Himmel regnet.

Als zweites, die meisten der 70.000 Religionsgemeinschaften drehen sich heute genau um 1.Mose 3:15, also sich als Mensch zwischen Satan und Gott zu entscheiden. Davon sind etwa 18.023 "christlich". Die Unterschiede vom Urchristentum nennt man Konfessionen, also Gemeinschaften die Alternativen vertreten.

Das was man über Gott weis, kann man heute schwer wissenschaftlich belegen. Somit kann es keine Wissenschaft außerhalb der Geisteswissenschaften sein. Denn eine Sonde ins Zentrum des Universums zu entsenden und Gott dort zu "filmen" oder zu "messen" würde länger dauern, als die Erde existiert.

Glauben - Das weis man über Jehova Gott weis, also seinen Namen und Eigenschaften ist heute eine Religion. Paulus sagte, der Glauben ist belegte Dinge, die man weis. Anders als die Kirchen die heute mit eigenen Theologien/Dogmen unbelegtes von Menschen gelehrtes glauben.

Geisteswissenschaften - Im alten Griechenland erfand man den Glauben an eine Trinität, den Sokratismus, dies ist eine solche.

Paulus warnte bereits davor und doch obwohl alle philosophischen Lehren in die Irre und bedeutungslos wie unwahr sind, drehen sich heute Milliarden Menschen darum. In die Einheitsübersetzung 2016 ff und Luther 2016 ff wurde zB extra verändert (lt.ekd.de zu 86% verändert) damit solche Dogmen/Sektenlehren wie die Trinität eingefügt wurde. Siehe zB Vorwort der Einheitsübersetzung 2018 Seite 4.

Auf deine Frage, es ist beides denkbar, denn alles was Menschen theoretisch glauben, ist eine Philosophie und alles wie extremes Streben zB nach Wissen, Geld und Besitz kann ebenfalls eine Religion sein. Evolutionstheorie Anhänger zB gründeten 2016 ihre eigene Kirche, die mit Bussen durch die EU fuhren. Die sind heute aber pleite.

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo GrandVoyager,

das, was wir an Naturgesetzen kennen, lässt sich im Rahmen unserer Raumzeit darstellen: es verwendet Raum und Zeit, ob jetzt getrennt betrachtet oder relativ zueinander.

Wäre Gott raumzeitlich, würde Gott diesen Gesezten folgen - und wir hätten die Möglichkeit, irgendwie Gott experimentell nachzuweisen: im Rahmen von Naturwissenschaft. Es gibt aber (bisher) kein solches Indiz, das auf Gott in der Weise hinweist.

Wäre Gott "jenseits" der Raumzeit, würde das Raumzeitlosigkeit bedingen. Zeitlosigkeit kennt keine Prozesse, den diese hätten ein Vorher und Nachher, selbst wenn sie noch so infinitesimal (kleiner als klein, gegen null gehend) - wie man in der Mathematik sagt - wären. Gott wäre lediglich ein Sein - und kann durchaus auch so postuliert werden.

Wir würden aber keine Wirkung von Gott beobachten, denn Wirkung geschieht über Prozesse, die da abwesend wären.

Wir werden uns also Gott eher in philosophischer Weise nähern müssen - und das mit einem naturwissenschaftlichen Anspruch einer plausiblen oder axiomatisch begründeten Modellbildung. Das ist möglich - führt tatsächlich auf ein Sein - aber nicht auf eine Persönlichkeit Gott.

Die Eigenschaften und Aussagen über das Sein lassen sich direkt aus Raum- und Zeitlosigkeit ableiten: Einheit über die Raumlosigkeit; etwas kann nur von dem Sein ausgehen, etwas das Sein auch erreichen, über die Abwesenheit von Prozessen über die Zeitlosigkeit. Bei Letzterem lassen sich wegen dieser Abwesenheit keine Inhalte definieren, lediglich die "Methodik" ist als solches abstrakt da.

Jetzt können wir sagen: wir sind - und uns dazu entscheiden, die Aussagen und Eigenschaften des Seins zu leben. Wir können in der Folge oder auch schon im Vorfeld diese Aussagen im Rahmen derer Manifestation in unserer Gedankenwelt als Persönlichkeit, die wir dann Gott nennen, wahrnehmen. Gott ist dann automatisch diese Aussagen.

Die Wirkung im Leben, wo wir dann alles mit Inhalten füllen, können wir wieder beobachten - z.B. sozialwissenschaftlich - und damit hätten wir doch Gott in der Weise quasi beobachtet.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

kapundkappa  19.04.2022, 12:38

Das Sein ist göttlich und wird in der Erleuchtung erfahren. Das macht uns göttlich, aber nicht zu Gott, da wir nicht die Fähigkeiten besitzen.

0
EarthCitizen20  19.04.2022, 12:41
@kapundkappa

Es mögen noch viele Glaubensinhalte "unterwegs" sein, die Göttlich zu sein einschränken und damit eher die Einheit mit unserem Sein vermeiden.

Da mag von einer Erleuchtung die Rede sein, die sich Menschen dann nicht zugestehen oder nur bestimmten Menschen zugebilligt würde.

Aber war ist, wenn die Erleuchtung - und das wäre eine Allegorie dessen, was dann passiert - tatsächlich erfolgt: uns sei es mit einem einfachen Klick auf dem Bildschirm unseres Lebens.

0

Die Naturwissenschaften sind ein Weg, der Wahrheit über die Natur immer näher zu kommen. Wie diese Wahrheit aussieht, wird nicht vorausgesetzt. Bis vor etwa 150 Jahren hofften die meisten Naturwissenschaftler, durch Erforschung der Natur Gottes Werk besser zu erkennen und ehren zu können. Erst durch diese Erforschung wurde immer klarer, dass die Vorstellung eines bewusst denkenden Gottes, der das gesamte Universum und die Lebewesen geschaffen hatte, unhaltbar ist. Das war sicher für viele Naturwissenschaftler ein grosser Schock.

Wenn es einen Gott gäbe, hätten Naturwissenschaftler eine ganz andere Natur vorgefunden, die eben von einem intelligenten Schöpfer geprägt gewesen wäre, eine Natur, in der ein Schöpfer irgendwie Sinn gemacht hätte, indem die Idee eines Schöpfers auch tatsächlich etwas erklärt und nicht nur Fragen aufgeworfen hätte. Dann wäre dieser Schöpfer in die Naturwissenschaften integriert worden. Nur weil es eben keinen Schöpfer gibt, haben sich die Naturwissenschaften immer mehr von der Religion entfernt.

Gott folgt nicht den Naturgesetzen, sondern er ist die Ursache und der Ausgangspunkt der Naturgesetze.

Gottes Wort steht nicht in Konkurrenz zu den Naturwissenschaften. Es hilft uns vielmehr ein Leben in Sinn und Freude zu führen, friedlich, helfend und vergebend mit unseren Mitmenschen umzugehen - all dass in der Hoffnung auf Vergebung eigener Fehler und die Gnade der Erlösung.

Aus meiner Sicht besteht keine Notwendigkeit, den christlichen Glauben zu einer Wissenschaft wie andere zu machen.