Wenn ein Toter beerdigt wird, Sarg ist zugeschraubt/zugeklemmt(?), wann kommen dann Maden/Kleinst-
lebewesen an den Leichnam?
Noch während der Sarg intakt ist, oder erst, wenn das Holz des Sarges nachgibt und brüchig wird?
Oder reicht es für eine Eiablage der Fliegen, wenn der Sarg z.B. beim Bestatter noch eine zeitlang offensteht?
(Archiv habe ich schon durchstöbert)
7 Antworten
Gar nicht! Das mit den Maden ist nur so eine Redensart. Nur wenn eine Leiche irgendwo offen herumliegt, gibt es viele Insektenarten, die das verwesende Eiweiß für die Entwicklung ihrer Larven nutzen.
Bei einer normalen Beerdigung in Deutschland werden die Leichen von Bakterien und Pilzen zersetzt. Insektenlarven haben im Normalfall keine Chance, da ranzukommen.
Ich glaube ich kann hier auch noch etwas beitragen. Also Insekten spielen nur bei Leichen eine rolle die an der Luft quasi über Tage verrotten. Denn allen Insekten ist gleich das auch sie Sauerstoff zum Leben benötigen. Das gilt für Fliegen ebenso wie für ihre Larven,die Maden.Was eine Leiche im Grab zersetzt sind Backterien. Der Witz dabei ist das wir diese ein Leben lang in uns tragen. Der Mensch und auch alle Tiere sind besiedelt von Milliarden von Bakterien.Im Normalfall schaden die nicht ja wir brauchen sie sogar z.b. Im Darm.Nach dem Tod beginnen sie allerdings damit den toten Körper zu zersetzen.Und somit braucht man sich um Maden keine Sorgen machen.Denn auch dieser letzte Schmaus bleibt damit praktisch in der Familie 😇.Aber jetzt leb erstmal!
Ein Leichnam wird je nach Verwesungszustand und Feuchtigkeitsgrad von verschiedenen Insekten besiedelt. Auf frischen Leichen werden innerhalb kürzester Zeit durch Schmeißfliegen entweder Eier oder bereits geschlüpfte winzige Maden abgelegt. Auch auf älteren, bereits geblähten Leichen finden sich die Larven von Schmeißfliegen. Hinzu kommen je nach Feuchtigkeit Aaskäfer, Kurzflügelkäfer und Stutzkäfer. Auf Leichen in trockenem oder breiigem Zustand sind insbesondere Maden von Käsefliegen sowie Pelzkäfer, Schinkenkäfer, Speckkäfer, Teppichkäfer und Totengräberkäfer anzutreffen. Asseln, Hundertfüßer, Milben, Motten und Spinnentiere siedeln erst auf mumifizierten oder skelettierten Leichen. So setzt sich dann die Verwesung allmählich fort bis alles wieder zu Erde wird. (Siehe auch unter forensiche Entomologie).
Aber es kommen doch nicht in JEDEM Fall Schmeissfliegen an einen Körper, der zu Hause gestorben (ohweeh...) ist und anschließend sofort vom Bestatter abgeholt und hergerichtet wird.
Danke Selig, für deinen umfangreichen Beitrag. Mit deinem letztgenannten Ausdruck hast du mir ein gutes Stichwort gegeben, das ich googeln kann.
Den toten Körper hat die Seele zwar verlassen, aber all die kleinen Parasiten und inneren Zerstörer sind dem Körper geblieben und legen nach dem Abschalten des Immunsystems so richtig los und blühen auf!
Ja, das hört sich gut an, ist für mich aber schwer nachzuvollziehen - vielleicht habe ich an dieser Stelle im Biologieunterricht nicht mehr richtig aufgepasst.
Würde sonst spontan sagen "So muss es sein". Danke!
Eigentlich garnicht,denn der Körper Zersetzt sich von innen her nach aussen
Auch wenn der Körper sich von innen nach aussen zersetzt, irgendwann kommen doch die Insekten bzw. entwickeln sich. Eine Tante hat sich für die Urnenbeistezung entschieden, weil sie nicht möchte, dass das Getier irgendwann auf ihr herumkrabbelt.
Sie meint, auch wenn der Sargdeckel noch so fest sitzt, würden sich irgendwelche Insekten nach einer gewissen Zeit auf ihrem Leichnam entwickeln.
Stimmt das? Lt. einigen Beiträgen nicht.
Aber
***wie u. wann genau *** kommen die Tierchen denn nun auf die Haut?
Dann, wenn ein Leichnam "hergerichtet" wird, damit er anschließend noch eine zeitlang aufgebahrt wird, und weil dann z.B. eine Fliege in demselben Raum ist und ihre Mini-Eier auf der Leiche ablegt?
Oder erst dann, wenn der Sarg brüchig wird... anders kann ich es mir nicht vorstellen. Danke für deine Antwort!
Selbst wenn Insekten ihre Eier legen könnten, so wären die Bedingungen für eine Entwicklung der Larven später unter der Erde alles Andere als ideal. Normalerweise werden Leichen gekühlt und auch nicht so weit der einsetzenden Verwesung überlassen, dass sie beispielsweise für Fliegen attraktiv würden.
Ich denke, in den Madengeschichten manifestiert sich eine Ur-Angst. Mehr nicht.
Stimmt, der Leichnam wird ja gekühlt; und, wie du schreibst, auch nicht so weit der einsetzenden Verwesung überlassen, dass er für Fliegen attraktiv wird. Also eventuell doch ein Ammenmärchen (oder ein "Tantenmärchen"). Ist eine gute Erklärung.
Ich guck später nochmal rein!
Mir würde das- mit den Maden - auch gar nichts ausmachen, denn ich kann all das der friedlichen Natur zuordnen;
und wenn aus meinen Überresten irgendwann mal "Erde" geworden ist, würde ich mich (wenn ich es könnte...), darüber freuen, wenn man in die aus meinem Körper entstandene Erde ein paar Blumen pflanzen kann, oder etwas Gemüse, oder wenn ich auch den Kleinstlebewesen eine Heimat bieten kann : )
Danke für deine Antwort!